einlullen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaɪ̯nˌlʊlən]

Silbentrennung

einlullen

Definition bzw. Bedeutung

  • jemanden (meist Kleinkinder) mit beruhigenden Worten oder Gesang in den Schlaf bringen

  • Jemanden mit bestimmten psychologischen Methoden in einen unwirklichen, wirklichkeitsfernen Zustand, in einen Traum, in einen hypnotischen Zustand bringen, eine Illusion hervorrufen.

Begriffsursprung

Zusammensetzung aus Präfix ein- und Verb lullen.

Konjugation

  • Präsens: lulle ein, du lullst ein, er/sie/es lullt ein
  • Präteritum: ich lull­te ein
  • Konjunktiv II: ich lull­te ein
  • Imperativ: lull ein! / lulle ein! (Einzahl), lullt ein! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ein­ge­lullt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ein­lul­len (Synonyme)

becircen:
jemanden durch seinen Charme, seinen Liebreiz zu etwas bewegen, was nicht unbedingt vorteilhaft für ihn ist; jemanden charmant zu etwas überreden
berücken:
mit einer Falle, Schlinge, Netz fangen
sehr anziehend und faszinierend wirken
betören:
jemanden faszinieren, in sich verliebt machen
jemanden in Verwirrung bringen
bezaubern:
auf magische Weise in einen anderen Zustand versetzen
durch Charme oder Liebreiz für sich gewinnen
bezirzen:
jemanden durch seinen Charme, seinen Liebreiz zu etwas bewegen, was nicht unbedingt vorteilhaft für ihn ist; jemanden charmant zu etwas überreden
einwickeln (ugs.):
etwas einpacken, indem man es mit etwas umhüllt
jemandem etwas vorspielen, so dass dieser manipuliert wird
hypnotisieren:
in Bann versetzen, willenlos machen
in Hypnose versetzen
in den/seinen Bann schlagen
in den/seinen Bann ziehen
um den (kleinen) Finger wickeln (ugs.)
umgarnen:
durch Schmeicheleien und Aufmerksamkeiten versuchen, jemanden für sich zu gewinnen
verführen:
an einen anderen Ort führen
an einen falschen Ort führen, auf einen falschen Weg führen, in eine falsche Richtung führen
verzaubern:
in Märchen und Geschichten: mit einem Zauber eine Verwandlung hervorrufen
jemanden durch seine Ausstrahlung oder durch etwas Besonderes für sich einnehmen
einschläfern:
häufig, euphemistisch, fast immer von Tieren: töten
müde machen, faul machen, das Einschlafen fördern
in den Schlaf lullen
in den Schlaf wiegen
(eine) heile Welt vorgaukeln
einseifen (ugs.):
Seife reibend auftragen (sodass sich der Seifenschaum über die betreffende Stelle ausbreitet)
übertragen, schülersprachlich: jemandem das Gesicht mit Schnee einreiben
so tun als wenn alles in (bester) Ordnung ist
(jemandem) (eine) Scheinsicherheit vorgaukeln
(jemanden) in Sicherheit wiegen

Sinnverwandte Wörter

be­sab­beln:
jemanden mit vielen Worten zu überzeugen suchen
sich mit Speichel (Sabber) bekleckern
be­schwich­ti­gen:
jemandem, der sich aufregt oder ängstigt, die Vorbehalte oder Sorgen nehmen/versuchen zu nehmen, damit alles wieder normal und handhabbar wird/aussieht
ruhigstellen

Beispielsätze

  • Nach der schweren, aber überstandenen Krankheit ließ er sich leicht in den Schlaf einlullen.

  • Du solltest es langsam besser wissen. Wieso lässt du dich schon wieder von ihr einlullen?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alles nicht verhindert weil die neoliberale Propaganda Gläubige wie Sie erfolgreich eingelullt hat.

  • Macron ist dumm, wenn er sich von Trump einlullen und einspannen lässt.

  • Und die Masse lässt sich einlullen, ob Politik oder solcher Ramsch.

  • Die Bürger hingegen hätten klaren Sachverstand bewiesen und sich nicht einlullen lassen.

  • So etwas wird unter Verschluss gehalten und der D-Michel eingelullt.

  • Er wollte Gutes tun und hat sich einlullen laßen.

  • Und das ist richtig so, lassen sie sich jetzt einlullen, ist die Sache hier schneller gegessen als ihnen lieb ist.

  • Man tut gut daran, diese Möglichkeit deutlich vor Augen zu haben und sich dabei nicht von Statistiken einlullen zu lassen.

  • Das deutsche Volk ist sooo blöd und lässt sich einlullen, wir sind nicht mehr "das einige Volk", das die "Mächtigen" zum Teufel jagt.

  • Ich habe mich auch von der Society einlullen lassen.

  • Die Zürcher lassen sich zuhause von den Luzernern richtiggehend einlullen.

  • Haben sich womöglich Mitarbeiter des Dienstes von den Rechtsterroristen aus Zwickau einlullen und übertölpeln lassen?

  • Oha, da hat sich ein Staatsanwalt oder Richter einmal nicht von einem "Angelface" mit volkstümlichen "Zöpflikränzli" einlullen lassen.

  • Wir haben uns lange einlullen lassen.

  • Im Geschäft solle man sich "nicht vom Verkäufer einlullen" lassen.

  • Wir dürfen uns nicht einlullen.

  • In der Nacht habe ich kaum geschlafen, und eingelullt von dem unaufhörlichen Gesang schlafe ich ein.

  • Doch eingelullt vom friedlichen Plätschern des Pauli-Brunnens können Bürger schnell ins Träumen geraten.

  • Wir haben uns gegen einen sehr guten VfB einlullen lassen.

  • Eine Politik, die nur bei denen verfängt, die sich haben einlullen lassen von 40 Jahren staatlicher Subventionen - in Ost und in West.

  • Franz Beckenbauer: "In der ersten Halbzeit hat sich die deutsche Mannschaft einlullen lassen.

  • Stürmer Sreto Ristic übte Selbstkritik: "Wir haben uns die letzten 20 Minuten psychisch einlullen lassen.

  • Man muss sie in Sicherheit wiegen und ein bisschen einlullen.

  • Trotzdem lassen sich die internationalen Medien nicht mehr so einfach einlullen.

  • Waren sie eingelullt von ihrer frühen Führung?

  • "Ich bin froh", sagte BVB-Trainer Ottmar Hitzfeld, "daß wir uns nicht haben einlullen lassen."

  • Wir lassen uns nicht einlullen.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ein­lul­len be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × L, 2 × E, 2 × N, 1 × I & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 3 × L, 2 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und zwei­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von ein­lul­len lautet: EEILLLNNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Leip­zig
  5. Unna
  6. Leip­zig
  7. Leip­zig
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Lud­wig
  5. Ulrich
  6. Lud­wig
  7. Lud­wig
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Lima
  5. Uni­form
  6. Lima
  7. Lima
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

einlullen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ein­lul­len kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: einlullen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: einlullen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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