taumeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈtaʊ̯ml̩n ]

Silbentrennung

taumeln

Definition bzw. Bedeutung

  • schwankend bewegen mit der Gefahr umzufallen

  • sich schwankend irgendwohin bewegen

Begriffsursprung

Bezeugt im Mittelhochdeutschen tūmeln - eine Iterativbildung zu tūmen -, das seinerseits dem Althochdeutschen tūmilōn, der Iterativform von tūmōn „sich im Kreise drehen, schwanken“ entstammt; etymologische Verwandtschaften bestehen mit Dunst und tummeln

Konjugation

  • Präsens: taumle, du taumelst, er/sie/es taumelt
  • Präteritum: ich tau­mel­te
  • Konjunktiv II: ich tau­mel­te
  • Imperativ: taumle! (Einzahl), taumelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­tau­melt
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für tau­meln (Synonyme)

schwanken:
sich nicht entscheiden können; sich mal so, mal so äußern oder verhalten
sich ständig verändern
torkeln:
das Brauchtum ums Mostpressen pflegen
Most pressen, am Torkel drehen
trudeln:
mit Hilfsverb haben, würfeln
mit Hilfsverb sein, haben: sich in einem ungleichmäßigen Rhythmus um sich selbst herum bewegen, oftmals dabei rollen oder auch fallen
wackeln (ugs.):
bildlich: kurz vor dem Versagen oder Sturz stehen
hin und her bewegen
wanken:
hin und her neigen, in der Gefahr zu kippen
in eine bestimmte Richtung sich unsicher hin und her bewegen

Beispielsätze

  • Erst taumelte der Drachen in der Luft, dann stürzte er ab.

  • Der Schmetterling taumelt von Blume zu Blume.

  • Nach dem Kneipenbesuch taumeln die Gäste nach Hause.

  • An der Börse taumeln die Kurse.

  • Kaum hatte sie es geschafft, ins Bett zu taumeln, schlief sie auch schon ein.

  • Er taumelte.

  • Zwischen den Wellen taumelt verloren das Schiff.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber Gnade uns Gott, wenn wir in Leichtsinn abgleiten und noch einmal in einen Lockdown taumeln.

  • Die Highlights im Juli: Tanzen ist doch viel schöner als wanken und taumeln!

  • Cormac McCarthy, in der ein Vater (Viggo Mortensen) und sein Sohn durch ein postapokalyptisches Amerika taumeln.

  • Doch was ist schon normal in diesen Tagen, da die von Verletzungen gebeutelten Frankfurter von einer Verlegenheit in die nächste taumeln.

  • Angetrieben von der Musik Thom Willems jagen, wirbeln und taumeln die Tänzerinnen und Tänzer durch Extreme.

  • Ich bin wie durch Schatten und Nebel getaumelt wie ein Strohmann ohne Innenleben.

  • Anleger sind in die Euphorie getaumelt und haben die Bewertungsrelationen allzu oft einfach ausgeblendet.

  • Freude schöner Götterfunken, beseelt und wonnetrunken taumeln SPD und CDU nach der geglückten Bezirksreform durch den Preußischen Landtag.

  • Auch in der Kombüse sind Taue gespannt, damit die mithelfenden Trainees nicht ständig durch den Raum taumeln.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf tau­meln?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm tau­meln be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von tau­meln lautet: AELMNTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Aachen
  3. Unna
  4. Mün­chen
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Anton
  3. Ulrich
  4. Martha
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Alfa
  3. Uni­form
  4. Mike
  5. Echo
  6. Lima
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

taumeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort tau­meln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Schwin­del:
Beeinträchtigung des Gleichgewichtssinns; Gefühl zu taumeln, wanken
wan­keln:
taumeln, schwenken, unsicher sein, gehend wanken
zu­rück­tau­meln:
nach hinten, rückwärts taumeln
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: taumeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: taumeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10661152, 10654434, 10016053 & 8291736. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. kurier.at, 10.06.2021
  4. ots.at, 04.07.2014
  5. spiegel.de, 09.09.2009
  6. fr-aktuell.de, 24.11.2005
  7. archiv.tagesspiegel.de, 21.09.2003
  8. sz, 06.10.2001
  9. Berliner Zeitung 2000
  10. Berliner Zeitung 1998
  11. TAZ 1997