in Bezug auf Gegenstände und Ähnliches: etwas stark beanspruchen, gebrauchen
misshandeln
sich selbst sehr belasten, anstrengen, sich abarbeiten
transitiv, auf Personen bezogen: jemanden sehr anstrengen, belasten
übertragen, in Bezug auf Ausdrücke, Texte, Lieder und Ähnliches: sehr häufig benutzen, spielen
Begriffsursprung
Das Verb ist im 17. Jahrhundert aus dem italienischen strapazzare ‚überanstrengen‘ entstanden. Die weitere Herkunft ist ungeklärt, es ist jedoch möglich, dass strapazzare seinerseits vom Verb strappare ‚zerreißen, zerbrechen‘ abgeleitet ist und damit auf das fränkische *strappôn ‚straff anspannen‘ zurückgehen könnte.
Konjugation
Präsens: strapaziere, du strapazierst, er/sie/es strapaziert
etwas nicht verringern, nicht weniger werden lassen, sparsam mit etwas umgehen
Rücksicht auf die eigene Gesundheit nehmen und weniger aktiv als sonst sein
Beispielsätze
Der Komiker strapaziert die Lachmuskeln seiner Zuhörer aufs Äußerste.
Der Kater hat das neue Ledersofa mit seinen Krallen schon sehr strapaziert.
Der Maler hat das Bildnis meiner Frau strapaziert.
Die Kinder strapazieren ihre Großeltern.
Ottokar strapaziert sich mit der neuen Arbeit.
Die lange Wanderung durch den Schwarzwald hat mich über alle Maßen strapaziert.
Der Heimaufseher strapaziert die Kinder.
Jolanda hat uns mit ihren langatmigen Schilderungen ihres jüngsten Krankenhausaufenthaltes während der Fahrt von Wrist nach Basel wieder sehr strapaziert.
Das neue Lied, das dein Schwager herausgebracht hat, wird im Radio wieder sehr strapaziert.
Ich möchte Ihre Gastfreundschaft nun nicht länger strapazieren.
Seine Nerven waren so strapaziert, dass bei seinem kranken Herzen das Erscheinen eines jeden Hundes eine fatale Wirkung hätte erzielen können.
Ich strapazierte meine Arbeiter.
Du strapazierst mir meine Geduld, Charles.
Dieses Auto muss ziemlich strapaziert worden sein.
Die Schwerkraft strapaziert den menschlichen Körper.
Bei seinem Auftritt gestern Abend wurden unsere Lachmuskeln arg strapaziert.
Auch Worte werden müde, wenn man sie zu sehr strapaziert.
Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft
Aber wäre es ratsam, Borrés Geduld und Loyalität weiter zu strapazieren, nachdem er so gut für sich geworben hat?
Bis dieses jedoch über die Bühne ging, wurden die Nerven aller strapaziert.
Auch "das C-Wort will ich nicht sehr oft strapazieren", sagte Kušej, der aber zugab, dass Corona auf der Bühne nicht zu negieren sein werde.
Arg strapaziert werden heute die Nerven von Fraport-Anteilseignern.
Das wird die Schmerzgrenzen der Grünen strapazieren.
Doch die Aufholjagd strapazierte die Reifen.
Borders, also Grenzen, strapazieren James Ginzburg und Paul Purgas schon, seit sie 2005 in Bristol anfingen, zusammen Musik zu machen.
Aber „alternativlos“ – hier stimmt das allzu oft strapazierte Wort ausnahmsweise einmal.
Aber er räumt ein: "Manchmal muss man das Limit strapazieren.
Bei Kranken, an denen vernünftige Argumente längst abperlen und die die Geduld pflegender Angehöriger mit Beschimpfungen strapazieren.
Das ohnehin rudimentäre Vertrauensverhältnis gegenüber der Zentralmacht wurde angesichts des anhaltenden Blutvergiessens weiter strapaziert.
Die meisten Länder müssen ihre Budgets kürzen, statt sie noch weiter strapazieren zu können.
Bis es zu jener Erleichterung kam, wurden zunächst mehrfach die Nerven strapaziert.
Die Hilfsbereitschaft der Geberländer sieht er strapaziert - Ostdeutschland müsse dann alleine klar kommen.
Der arg strapazierte Begriff "multikulturell" - für Penzberg trifft er vielleicht zu.
Deren Verlauf strapaziert zwar die Grenzen menschlicher Vorstellungskraft, aber keineswegs die der Konvention.
All dies strapazierte die Nerven von Dagmar Ewert-Kruse, die während dieser Zeit an Schlafstörungen litt.
Weihnachtliches Liedgut wird mal wieder ausgiebig strapaziert.
Wenn er stets von jungen Löwen strapaziert wird, könnte er vielleicht daran denken, alles aufzugeben.
Nichts sollte den Sehnerv strapazieren, man meinte lauter alten Bekannten zu begegnen, viel Déjà-vu-Erlebnis.
"Es wäre nicht richtig, das Glück weiter zu strapazieren", erinnerte er daran.
Die Nerven der rund 40 ins holländische Bloemendaal mitgereisten HTHC-Fans wurden dabei arg strapaziert.
Auch wenn das Prinzip vom Welten rettenden Helden schon unzählige Male strapaziert wurde, erscheint es bei diesem Rollenspiel doch wie neu.
Aber den Salto rückwärts, symbolisch gesehen, den strapaziert der Turn-Olympiasieger am Reck von Atlanta 1996 in diesen Tagen zur Genüge.
Ihr Beharren auf der Solisenkung hat das Binnenklima der Koalition aufs neue arg strapaziert.
Sie wird durch diese Vorlage sicherlich strapaziert.
Auch das weibliche Gehirn scheint wesentlich gefährdeter zu sein, wenn es ständig mit Alkohol strapaziert wird.
Das viersilbige Verb strapazieren besteht aus zwölf Buchstaben und setzt sich wie folgt zusammen: 2 × A, 2 × E, 2 × R, 1 × I, 1 × N, 1 × P, 1 × S, 1 × T & 1 × Z
Vokale:2 × A, 2 × E, 1 × I
Konsonanten:2 × R, 1 × N, 1 × P, 1 × S, 1 × T, 1 × Z
Eine Worttrennung ist nach dem ersten A, zweiten A und ersten E möglich.
Das Alphagramm von strapazieren lautet: AAEEINPRRSTZ
Buchstabiertafel
Entsprechend der deutschen Buchstabiertafel für Wirtschaft und Verwaltung (DIN 5009:2022-06) wird das Wort folgendermaßen buchstabiert:
Salzwedel
Tübingen
Rostock
Aachen
Potsdam
Aachen
Zwickau
Ingelheim
Essen
Rostock
Essen
Nürnberg
In Deutschland ebenfalls geläufig ist die Buchstabierung nach dem postalischen Buchstabieralphabet von 1950:
Samuel
Theodor
Richard
Anton
Paula
Anton
Zacharias
Ida
Emil
Richard
Emil
Nordpol
International ist das englischssprachige ICAO-Alphabet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) anerkannt:
Sierra
Tango
Romeo
Alfa
Papa
Alfa
Zulu
India
Echo
Romeo
Echo
November
Heute vorwiegend nur noch als Funkfeuer in der Luft- und Schifffahrt gebräuchlich ist der Morsecode (auch Morsealphabet oder Morsezeichen genannt):
Das Tuwort strapazieren kam im letzten Jahr selten in deutschsprachigen Texten vor. Die Worthäufigkeit ist ungefähr gleichbleibend. Dies hat eine Auswertung mehrerer Millionen Beispielsätze ergeben.