trüben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈtʁyːbn̩]

Silbentrennung

trüben

Definition bzw. Bedeutung

  • beeinträchtigen oder schlechter werden

  • dunkel machen oder werden

  • undurchsichtig machen oder werden

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch trüeben und truoben „trübe machen, beunruhigen, verwirren“, truoben auch „trübe werden, traurig werden“, althochdeutsch truobēn „betrübt werden, dunkel werden“ und älter truoben „Bodensatz aufrühren oder aufwühlen, Wasser verunreinigen, verwirren, beunruhigen“, gotisch drōbjan „trüben, irre machen“, seit den frühesten Belegen mit physischer und mentaler Bedeutung, aus einer indoeuropäischen Wurzel im Sinn „trüber Bodensatz einer Flüssigkeit, Schmutz“

Konjugation

  • Präsens: ich trübe, du trübst, er/sie/es trübt
  • Präteritum: ich trüb­te
  • Konjunktiv II: ich trüb­te
  • Imperativ: trübe! (Einzahl), trübt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­trübt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für trü­ben (Synonyme)

dämpfen:
bestimmte Gefühle, Emotionen abschwächen, weniger intensiv machen
die Wirkung von etwas mildern, geringer machen
schmälern:
geringer oder weniger machen
(einen) Schatten werfen auf (fig.)
auf die Stimmung drücken (fig.)
nicht ungetrübt (sein / bleiben)
sich eintrüben (Stimmung, Aussichten) (fig.)
überschatten (fig.):
gleichzeitig von etwas Traurigem oder Unangenehmen betroffen, was das eigentlich positive Erleben beeinträchtigt
mit Schatten belegen
(den) Glanz verlieren
(dunkel / trüb / schwärzlich / grün …) anlaufen:
anschwellen
beginnen, einsetzen, Schritte unternehmen
beschlagen:
kenntnisreich, bewandert, fachkundig, erfahren, fähig, tüchtig
blind werden (Spiegel, Fenster)
(sich) eintrüben:
trüb, dunkel werden; übertragen: (Beziehung, Stimmung, Lage) schlechter werden
trüb, undurchsichtig machen; übertragen: (Beziehung, Stimmung, Lage) schlechter machen
matt werden
stumpf werden
trüb(e) werden

Redensarten & Redewendungen

  • kein Wässerchen trüben können

Beispielsätze

  • Das Licht trübte sich am Abend.

  • Die schlechten Noten seiner Tochter trübten seine Laune.

  • Das Abwasser trübte den See.

  • Maria bekam trübe Augen, und ihr Blick schweifte über Toms Schulter, während der weiterredete.

  • Marias Ruf wurde von bösartigen Gerüchten getrübt.

  • Ein guter, sonniger Tag im Leben kann hundert trübe Tage vergessen machen.

  • Dieses Buch wird von einer trüben und düsteren Tonart beherrscht.

  • Es herrscht eine trübe und düstere Tonart in diesem Buch.

  • Ihr Blick war von Tränen getrübt.

  • Lassen Sie uns so einen schönen Abend nicht trüben!

  • Lasst uns so einen schönen Abend nicht trüben!

  • Das Wasser im Fluss ist trübe.

  • Maria gibt sich, als könne sie kein Wässerchen trüben.

  • Zwar wird des Spiegels Glanz getrübt von einem Hauch, doch klärt ein Seufzerhauch des Herzens Spiegel auch.

  • Sein Vergnügen am Spiel wurde durch das Benehmen einiger anderer Zuschauer, die sich danebenbenahmen, getrübt.

  • Es gibt Menschen, die Fische fangen, und solche, die nur das Wasser trüben.

  • Die meisten Abenteurer suchen nur eine Gelegenheit, Fische im trüben Wasser zu fangen.

  • Auf den Bäumen lag Reif, der im trüben Licht des bewölkten Mondes über den dünneren Zweigen hing, wie verblassende Girlanden.

  • Das Seewasser ist trübe.

  • Es ist kein Wässerchen so klar, es trübt sich doch einmal.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber haben es die steigenden Preise und der Ukraine-Krieg wirklich geschafft, die Urlaubslaune der Belgier zu trüben?

  • Am letzten Tag der Wettkämpfe bringen die Massenstarts keine Aufhellung der trüben Bilanz.

  • Aber klar - bei der Aussicht auf 1 Million Euro wird der Blick auf andere, möglicherweise wichtigere Dinge getrübt.

  • Allerdings könnte er die Kauflaune der Verbraucher trüben und damit das Land in eine Rezession abgleiten lassen.

  • Bereits in den vergangenen Monaten war die Stimmung auf dem Immobilienmarkt eher getrübt.

  • Aber ich wünsche mir auch, dass Deutschland im Ausland nicht in einem trüben Licht dasteht.

  • Ausserdem trüben an den Morgen ein paar Nebelschwaden und Hochnebelfelder die Sicht, diese verziehen sich jedoch bald.

  • Allerdings ist Bartomeus Laune leicht getrübt.

  • Doch auch im bisherigen Musterland Deutschland trüben sich die Wirtschaftsaussichten wegen der Euro-Schuldenkrise immer weiter ein.

  • Der Trainer vermied es, vor seiner Abreise die Stimmung weiter zu trüben.

  • Berlin Die abflauende Konjunktur kann die Stimmung der Menschen in Deutschland nach Ansicht eines Experten kaum trüben.

  • Und es war auch in den Nachrichten, verschwand jedoch schnell wieder, weil der Schein getrübt.

  • Der August habe sich bisher hauptsächlich von seiner kühlen, trüben und feuchten Seite gezeigt.

  • Da kann auch ein kleiner schwarzer Fleck das Bild nicht trüben.

  • An der trüben Stimmung im Textil- und Bekleidungshandel ändert dies aber nichts.

  • Wiederum trüben jedoch einige handwerkliche Patzer das Bild.

  • Am nächsten Morgen stehe ich vor einer Art Laden in der Hauptstraße des trüben Städtchens Lambrecht in der Pfalz.

  • Lähmendes Entsetzen hat sich an dem trüben Novembermorgen auf dem Reiterhof breitgemacht.

  • Diese Streitereien trüben derweil weiter das Image der Branche in Deutschland.

  • Der starke Chip-Preisverfall hat den Gewinn des Siemens-Konzerns beim Start ins neue Geschäftsjahr 1996/97 (30. September) getrübt.

  • Der Skandal hat auch die diplomatischen Beziehungen zu Ungarn getrübt.

  • Die Freude des inzwischen ergrauten Medienmannes ist ein bißchen getrübt.

Übersetzungen

Was reimt sich auf trü­ben?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm trü­ben be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × E, 1 × N, 1 × R, 1 × T & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × N, 1 × R, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem Ü mög­lich.

Das Alphagramm von trü­ben lautet: BENRTÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Ros­tock
  3. Umlaut-Unna
  4. Ber­lin
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Richard
  3. Über­mut
  4. Berta
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Romeo
  3. Uni­form
  4. Echo
  5. Bravo
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

trüben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort trü­ben kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

gries:
grau, auch: grauhaarig oder trübe beim Wetter
Gril­le:
vom Sprecher als unvernünftig, „dumm“ angesehene Idee; im Plural: sonderbare, trübe Gedanken
halb­blind:
von Glas, Spiegel: infolge Alterung oder vernachlässigter Pflege trübe geworden
Kloß­brü­he:
klare bis trübe, warme Flüssigkeit mit Klößchen (Knödeln)
Ko­kos­milch:
fälschlich: trinkbare, leicht trübe Flüssigkeit, die sich im Innern der Kokosnuss befindet
Opa­zi­tät:
Eigenschaft, zum Beispiel der Hornhaut des Auges, getrübt, undurchsichtig (opak) zu sein
schö­nen:
trübe Flüssigkeiten, etwa Wein, Traubensaft oder Ähnliches künstlich klären
um­ne­beln:
die Konzentrationsfähigkeit trüben
ver­blen­den:
bei jemandem die Sinneswahrnehmung trüben, die Fähigkeit zur klaren Erkenntnis nehmen
ver­schlei­ern:
der Blick trübt sich (Tränenflüssigkeit)

Buchtitel

  • An hellen wie an trüben Tagen, kann die Poesie Dich tragen Karin Ehl | ISBN: 978-3-96940-466-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: trüben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: trüben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11550136, 11082787, 10965291, 10706752, 10703255, 10054428, 7664001, 7664000, 7455126, 7121747, 6963866, 6154030, 5221123, 4230619, 4046278, 3859828 & 3364677. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden Online
  2. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  3. brf.be, 19.04.2022
  4. n-tv.de, 21.02.2021
  5. kleinezeitung.at, 11.03.2020
  6. blick.ch, 08.11.2019
  7. spiegel.de, 25.07.2016
  8. handelsblatt.com, 14.11.2015
  9. blick.ch, 26.09.2014
  10. spox.com, 04.12.2013
  11. boerse-online.de, 11.12.2012
  12. feedsportal.com, 06.10.2009
  13. mainz-online.de, 20.07.2008
  14. sueddeutsche.de, 26.05.2007
  15. morgenweb.de, 16.08.2006
  16. n-tv.de, 21.06.2005
  17. sueddeutsche.de, 05.11.2002
  18. Die Welt 2001
  19. DIE WELT 2000
  20. Rhein-Neckar Zeitung, 07.11.1999
  21. Berliner Zeitung 1998
  22. Berliner Zeitung 1997
  23. Süddeutsche Zeitung 1996
  24. Süddeutsche Zeitung 1995