nuscheln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈnʊʃl̩n ]

Silbentrennung

nuscheln

Definition bzw. Bedeutung

undeutlich, unartikuliert sprechen

Begriffsursprung

Frühneuhochdeutsch „nuseln“ „näseln“. Das Wort ist seit dem 15. Jahrhundert belegt.

Konjugation

  • Präsens: nuschle/​nuschele, du nuschelst, er/sie/es nuschelt
  • Präteritum: ich nu­schel­te
  • Konjunktiv II: ich nu­schel­te
  • Imperativ: nuschle/​nuschele! (Einzahl), nuschelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­nu­schelt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für nu­scheln (Synonyme)

(sich etwas) in den Bart murmeln (ugs.)
(sich) etwas in den Bart brummeln (ugs.)
brummeln:
mit undeutlicher Stimme seinem Missfallen Ausdruck geben
undeutlich und eher kurz angebunden mit tiefer Stimme reden, manchmal auch: undeutliche Laute von sich geben
murmeln:
mit gedämpfter, fast unverständlicher Stimme sprechen
(etwas) daherbrabeln (ugs.)
(sich etwas) in den Bart brabbeln (ugs.)
(sich etwas) in den Bart nuscheln (ugs.)
(sich etwas) zusammennuscheln
brabbeln:
undeutlich vor sich hin reden, unverständlich plappern
die Zähne nicht auseinander bekommen (ugs.)
ein (seltsames) Kauderwelsch sprechen
etwas daherbrabbeln (von) (ugs.)
Kauderwelsch reden
kaum zu verstehen sein
radebrechen:
eine Sprache nur recht fehlerhaft sprechen; eine Sprache nur lückenhaft bzw. unvollständig beherrschen; gebrochen sprechen
unverständlich sein
lallen:
(meist in betrunkenem Zustand) unverständlich sprechen
mit schwerer Zunge sprechen
unartikuliert sprechen
undeutlich sprechen

Beispielsätze

  • Bitte nuschele nicht so!

  • Wer nuschelt, lispelt oder stottert, ist als Nachrichtensprecher denkbar ungeeignet.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Sie kann Balladen so sinnlich nuscheln, dass sogar ein Chet Baker bei ihr Unterricht nehmen würde.

  • Der Grund: Die Schauspieler nuscheln offenbar so sehr, dass selbst Einheimische nicht mehr verstehen, was im Film gesprochen wird.

  • "Das erste Mal habe ich mich einfach in eine S-Bahn gesetzt und einige Ausflüche in meinen Bart genuschelt," so der 35-jährige.

  • Den Sänger Herbert Grönemeyer fragte er vor einem Konzert, ob er am Abend genauso zu nuscheln gedenke wie auf seiner neuen CD.

  • "Das Schärfste" sei die Dame von neulich gewesen: "Gibf hier Ffähne?", habe sie genuschelt.

  • Kriegt was ins Ohr genuschelt.

Häufige Wortkombinationen

  • sich etwas in den Bart nuscheln

Wortbildungen

  • vernuscheln

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf nu­scheln?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb nu­scheln be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × L, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von nu­scheln lautet: CEHLNNSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Essen
  7. Leip­zig
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Emil
  7. Lud­wig
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Char­lie
  5. Hotel
  6. Echo
  7. Lima
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

nuscheln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort nu­scheln ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: nuscheln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: nuscheln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1699032 & 1234072. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. faz.net, 19.08.2019
  3. sz.de, 07.03.2015
  4. ka-news.de, 22.04.2010
  5. Die Zeit (26/2001)
  6. DIE WELT 2000