lutschen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈlʊt͡ʃn̩ ]

Silbentrennung

lutschen

Definition bzw. Bedeutung

  • an etwas lutschen: etwas im Mund zwischen Zunge und Gaumen bewegen

  • Etwas lutschen: etwas im Mund zwischen Zunge und Gaumen bewegen, um es zergehen zu lassen und zu verspeisen.

Begriffsursprung

Lautmalerisch, Variante zu nutschen seit dem 18. Jahrhundert

Konjugation

  • Präsens: lutsche, du lutschst/​lutscht, er/sie/es lutscht
  • Präteritum: ich lutsch­te
  • Konjunktiv II: ich lutsch­te
  • Imperativ: lutsch/​lutsche! (Einzahl), lutscht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­lutscht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für lut­schen (Synonyme)

ablecken:
mit der Zunge säubern, etwas entfernen
ablutschen
abschlabbern (ugs.)
abschlecken:
etwas mit der Zunge säubern, an etwas/jemandem lecken
lecken:
mit der Zunge an einer Oberfläche herumfahren
nicht dicht sein; durch ein Leck auslaufen
nuckeln:
(an) etwas saugen, lutschen
nutschen
schlecken:
etwas unter Einsatz der Zunge genüsslich verspeisen
Süßigkeiten naschen
schlotzen:
etwas lutschen; an etwas lecken; nur mit Hilfe der Zunge bearbeiten, etwas im Munde zergehen lassen; genüsslich trinken
schnullen
zullen
zuzeln:
lispeln, die Laute [s] bzw. [z] fehlerhaft aussprechen
saugen, lutschen

Sinnverwandte Wörter

sau­gen:
ein saugendes Gerät betätigen
etwas heran oder in sich hinein befördern, indem Unterdruck geschaffen wird
zut­schen:
mitteldeutsch: saugen, hörbar lutschen

Gegenteil von lut­schen (Antonyme)

bei­ßen:
die Zähne in etwas schlagen
jucken, einen akuten Juckreiz verursachen
kau­en:
auch ohne Nahrung: etwas beißen, an etwas nagen
Nahrung mit den Zähnen, durch wiederholtes Öffnen und Schließen der Kiefer, zerkleinern
zer­bei­ßen:
transitiv: durch Bisse und/oder Stiche verletzen
transitiv: durch Bisse zerkleinern, durch Bisse zerteilen
zer­kau­en:
etwas, meistens Unverdauliches durch Kauen beschädigen oder zerstören
insbesondere Nahrung durch Kauen vor dem Hinunterschlucken gut zerkleinern

Redensarten & Redewendungen

  • der Drops ist gelutscht

Beispielsätze

  • Tom lutscht immer noch am Daumen.

  • Wenn du Süßes lutscht, dann schmeckst du süß.

  • Er lutschte Eis, um seinen Durst zu stillen.

  • Der Alte lutscht seinen Reisbrei.

  • Bartholomäus möchte gerne ein Bananenbonbon lutschen.

  • Es reizt mich deinen Lümmel zu lutschen.

  • Seit heute früh tut mir schon der Hals weh, aber dadurch, dass ich beständig ein Halsbonbon gelutscht habe, ist es schon viel besser geworden.

  • Ich lutschte meinen Finger.

  • Nimm das Leben nicht so schwer, lutsch lieber einen Gummibär.

  • Der Drops ist gelutscht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • In einem Onlinevideo ist zu sehen, wie der Dalai Lama einen Jungen bittet, seine Zunge zu lutschen.

  • Dabei lutschen die Kinder an einem Tupfer - daher auch die Bezeichnung "Lollitest".

  • Und damit man den Atem in der Kälte nicht sieht, hilft es, kurz vorm Dreh Eiswürfel zu lutschen.

  • Am Ende seines Schlusswortes meinte er am Mittwoch: "Damit ist der Drops gelutscht."

  • Der Drops ist gelutscht und keiner weiß zu was sich einer der Kandidaten noch hinreißen lässt.

  • Lasziv auf dem Barhocker wippend, kann ich einsam an der Olive lutschen, bis ich schwarz werde.

  • Von denen, die als Kinder entweder Nägel gekaut oder am Daumen gelutscht hatten, waren es nur 38 Prozent.

  • Ihr Arbeitgeber kündigte sie am 23. Juli fristlos, weil sie Bonbons gelutscht haben soll.

  • Die Stichstelle möglichst kühlen und Eis lutschen, wenn das Insekt in den Hals gestochen hat.

  • Daraufhin soll ich einen bronzierten Dildo lutschen, am Leib eines höchst selbstgefälligen Was-auch-immer.

  • Gut ist daher auch, Bonbons zu lutschen.

  • Im dicken Wagen durch die Gegend fahren und dabei genuesslich die 400 Euro Havanna lutschen.

  • Dabei werden ausgewählten Partnern die Zehen gelutscht, ihnen werden Finger in die Nase gesteckt oder gar unter Augäpfel geschoben.

  • Doch der Drops ist gelutscht, wie man so schön sagt.

  • Und genau das ist das Problem: Kinder, die an ihrem Spielzeug lutschen, nehmen die Phthalate direkt auf.

  • Dann wäre der Drops gelutscht gewesen, und wir könnten uns die ganze Aufregung sparen.

  • In Wahrheit lutschen Jungs an Schokoladenzigaretten, weil sie groß und männlich wirken wollen (ähnlich wie breitbeiniges Stehen).

  • Zu Beginn hat man sie noch in einer riesigen Videoprojektion ihrem Liebsten Spaghetti aus dem Mund lutschen und küssen sehen.

  • Menschen machen hilflose Gebärden, scheinen sich in Zeichensprache etwas zu erzählen, versuchen an ihren Füßen zu lutschen.

Häufige Wortkombinationen

  • am Daumen lutschen
  • ein Bonbon, einen Drops, ein Eis, eine Pastille, eine Tablette lutschen

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf lut­schen?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm lut­schen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem T mög­lich.

Das Alphagramm von lut­schen lautet: CEHLNSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Unna
  3. Tü­bin­gen
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Ulrich
  3. Theo­dor
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Uni­form
  3. Tango
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

lutschen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort lut­schen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Dau­men­lut­scher:
jemand, der oft den Daumen in den Mund steckt und daran lutscht
Lol­li-Test:
Gruppentest (für Kinder) zum Nachweis des Coronavirus im Speichel, wozu an einem Teststäbchen gelutscht wird, um eine Speichelprobe zu erhalten, die dann zusammen mit anderen Proben per PCR-Test ausgewertet wird
nub­beln:
(an) etwas saugen, lutschen
Zu­ckerl:
kleine Süßware, die gelutscht wird
zut­schen:
mitteldeutsch: saugen, hörbar lutschen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: lutschen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: lutschen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9549070, 7762893, 7581835, 5990104, 4963204, 4576935, 3890095, 2213361, 1909934 & 642921. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  3. spiegel.de, 10.04.2023
  4. sueddeutsche.de, 09.01.2022
  5. ga.de, 31.03.2021
  6. augsburger-allgemeine.de, 08.07.2020
  7. focus.de, 06.12.2018
  8. stern.de, 26.11.2017
  9. tagesschau.de, 11.07.2016
  10. welt.de, 25.09.2015
  11. presseportal.de, 28.06.2014
  12. jungewelt.de, 22.03.2013
  13. express.de, 09.11.2011
  14. de.nachrichten.yahoo.com, 30.10.2011
  15. feedsportal.com, 10.07.2009
  16. hier-leben.de, 05.01.2007
  17. westfalenpost.de, 06.07.2005
  18. sueddeutsche.de, 12.03.2003
  19. archiv.tagesspiegel.de, 11.08.2003
  20. daily, 25.03.2002
  21. Welt 1999