stempeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃtɛmpl̩n ]

Silbentrennung

stempeln

Definition bzw. Bedeutung

  • arbeitslos sein

  • etwas (mit einem Stempel) entwerten

  • etwas (mit einem Stempel) markieren

Begriffsursprung

Ableitung des Verbs vom Substantiv Stempel durch Konversion

Konjugation

  • Präsens: stemple, du stempelst, er/sie/es stempelt
  • Präteritum: ich stem­pel­te
  • Konjunktiv II: ich stem­pel­te
  • Imperativ: stemple! (Einzahl), stempelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­stem­pelt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für stem­peln (Synonyme)

prägen:
als Eigenes hervorbringen und erstmals anwenden
gehoben: eine bestimmte Gestalt annehmen

Sinnverwandte Wörter

ab­stem­peln:
einen Stempel auf etwas machen/setzen
jemanden oder etwas (vorschnell) als etwas bezeichnen, bewerten, einem bestimmten Typ zuordnen
brandzeichnen
ent­wer­ten:
etwas wertlos oder weniger wertvoll machen
lo­chen:
etwas mit einem Loch oder mehreren Löchern versehen
mar­kie­ren:
bei einer Kostümprobe in der Oper seinen Part mehr sprechen als singen, um den Mitspielern den Einsatz vorzugeben
etwas durch sein Vorhandensein bezeichnen/beweisen und damit einen besonderen Moment hervorheben

Beispielsätze

  • Durch die verlorene Berufung ist er jetzt auf ewig zum Verbrecher gestempelt.

  • Der Postbeamte hatte damals eine ganz bestimmte Vorstellung, wie eine Briefmarke zu stempeln sei.

  • Mit der rohen Kartoffel und Textilfarbe stempelten wir ein hübsches Muster auf die Schürze.

  • Hast du den Fahrschein gestempelt?

  • Er geht jetzt stempeln.

  • Bitte hier stempeln oder unterschreiben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bären stempeln, Masse einspritzen, Bären stempeln, Masse einspritzen.

  • Doch muss das Ticket auch an den bekannten Kästchen in steignähe oder in den Bahnhöfen gestempelt werden, um gültig zu sein?

  • Alle Eier seien gestempelt und über die Eierdatenbank abzurufen.

  • Dabei kommen so hübsche Wortschöpfungen wie „du lügst wie gestempelt“ heraus.

  • Dass Stalin also heute in Russland differenzierter betrachtet wird, als nur zum «Massenmörder» gestempelt zu werden, muss niemanden wundern.

  • «Ich hätte auf der faulen Haut rumliegen und stempeln gehen können», sagt Callà.

  • Deshalb könnte OPK zum Sündenbock gestempelt werden, obwohl nicht seine Visionen das Problem sind, sondern ihre mangelhafte Umsetzung.

  • Er hatte nie mehr hungern müssen, nie stempeln müssen. Was will man mehr?

  • Nur durch Vertuschung wichtiger Fakten habe er Sell zum Mörder stempeln und damit ausbooten können, lautet dessen Vorwurf.

  • Seit heute müssen auch Direktvermarkter ihre auf dem Wochenmarkt angebotenen Eier mit dem Erzeugercode stempeln.

  • Gottschalk und Jauch sind auch Männer, denen gönnt man mal ein teures Auto. Ich wurde zum Unmenschen der Nation gestempelt.

  • Beuys hat dann das Foto mit einem Butter-Wachs-Gemisch überzogen und auf der Rückseite gestempelt und signiert.

  • Sprache Gesicht Gestalt Gebärden Geist stempeln dich fünffach.

  • Wer arbeiten kann, aber lieber stempeln geht, soll künftig das Nachsehen haben.

  • Besonders stört den Dänen, dass nur einzelne Spieler zu Sündenböcken gestempelt werden.

  • "Die haben uns alle zu Verbrechern gestempelt, weil wir immer nur unsere Pflicht getan haben," sagte einmal Dorothea Haider.

  • Zum einen soll das Klimaziel innenpolitisch zur Illusion gestempelt werden.

  • Im Düsseldorfer Arbeitsministerium müssen alle Beamten, inklusive der Staatssekretäre, bereits seit 14 Jahren "stempeln".

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf stem­peln?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb stem­peln be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × P, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × P, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem M mög­lich.

Das Alphagramm von stem­peln lautet: EELMNPST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Essen
  4. Mün­chen
  5. Pots­dam
  6. Essen
  7. Leip­zig
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Emil
  4. Martha
  5. Paula
  6. Emil
  7. Lud­wig
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Echo
  4. Mike
  5. Papa
  6. Echo
  7. Lima
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

stempeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort stem­peln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Fingerstempeln für kleine Künstler-Set. Märchen und Geschichten selber stempeln und erzählen. Norbert Pautner | ISBN: 978-3-80943-995-0
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: stempeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: stempeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5245298. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. fr.de, 24.11.2023
  3. stuttgarter-nachrichten.de, 02.06.2022
  4. burgenland.orf.at, 30.03.2021
  5. fnweb.de, 12.10.2020
  6. hintergrund.de, 15.10.2019
  7. blick.ch, 16.12.2012
  8. pcwelt.de, 07.05.2010
  9. jetzt.sueddeutsche.de, 23.06.2008
  10. satundkabel.de, 18.10.2007
  11. swr.de, 02.07.2005
  12. archiv.tagesspiegel.de, 06.01.2004
  13. sueddeutsche.de, 17.06.2002
  14. bz, 09.02.2002
  15. DIE WELT 2001
  16. DIE WELT 2000
  17. Tagesspiegel 1999
  18. TAZ 1996
  19. Berliner Zeitung 1995