niedermachen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈniːdɐˌmaxn̩ ]

Silbentrennung

niedermachen

Definition bzw. Bedeutung

  • (Hilflose/Wehrlose in großer Zahl) brutal umbringen

  • (jemanden oder etwas) als sehr schlecht bezeichnen, erniedrigende, heftige Kritik üben

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb machen mit dem Derivatem nieder-.

Konjugation

  • Präsens: mache nieder, du machst nieder, er/sie/es macht nieder
  • Präteritum: ich mach­te nie­der
  • Konjunktiv II: ich mach­te nie­der
  • Imperativ: mach nieder! / mache nieder! (Einzahl), macht nieder! (Mehrzahl)
  • Partizip II: nie­der­ge­macht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für nie­der­ma­chen (Synonyme)

abkanzeln:
mit harschen Worten, von oben herab, kritisieren
abqualifizieren (ugs.):
transitiv: auch zu Unrecht abwertend beurteilen
absauen (derb)
anmachen (ugs.):
(ein Gerät) einschalten
(Feuer) anzünden
anmotzen (ugs.)
anpampen (ugs.)
anpöbeln (ugs.):
mit beleidigenden Äußerungen andere Menschen belästigen
ausschimpfen:
jemanden mit lauter Stimme zurechtweisen, jemandem mit lauter Stimme Vorwürfe machen
beleidigen:
auf etwas (insbesondere Sinnesorgane) dadurch einwirken, dass sie als negativ zu klassifizierenden Eindrücken ausgesetzt werden
den Tatbestand der Beleidigung verwirklichen
diffamieren (geh.):
jemanden in seinem Ansehen schädigen, ihn herabsetzen, oder ihn in Verruf bringen
entwerten:
etwas wertlos oder weniger wertvoll machen
entwürdigen:
jemandem oder etwas den innewohnenden oder beigegebenen Wert, die Wertigkeit (die Würde) nehmen
herabsetzen:
(einen Wert) geringer machen
mit Geringschätzung, kränkend behandeln; die Bedeutung oder das Ansehen einer Person oder Sache schmälern
herabwürdigen:
eine Person schlecht behandeln, abwerten; schlecht über eine Leistung reden
(he)runtermachen (ugs.)
(he)runterputzen (ugs.)
schimpfen (ugs.):
(einer anderen Person) seinen Ärger kundtun
jemanden, sich oder etwas auf eine bestimmte Weise benennen
zur Sau machen (derb, fig.)
zur Schnecke machen (ugs., fig.)
zusammenstauchen (ugs.):
auf ein kleineres Außenmaß bringen
ordentlich ausschimpfen
abwerten:
übertragen: etwas in seinem Ansehen, seiner Bedeutung vermindern
Wirtschaft: etwas in seinem Wert herabsetzen
beflecken:
transitiv, übertragen: jemandes Ansehen schaden, jemandes Ehre herabsetzen
transitiv: einzelne Stellen von etwas beschmutzen, fleckig machen
beschimpfen:
jemanden durch Schimpfworte oder Schmähungen beleidigen
beschmutzen (fig.):
den Ruf oder die Ehre schmälern, herabsetzen
schmutzig machen, dreckig machen, mit Schmutz versehen
besudeln (ugs., fig.):
etwas mit Schmutz, Nahrung, Speichel oder Ähnlichem verdrecken
jemandes sexuelle oder rituelle Ehre verletzen
dissen (fachspr., Jargon, Neologismus, jugendsprachlich):
jemanden als verachtenswert hinstellen, voller Verachtung schlechtmachen; jemanden herabsetzend kritisieren; despektierlich über jemanden reden
durch den Kakao ziehen (ugs., fig.)
herunterputzen (ugs.)
Hohn und Spott ausgießen (über) (geh.)
in den Dreck ziehen (ugs., fig.)
insultieren (geh., selten, veraltend)
schmähen (geh.):
mit verachtenden Worten beleidigen
verächtlich machen
vom Leder ziehen (ugs.)
diskreditieren (geh.):
in Misskredit bringen, in Verruf bringen
in Misskredit bringen
mobben (ugs.):
eine Person in der Öffentlichkeit schikanieren, intrigieren oder terrorisieren
schlechtmachen:
Negatives, Unwahres oder Ähnliches über etwas/jemanden sagen (und so eine Schädigung dessen öffentlichen Ansehens/Rufes herbeiführen)
beschämen:
Scham in jemandem hervorrufen
demütigen:
jemanden durch Worte oder Handlungen erniedrigen, in seiner Würde und seinem Stolz verletzen
sich selbst vor jemandem erniedrigen, herabsetzen
entehren:
so handeln, dass jemand seine Ehre verliert
erniedrigen:
etwas umgestalten, so dass es niedriger wird
jemanden (moralisch) abstufen, abwerten
(etwas) in Grund und Boden reden (/ kritisieren / verdammen / schreiben …) (fig.)
kein gutes Haar an etwas lassen (ugs.)
miesmachen (ugs.):
die Freude an einer Sache durch ständige Kritik nehmen
über jemanden oder etwas nur Negatives behaupten
verreißen:
das Steuer eines Fahrzeugs ruckartig herumreißen, sodass eine (unerwünschte) starke Richtungsänderung erfolgt
eine sehr harte, vernichtende Kritik üben
zerpflücken (ugs.):
etwas gründlich widerlegen oder kritisieren
etwas restlos in kleine Stücke teilen
niederkämpfen:
bewusst unterdrücken bzw. zu unterdrücken versuchen
durch anhaltenden (körperlichen) Kraftaufwand überwältigen und bezwingen
niederringen:
nach (längerem) Kampf besiegen; im Ringkampf niederwerfen
nicht zum Ausdruck/Ausbruch kommen lassen
überwältigen:
einen Gegner im Kampf besiegen
über ein Gefühl: sich sehr stark bemerkbar machen
abschlachten:
ein Tier vorzeitig oder notgedrungen schlachten
Mensch und Tier unsinnig, grausam töten
massakrieren:
jemanden auf brutale Art umbringen
metzeln:
mit Stichwaffen niederstechen, aber auch mit anderen Waffen, meist mehrere Menschen zugleich: töten
Vieh schlachten
niedermetzeln:
jemanden (oft auch mehrere) sehr brutal töten
schlachten:
eine Schlacht, einen Uferdamm zur Befestigung anlegen
gegen den Feind schlachten, scharmützeln oder andere dergleiche Handlungen verrichten
heruntermachen/runtermachen
herunterputzen/runterputzen

Sinnverwandte Wörter

schlecht­re­den:
sich negativ über etwas äußern (und es dadurch zum Schlechteren verändern)

Beispielsätze

  • Nachdem Gerd mich niedergemacht hatte, baute Daniela mich wieder auf.

  • Wer es nicht schaffte zu fliehen, wurde gnadenlos niedergemacht.

  • Die Feinde wurden Mann für Mann niedergemacht.

  • Das ganze Dorf wurde durch das Erdbeben niedergemacht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Doch wir wurden zuvor von der Verwaltung niedergemacht.

  • Als die AfD den Untersuchungeausschuß forderte, wurde sie niedergemacht.

  • Auf medizinischen Kongressen wurde ich ebenfalls niedergemacht!

  • Die Gesellschaft sollte sich wehren, wenn Populisten und Rechtsradikale unser Land niedermachen und angreifen.

  • Da wird ein 23-jähriger Spieler aufs Schlimmste niedergemacht, der seine ganze Jugend die Knochen für den FCK hingehalten hat.

  • Außerdem seien zwei Bäume, ein Fliederbusch und ein Hibiskus niedergemacht worden.

  • Zum Glück gibt es Meinungsfreiheit:) Ohne dass ich jetzt von der Seb-Fanabteilung mit Buchstaben niedergemacht werden möchte..

  • Er wurde von Feiglingen und Inkompetenten niedergemacht.

  • Dafür kann nun die alternde Diva Hakan zuerst hochgejubelt und danach niedergemacht werden!

  • Wenn man ständig niedergemacht wird, kann das Selbstvertrauen nicht wachsen.

  • Gute Leute wie Metzger werden niedergemacht, die alten Profis wie Fischer und Trittin fehlen.

  • Kandidat Thomas sagte vorweg: "Nach der Show ist vor der Show, und ich werde die anderen niedermachen."

  • Hoeneß hatte angekündigt, Bayern werde Bremen "wegfegen" und "niedermachen".

  • Dort würden Kollegen niedergemacht, von einem harmonischen Miteinander könne keine Rede sein.

  • Der modifizierte Raps und die Zuckerrüben wurden mit Breitbandmitteln bearbeitet, die alles niedermachen außer der modifizierten Pflanze.

  • Deshalb wolle sie ihn "nun auch als Person niedermachen" und seine "Autorität als Regierungschef in Frage stellen".

  • In Deutschland wird mit diesem Argument wie in einem Krämerladen jegliche politische Innovation niedergemacht.

  • Ganz und gar. Und ganz und gar niedergemacht.

  • Das hat nichts damit zu tun, Brecht irgendwie niedermachen zu wollen.

  • Schlimm, dass die ganze Mannschaft niedergemacht wird!

Übersetzungen

  • Englisch: butcher
  • Katalanisch:
    • passar a degolla
    • matar amb brutalitat

Wortaufbau

Das viersilbige Verb nie­der­ma­chen be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × I, 1 × M & 1 × R

  • Vokale: 3 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × M, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, R und A mög­lich.

Das Alphagramm von nie­der­ma­chen lautet: ACDEEEHIMNNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Ingel­heim
  3. Essen
  4. Düssel­dorf
  5. Essen
  6. Ros­tock
  7. Mün­chen
  8. Aachen
  9. Chem­nitz
  10. Ham­burg
  11. Essen
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Ida
  3. Emil
  4. Dora
  5. Emil
  6. Richard
  7. Martha
  8. Anton
  9. Cäsar
  10. Hein­reich
  11. Emil
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. India
  3. Echo
  4. Delta
  5. Echo
  6. Romeo
  7. Mike
  8. Alfa
  9. Char­lie
  10. Hotel
  11. Echo
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

niedermachen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort nie­der­ma­chen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

zer­fi­cken:
jemanden auseinandernehmen, herabsetzen, niedermachen, zugrunde richten
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: niedermachen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: niedermachen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10641864, 8572344, 8572340 & 1927489. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. lkz.de, 10.01.2022
  2. focus.de, 12.12.2018
  3. queer.de, 18.03.2018
  4. open-report.de, 23.01.2017
  5. welt.de, 26.04.2016
  6. fr-online.de, 09.12.2013
  7. feedsportal.com, 11.01.2012
  8. fm4.orf.at, 14.11.2012
  9. bazonline.ch, 07.04.2011
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  11. welt.de, 25.11.2007
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  13. fr-aktuell.de, 04.05.2004
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  17. Die Zeit (31/2002)
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  23. Berliner Zeitung 1998
  24. Stuttgarter Zeitung 1996
  25. Süddeutsche Zeitung 1995
  26. Berliner Zeitung 1995