umkommen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊmˌkɔmən ]

Silbentrennung

umkommen

Definition bzw. Bedeutung

  • auf ungewöhnliche Weise das Leben verlieren

  • schlecht werden

Begriffsursprung

Ableitung eines Partikelverbs zu kommen mit der Partikel um-.

Konjugation

  • Präsens: komme um, du kommst um, er/sie/es kommt um
  • Präteritum: ich kam um
  • Konjunktiv II: ich käme um
  • Imperativ: komm um! / komme um! (Einzahl), kommt um! (Mehrzahl)
  • Partizip II: um­ge­kom­men
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für um­kom­men (Synonyme)

(ver)gammeln (ugs., variabel):
entspannen, nichts tun
verderben, vergehen, faulen
schlecht werden (Lebensmittel)
verderben:
intransitiv: verfaulen, schlecht werden (hauptsächlich von Lebensmitteln)
transitiv: etwas unbrauchbar oder zunichte machen, speziell auch jemandem ein positives Gefühl nehmen
(den) Tod erleiden
(den) Tod finden
(ein) Opfer (des / der …) werden
(jemanden) das Leben kosten
(sein) Leben lassen
(sein) Leben verlieren
dahingerafft werden (geh.)
(jemanden) dahinraffen (geh.):
jemandem das Leben nehmen, den Tod bringen
draufgehen (bei) (ugs., salopp)
draußen bleiben (historisch, veraltend)
es gibt (…) Tote
getötet werden
hopsgehen (ugs., salopp):
bei einem Vergehen erwischt und zügig verhaftet werden
bei etwas zu Tode kommen
tödlich verunglücken
tot bleiben (ugs., regional, veraltet)
über den Deister gehen (ugs., norddeutsch, salopp)
über den Jordan gehen (ugs., salopp)
über die Wupper gehen (ugs., regional, salopp)
ums Leben kommen (Hauptform)
vor die Hunde gehen (ugs., sprichwörtlich)
zu Tode kommen (geh.)

Weitere mögliche Alternativen für um­kom­men

sterben:
aufhören zu leben
vergammeln:
(Zeit) müßig verbringen
verderben; unbrauchbar werden
verrotten:
(durch mangelnden Gebrauch und unsachgemäße Lagerung) langsam unbrauchbar werden
in den Zersetzungsprozess übergehen, bis aus organischem Material Humus/Erde geworden ist

Gegenteil von um­kom­men (Antonyme)

über­le­ben:
in einer gefährlichen Situation am Leben bleiben
länger als jemand anderer leben
wei­ter­le­ben:
über immaterielle Güter: auch in Zukunft weiterhin existieren; die Zeit überdauern; in anderer Form noch existent sein
weiterhin (in der bekannten Form, mit den herrschenden Umständen) das Dasein/Leben fortsetzen

Beispielsätze

  • Wir lassen unsere guten Sachen nicht umkommen.

  • Er kam durch eine Gasexplosion um.

  • Sie haben Glück, daß Sie nicht umgekommen sind.

  • Ihr habt Glück, daß ihr nicht umgekommen seid.

  • Du hast Glück, daß du nicht umgekommen bist.

  • Alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.

  • Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

  • Jeder, der zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

  • Bist du nicht fast umgekommen?

  • Tom wird umkommen.

  • Sie hätte bei dem Unfall eigentlich umkommen müssen, aber sie überlebte.

  • Weil sein Vater im Krieg umgekommen war, wuchs er in einer Familie mit nur einem Elternteil auf.

  • Langweilig ist es hier nicht, denn wir könnten umkommen.

  • Man glaubte, er sei im Zweiten Weltkrieg umgekommen.

  • Tom ist in einem Autounfall umgekommen.

  • Tom sagte, du wärst fast umgekommen.

  • Es stimmt schon, dass noch niemand durch fleißige Arbeit umgekommen ist, aber warum sollte man es darauf ankommen lassen?

  • Gott sei Dank ist niemand umgekommen.

  • Ist Tom bei dem Unfall umgekommen?

  • In diesem Jahr sind mindestens zehn Russen beim Selbstporträtieren umgekommen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dazu kommen die Zahlen: In den elf Tagen 2021 sind 250 Zivilisten umgekommen, darunter 60 Kinder.

  • Die Frage nach seinem Motto „Ankommen, nicht umkommen“ oder „wer später bremst, ist länger schnell“ ließ er unbeantwortet.

  • Mancherorts müssen die Feuerwehrleute ihren Kampf aufgeben, acht Menschen sind in der Türkei schon in den Flammen umgekommen.

  • Aus dem irakischen Militär kam jedoch Kritik, es seien auch irakische Sicherheitskräfte umgekommen.

  • Auch Murat Kalayci soll umgekommen sein.

  • Die 55-jährige Grossmutter des Jungen ist an den Folgen von Schussverletzungen umgekommen.

  • Bei dem Feuer waren am Sonntag vier Menschen umgekommen.

  • Die Frauen und Kinder unter den Trümmern und in den Flammen ihrer Wohnstätten qualvoll umkommen ließen?

  • Bei einer Schießerei vor der Polizeizentrale in Sydney sind am Freitag zwei Menschen umgekommen.

  • Bei Mördern und schweren Kinderschändern u.ä, lehne ich diese aber ab. Es sind einfach schon zu viele umgekommen!

  • Am Eisernen Vorhang zwischen Österreich und der Tschechoslowakei sind annähernd so viele Menschen umgekommen wie an der Berliner Mauer.

  • Allein seit dem Friedensplan seien mehr als 100 Menschen umgekommen.

  • Als ich 14 war, sind meine Mutter und meine drei Geschwister umgekommen.

  • An dieser Stelle sei tatsächlich eine verwandte Familie der Japanerin umgekommen.

  • In den Kriegen des 20. Jahrhundert seien Millionen Menschen umgekommen.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb um­kom­men be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × M, 1 × E, 1 × K, 1 × N, 1 × O & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 3 × M, 1 × K, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten M und zwei­ten M mög­lich.

Das Alphagramm von um­kom­men lautet: EKMMMNOU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Mün­chen
  3. Köln
  4. Offen­bach
  5. Mün­chen
  6. Mün­chen
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Martha
  3. Kauf­mann
  4. Otto
  5. Martha
  6. Martha
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Mike
  3. Kilo
  4. Oscar
  5. Mike
  6. Mike
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

umkommen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort um­kom­men kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Blut­op­fer:
Mensch, der im Kampf umgekommen ist
Ge­fal­le­ner:
Soldat, der im Krieg umgekommen ist
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: umkommen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: umkommen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12407472, 12407471, 12407469, 12115150, 12114734, 11633449, 11479742, 10899134, 9101627, 8828571, 8246098, 8183903, 7636477, 6611316, 6533715, 4798131, 4613145 & 4405083. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. derstandard.at, 16.11.2023
  2. werra-rundschau.de, 28.11.2022
  3. nordbayern.de, 07.08.2021
  4. faz.net, 17.03.2020
  5. heise.de, 17.09.2019
  6. basellandschaftlichezeitung.ch, 20.02.2018
  7. neues-deutschland.de, 04.12.2017
  8. barth-engelbart.de, 17.04.2016
  9. mz-web.de, 02.10.2015
  10. focus.de, 04.06.2014
  11. nzz.ch, 12.11.2013
  12. de.euronews.net, 12.11.2011
  13. beobachter.ch, 20.09.2010
  14. szon.de, 09.07.2009
  15. on-live.de, 18.11.2007
  16. welt.de, 02.12.2006
  17. spiegel.de, 17.10.2003
  18. berlinonline.de, 13.11.2002
  19. Tagesspiegel 2000
  20. Berliner Zeitung 1998
  21. Süddeutsche Zeitung 1996