unterkriegen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊntɐˌkʁiːɡn̩ ]

Silbentrennung

unterkriegen

Definition bzw. Bedeutung

  • die Kampfmoral und den Widerstandswillen brechen, so dass jemand aufgibt und sich nicht mehr wehrt

  • Platz finden um etwas oder jemanden unterzubringen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb kriegen mit dem Derivatem unter-.

Konjugation

  • Präsens: kriege unter, du kriegst unter, er/sie/es kriegt unter
  • Präteritum: ich krieg­te un­ter
  • Konjunktiv II: ich krieg­te un­ter
  • Imperativ: krieg unter! / kriege unter! (Einzahl), kriegt unter! (Mehrzahl)
  • Partizip II: un­ter­ge­kriegt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für un­ter­krie­gen (Synonyme)

(der) Stärkere sein
(jemandem) Quartier geben
(jemanden bei sich) wohnen lassen (ugs.)
(sich) als stärker erweisen
(jemanden bei sich) aufnehmen:
absorbieren
ein Gewässer aufnehmen: es als Nebenfluss haben, es in sich münden sehen
(jemanden) beherbergen:
eine Unterkunft, Schlafstelle bereitstellen
(die) Oberhand gewinnen
(sich) durchsetzen:
deutlich durch einen anderen Gang oder durch einen gewissen Teil des Gebirges hindurchgehen
durch etwas hindurchgehen oder hindurchreiten
(jemanden bei sich) einquartieren:
eine Bleibe (ein Quartier) anweisen/zuteilen
eine Bleibe beziehen
gewinnen:
diesen unter beschriebenen, finanziellen oder materiellen Gewinn einbringen, erbringen
durch eigenen Aufwand, Einsatz, eigene Bemühung (und günstige Umstände) etwas Erstrebenswertes bzw. Wünschenswertes erlangen
(jemanden) niederringen:
nach (längerem) Kampf besiegen; im Ringkampf niederwerfen
nicht zum Ausdruck/Ausbruch kommen lassen
(jemanden) unterbringen:
jemandem eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle verschaffen
jemandem eine Bleibe, Unterkunft verschaffen

Sinnverwandte Wörter

be­sie­gen:
den Sieg über jemanden erringen
etwas unter Kontrolle bekommen
de­mo­ra­li­sie­ren:
jemandes Moral (Stimmung, Kampfgeist) zerstören, jemandem den Mut nehmen
ent­mu­ti­gen:
den Mut nehmen
fer­tig­ma­chen:
etwas fertigmachen: in einen fertigen Zustand bringen
jemanden fertigmachen: absichtlich stark physisch verletzen
klein­krie­gen:
absichtlich psychisch stark verletzen
kleinmachen
nie­der­ma­chen:
(Hilflose/Wehrlose in großer Zahl) brutal umbringen
(jemanden oder etwas) als sehr schlecht bezeichnen, erniedrigende, heftige Kritik üben
un­ter­be­kom­men:
einen Platz finden, an dem man jemanden oder etwas unterbringen kann
unterkriegen im Sinne von besiegen
zer­mür­ben:
(ein Material, einen Gegenstand, einen Stoff, …) brüchig/zerbrechlich machen
brüchig werden und zerfallen

Beispielsätze

  • So schnell lass ich mich nicht unterkriegen.

  • Sie lässt sich nicht unterkriegen.

  • Tom lässt sich nicht unterkriegen.

  • Tom ließ sich nicht unterkriegen.

  • Ich werde mich nicht unterkriegen lassen.

  • Lass dich davon nicht unterkriegen.

  • Lass dich von ihnen nicht unterkriegen.

  • Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar!

  • Lass dich nicht unterkriegen!

  • Lass dich nicht von seinen Gehässigkeiten unterkriegen.

  • Ich lasse mich nicht unterkriegen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Davon ließen die Gastgeberinnen sich aber nicht unterkriegen und bauten gleich zu Beginn Druck auf.

  • Er möchte sich von den Absagen nicht unterkriegen lassen.

  • Bouikou ließ sich aber nicht unterkriegen, er zahlte die Mieterhöhungen nicht, trotzte Räumungsandrohungen und ging juristisch vor.

  • Die Berlinerin beschreibt sich als zielstrebig und lässt sich nicht so schnell unterkriegen.

  • Dass sie sich von ihrer Krankheit nicht unterkriegen lässt, bewies sie in ihrer nächsten Äußerung.

  • Aber wenn man sich von sowas unterkriegen lässt, hätte man besser gar nicht erst anfangen sollen.

  • Aber die Besucherzahl des Weihnachtsmarkts und des Turmkonzerts zeigt, dass wir uns von diesem Geschehen nicht unterkriegen lassen.

  • Der vermeintliche Außenseiter geht früh drauf und lässt sich von der Heimmannschaft nicht unterkriegen.

  • Die schnelle Außenverteidigerin des FCB ließ sich aber nicht unterkriegen und darf nun ihr Comeback beim DFB-Team feiern.

  • Aber ich lasse mich nicht unterkriegen.

  • Ich lass mich nicht unterkriegen.

  • Ich bin ein Kämpfer", sagt Neureuther, "ich lasse mich nicht unterkriegen.

  • Doch Spies ist ein Kämpfer, der sich noch nie in seiner Karriere hat unterkriegen lassen.

  • Aber wir waren von der Sache überzeugt, ließen uns nicht unterkriegen – und die Geschichte hat uns recht gegeben.

  • Aber die Platzers ließen sich nicht unterkriegen.

Häufige Wortkombinationen

  • sich nicht unterkriegen lassen, jemand ist nicht unterzukriegen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb un­ter­krie­gen be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × N, 2 × R, 1 × G, 1 × I, 1 × K, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 3 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × R, 1 × G, 1 × K, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, ers­ten R und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von un­ter­krie­gen lautet: EEEGIKNNRRTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Köln
  7. Ros­tock
  8. Ingel­heim
  9. Essen
  10. Gos­lar
  11. Essen
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Theo­dor
  4. Emil
  5. Richard
  6. Kauf­mann
  7. Richard
  8. Ida
  9. Emil
  10. Gus­tav
  11. Emil
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Tango
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Kilo
  7. Romeo
  8. India
  9. Echo
  10. Golf
  11. Echo
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

unterkriegen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort un­ter­krie­gen ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Steh­auf­männ­chen:
Person, die sich auch von großem Pech/Unglück nicht unterkriegen lässt
un­ter­be­kom­men:
unterkriegen im Sinne von besiegen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: unterkriegen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: unterkriegen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11268340, 8269449, 7441699, 5381489, 3940667, 3940666, 2172052, 1224709, 903921 & 819533. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  26. Berliner Zeitung 1997
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