untersetzt

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˌʊntɐˈzɛt͡st ]

Silbentrennung

untersetzt

Definition bzw. Bedeutung

Dick und zugleich von eher geringer Körpergröße.

Begriffsursprung

Partizipialadjektiv in der Bedeutung von ›gedrungen, kräftig‹ gehört seit dem 16. Jahrhundert zum ›Standardwortschatz. Ursprünglich Partizip zu untersetzen im Sinne von unterstützen, dann verallgemeinert zu kräftigen. Untersetzt (- also ›gestützt, gefestigt‹) bedeutet deshalb zunächst‹ ›wohl mit Muskelfleisch unterlegt, fleischig‹ und ›kräftig, muskulös, dann erst […] kurz und eher dick‹ in abwertendem Sinne. (Siehe auch unter: setzen, gesetzt und unter)

Steigerung (Komparation)

  1. untersetzt (Positiv)
  2. untersetzter (Komparativ)
  3. am untersetztesten (Superlativ)

Anderes Wort für un­ter­setzt (Synonyme)

bullig:
in hohem Maße (warm)
von kräftiger und massiger Statur
gedrungen:
klein und dabei verhältnismäßig breit
kräftig, korpulent (bei Personen)
kompakt (gebaut):
(keine Steigerung) Mathematik, Funktionalanalysis: Eigenschaft einer linearen Abbildung, beschränkte Mengen auf relativkompakte Mengen abzubilden
(keine Steigerung) Mathematik, Topologie, Mengenlehre: als Spezialfall: beschränkt und abgeschlossen
ramassiert (geh., veraltet)
stämmig:
(nach Art eines Baumstamms) in Bezug auf Personen athletisch gebaut und meist auch gedrungen

Beispielsätze

Der Mann in dem schwarzen Anzug war im höchsten Maße untersetzt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Azad M., leicht untersetzt und schwarzer Vollbart, erschien in dunklen Kapuzenpullover - im Publikum eine Reihe von Verwandten.

  • Der kleine untersetzte Mann mit dem stolzen Schnauzbart ist mit Herz und Seele Fan von Bayern München.

  • Er hat eine untersetzte Gestalt, dunkles, kurzes, leicht graues Haar und einen Drei-Tage-Bart.

  • Aber dieses Wissen könne eben zu selten mit Anzeigen von Bürgern untersetzt werden, das wiederum schränkt den Handlungsspielraum ein.

  • Der jungen Mann ist knapp 30 Jahre alt, etwa 1,75 bis 1,8 Meter groß und leicht untersetzt.

  • Resolution würden aber nichts bringen, das müsse konkret untersetzt werden.

  • Er ist mit einem Beschluss der Schulkonferenz untersetzt und dennoch nur schwer umzusetzen.

  • Der kleine untersetzte blondierte Typ.

  • Alles, was der Gemeinderat beschlossen und auch finanziell untersetzt hat, wird ohne Frage fortgeführt.

  • Ein untersetzter, kräftiger Mann mit einem kugelrunden Gesicht und schütterem Haar.

  • Mit konkreten Forderungen ist sie nicht untersetzt.

  • Der Täter wird wie folgt beschrieben: 1,80 Meter groß, zwischen 40 und 45 Jahre alt, dunkle kurze Haare und leicht untersetzt.

  • Die Ohren zu klein, der Hals zu untersetzt, die Brust zu breit.

  • Aber der untersetzte Mann aus Valladolid vermittelte eher den Eindruck, als hätte er soeben das Plazierungsspiel um Rang 23 verloren.

  • Dann trat doch ein untersetzter Mann auf mich zu.

  • Er war 1,65 Meter groß und untersetzt, trug eine helle Jeansjacke und helle Jeans.

  • Konkret untersetzt ist aber erst die Hälfte des Betrages.

  • Insgesamt will die Regierung die Landesausgaben bei sich selbst um mindestens 284 Millionen kürzen, aber erst 225 Millionen sind untersetzt.

  • Henk heißt mit Nachnamen Habraken, ist 49 Jahre alt und ein kleiner untersetzter Mann mit Schnauzbart.

  • Die freundliche Frau ist mittleren Alters, untersetzt.

Übersetzungen

Was reimt sich auf un­ter­setzt?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv un­ter­setzt be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × T, 2 × E, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × U & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 3 × T, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem N und R mög­lich.

Das Alphagramm von un­ter­setzt lautet: EENRSTTTUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Salz­wedel
  7. Essen
  8. Tü­bin­gen
  9. Zwickau
  10. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Theo­dor
  4. Emil
  5. Richard
  6. Samuel
  7. Emil
  8. Theo­dor
  9. Zacharias
  10. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Tango
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Sierra
  7. Echo
  8. Tango
  9. Zulu
  10. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

untersetzt

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort un­ter­setzt kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

fle­hen:
emotional, stark untersetzt, bei jemanden um etwas bitten
py­k­nisch:
Körperbau: untersetzt, zu Fettansatz neigend
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: untersetzt. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: untersetzt. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
  2. Günther Drosdowski (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1963, ISBN 3-411-00907-1
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937
  4. bzbasel.ch, 08.09.2020
  5. derstandard.at, 23.06.2016
  6. mz-web.de, 09.01.2014
  7. mz-web.de, 21.08.2013
  8. presseportal.de, 13.12.2011
  9. tlz.de, 14.01.2010
  10. thueringer-allgemeine.de, 18.06.2010
  11. jetzt.sueddeutsche.de, 28.04.2008
  12. hier-leben.de, 12.07.2008
  13. berlinerliteraturkritik.de, 28.06.2007
  14. jungewelt.de, 18.05.2007
  15. general-anzeiger-bonn.de, 30.06.2006
  16. spiegel.de, 13.04.2006
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  18. archiv.tagesspiegel.de, 11.10.2004
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  20. berlinonline.de, 22.01.2003
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  22. sueddeutsche.de, 09.12.2002
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  24. Die Welt 2001
  25. Die Zeit (17/2001)
  26. Junge Welt 2000
  27. Berliner Zeitung 2000
  28. BILD 1998
  29. Berliner Zeitung 1997
  30. Stuttgarter Zeitung 1996
  31. Berliner Zeitung 1995