gravitätisch

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɡʁaviˈtɛːtɪʃ]

Silbentrennung

gravitisch

Definition bzw. Bedeutung

  • oft spöttisch: würdevoll, gemessen, mit (steifer) Würde

  • schwerfällig, behäbig

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) des Substantivs Gravität, von lateinisch gravitas „steife Würde“, mit dem Suffix -isch.

Steigerung (Komparation)

  1. gravitätisch (Positiv)
  2. gravitätischer (Komparativ)
  3. am gravitätischsten (Superlativ)

Anderes Wort für gra­vi­tä­tisch (Synonyme)

gediegen:
in elementarer Form (nicht als Erz) vorkommend
seltsam oder eigenartig
hochwertig:
eine gute Qualität besitzend
traditionell:
der Tradition entsprechend, der Tradition gemäß, über eine Tradition vermittelt
würdevoll:
Würde zeigend; den Wert oder die Besonderheit von jemandem oder etwas anerkennend
(weit) ausholend
ausladend

Weitere mögliche Alternativen für gra­vi­tä­tisch

ernst:
ohne Spaß, ohne Scherz, ohne Humor, ohne Ironie
über einen Zustand, der schlimme Konsequenzen haben kann; bedrohlich
feierlich:
in der Art und Weise einer Feier, auf eine Feier bezogen; mit festlicher Stimmung oder Ausstattung
gemessen:
gelassen, selbstbewusst handelnd
mit Hilfe eines Messgeräts genau erfasst
träge:
arm an Bewegung
Chemie: nur schwer reagierend
ungelenk:
mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit
mit mangelnder Gewandtheit und Körperbeherrschung

Beispielsätze

  • Während Rodin die Szene gebührend gravitätisch darstellt, inszeniert Georges Méliès’ filmische Urszene die Ovid-Legende als Farce.

  • Da thront also dieses Kastell gravitätisch über dem Main, Bayerischer Historismus und was für eine Geschichte!

  • Übermütig stürmt eine Pferdeherde heran, gravitätisch folgt ein äußerst schwergewichtiger Herr.

  • Durch eine geradezu gravitätische Ernsthaftigkeit, die mich befällt.

  • Es herrscht gravitätische Stille, als Sterzinsky jedem Kandidaten bedeutungsvolle Momente lang die Hände aufs Haupt legt.

  • Dann betritt Scharping den Saal, schreitet gravitätisch nach vorne und sagt den Journalisten, dass er nichts sagen wird.

  • Und natürlich war der Ton der offiziellen Grußworte besonders gravitätisch.

  • Marineoffiziere in vollem Wichs salutieren, während die hohe Geistlichkeit gravitätisch das Portal durchschreitet.

  • Durch den puderfeinen Saharasand schreiten unsere Wüstenschiffe gravitätisch und lautlos zurück.

  • Jedes Wort will über sich hinaus und beschwört in bleiern gravitätischer Schwere das Absolute.

  • Ganz so gravitätisch gehen die Sachverständigen nicht an das Thema heran.

  • Hier werden den ach so behend cruisenden Kids die Gesetze der Schwerkraft gravitätisch am eigenen Board verdeutlicht.

Übersetzungen

Was reimt sich auf gra­vi­tä­tisch?

Wortaufbau

Das viersilbige Adjektiv gra­vi­tä­tisch be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × T, 1 × A, 1 × Ä, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × R, 1 × S & 1 × V

  • Vokale: 2 × I, 1 × A, 1 × Ä
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × R, 1 × S, 1 × V
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem A, ers­ten I und Ä mög­lich.

Das Alphagramm von gra­vi­tä­tisch lautet: AÄCGHIIRSTTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Völk­lingen
  5. Ingel­heim
  6. Tü­bin­gen
  7. Umlaut-Aachen
  8. Tü­bin­gen
  9. Ingel­heim
  10. Salz­wedel
  11. Chem­nitz
  12. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Richard
  3. Anton
  4. Vik­tor
  5. Ida
  6. Theo­dor
  7. Ärger
  8. Theo­dor
  9. Ida
  10. Samuel
  11. Cäsar
  12. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Vic­tor
  5. India
  6. Tango
  7. Alfa
  8. Echo
  9. Tango
  10. India
  11. Sierra
  12. Char­lie
  13. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  12. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 27 Punkte für das Wort.

gravitätisch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort gra­vi­tä­tisch kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: gravitätisch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: gravitätisch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nzz.ch, 18.11.2021
  2. sueddeutsche.de, 15.10.2017
  3. spiegel.de, 14.05.2007
  4. sueddeutsche.de, 08.03.2003
  5. archiv.tagesspiegel.de, 13.10.2003
  6. bz, 04.09.2001
  7. sz, 21.09.2001
  8. Tagesspiegel 1998
  9. Berliner Zeitung 1998
  10. TAZ 1997
  11. Berliner Zeitung 1996
  12. Die Zeit 1996