ereifern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɛɐ̯ˈʔaɪ̯fɐn ]

Silbentrennung

ereifern

Definition bzw. Bedeutung

Voller Engagement, mit Leidenschaft (Eifer) für etwas eintreten.

Konjugation

  • Präsens: ereifere, du ereiferst, er/sie/es er­ei­fert
  • Präteritum: ich er­ei­fer­te
  • Konjunktiv II: ich er­ei­fer­te
  • Imperativ: ereifere! (Einzahl), er­ei­fert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: er­ei­fert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für er­ei­fern (Synonyme)

aufbrausen (fig.)
aus der Haut fahren (fig.)
die Wände hochgehen (ugs., fig.)
(sich) echauffieren (geh., franz.):
(einem) durch etwas Anstrengendes oder Aufregendes heiß werden
in beunruhigende Erregung versetzen; sich ereifern, sein Gemüt erhitzen
einen Tanz aufführen (ugs., fig.)
(sich) empören:
zornig machen
zornig werden, sich ärgern
empört reagieren
(sich) entrüsten:
Unmut über etwas äußern, das das eigene sittliche Empfinden beleidigt hat
wütend machen, erzürnen
(sich) erregen:
etwas hervorrufen, einen bestimmten (auffälligen) Zustand erzeugen
jemanden oder sich in Unruhe oder Ärger versetzen; jemanden aktivieren; jemanden (sexuell) stimulieren
in Wallung geraten
in Wallung kommen
in Wut geraten
Schnappatmung (kriegen) (ugs., sarkastisch, variabel):
Atmung, bei der das Luftholen stoßweise und mit längeren Pausen erfolgt
sich aufregen (Hauptform)
wütend werden

Sinnverwandte Wörter

auf­brin­gen:
beim Erwachsenwerden begleiten, versorgen und erziehen
ein fremdes Schiff besetzen (durch Piraterie oder per hoheitsrechtlichem Akt)
auf­re­gen:
jemanden erregen, unruhig machen
über etwas in Erregung, Unruhe geraten
Ei­fer:
aufgeregte Eile
Begeisterung für eine Sache
ge­ra­ten:
erfolgreich zu Ende gebracht werden
jemandem ähnlich sehen

Gegenteil von er­ei­fern (Antonyme)

be­ru­hi­gen:
beschwichtigen, die Sorge nehmen
sich emotional wieder normalisieren (nach großer Aufregung oder Wut)

Beispielsätze

  • Er ereifert sich über das Verhalten der anderen.

  • Viele junge Leute ereifern sich über Anschauungen, die sie in 20 Jahren haben werden.

  • Ein Vorurteil ist ziemlich sicher daran zu erkennen, dass man sich in seiner Begründung ereifert.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • «Das ist völlig unmöglich», ereiferte sich die junge Frau.

  • Ein Foto im Übrigen, über das sich Adnan Ahmad ereifert hatte.

  • «Die Leute, die pfeifen, sind dumm geboren und werden nicht intelligent sterben, das ist klar», ereiferte sich der Romand.

  • Das sei schlicht gelogen, ereiferte sich die Saanenländer SVP- Grossrätin Bethli Küng.

  • «Das sind ganz schlimme Fotos, die von ihm gemacht wurden», ereifert sich Pascale.

  • Er ereiferte sich: «Das geht nicht!

  • Cordell, neben Robbie Furze, eine Hälfte des Londoner Duos The Big Pink, ereifert sich beinahe, wenn es um das Thema Pophistory geht.

  • Da entsteht eine neue Form der Global Art, ereifert er sich.

  • Worüber ereifert sich Herr Jungen denn nun?

  • Das seien ?dumme Tore? gewesen, ereifert er sich, einige Spieler seien ?ganz falsch? gestanden - ?so können wir nicht gewinnen?.

  • Hurra, es gibt doch noch Politikentwürfe, gegen die wir uns ereifern können.

  • Loskes Parteifreund Volker Beck ereiferte sich gar über die "Vernutzung von Embryos zur Ausschlachtung für embryonale Stammzellen".

  • "So was kann man doch nicht dem Volk dienen nennen", ereifert sich Achmad Hasar Schrem, Generalsekretär der Fatah in Kalkilia.

  • "Ich bin an der letzten Boje die Erste, werde zurückgezogen, bin dann Vierte und Britta liegt vorn", ereiferte sich die unterlegene Hessin.

  • Kein Tag in den vergangenen Wochen, an dem sich nicht irgendjemand über stechwütige Wespen ereiferte - was kann man da noch beisteuern?

  • "Offene Tür, das ist wieder so ein Trick vom Schröder", ereiferte sich Stoiber.

  • Im Unesco-Keller ereifern sich die Wissenschaftler.

  • Scharping ereiferte sich, einige Medien hätten durch Namen und Fotos die Familien der KSK-Männer in Gefahr gebracht.

  • Hier ist wie in den letzten Jahren falsch gespielt worden", ereiferte sich Strombach.

  • Mehr als Stile mischen könne man nicht, ereifern sich die Kritiker dieser fließenden Musikübergänge.

Häufige Wortkombinationen

  • sich künstlich ereifern

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf er­ei­fern?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb er­ei­fern be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × R, 1 × F, 1 × I & 1 × N

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × F, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und I mög­lich.

Das Alphagramm von er­ei­fern lautet: EEEFINRR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ros­tock
  3. Essen
  4. Ingel­heim
  5. Frank­furt
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Richard
  3. Emil
  4. Ida
  5. Fried­rich
  6. Emil
  7. Richard
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Romeo
  3. Echo
  4. India
  5. Fox­trot
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

ereifern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort er­ei­fern kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

auf­pum­pen:
sich wichtigtun; sich ereifern
ex­al­tie­ren:
sich künstlich aufregen, hysterisch ereifern, überschwänglich verzückt gebärden, übertrieben benehmen
fa­na­tisch:
ereifert, sich überschwänglich einsetzend, rasend
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ereifern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ereifern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2809559 & 2526256. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  17. Die Zeit (18/2003)
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  20. Die Welt 2001
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  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995