dionysisch

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ di.o.ˈnyː.zɪʃ ]

Silbentrennung

dionysisch

Definition bzw. Bedeutung

  • die Angelegenheiten des griechischen Gottes Dionysos (lateinisch Bacchus) betreffend

  • rauschhaft, wild, eben wie der griechische Gott Dionysos in wilden Umzügen gefeiert wurde

Begriffsursprung

Adjektiv zu ‚Dionysos‘. Das Begriffspaar apollinisch/dionysisch wurde durch den Philosophen Schelling geprägt, durch Nietzsche wurde es später nachhaltig bekannt.

Steigerung (Komparation)

  1. dionysisch (Positiv)
  2. dionysischer (Komparativ)
  3. am dionysischsten (Superlativ)

Anderes Wort für di­o­ny­sisch (Synonyme)

chaotisch:
ohne Ordnung, ungeordnet, wirr
rauschhaft:
wie ein Rausch beschaffen
wild:
als Gesellschaft oder Kultur unterentwickelt; nicht zivilisiert oder gesittet
gegen das Gesetz, gegen die Ordnung verstoßend; ohne Kontrolle geschehend

Gegenteil von di­o­ny­sisch (Antonyme)

apol­li­nisch:
griechisch-römische Mythologie: den griechischen Lichtgott Apollo betreffend, in der Art des Gottes Apollo
insbesondere in der Philosophie: auf Klarheit und Schönheit, auf Maß und Ordnung ausgerichtet

Beispielsätze

Es waren dionysische Feiern.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Kaiser des Heiligen Römischen Reichs trugen in ihrer Krone das Bild einer Mänade, also einer dionysischen Priesterin.

  • Die Wiesn sei ein "rauschhaftes, dionysisches Fest“ mit archaischen Riten und erzeuge bei den Teilnehmern eine Art Trance.

  • Klar hat die Wiesn dionysische Züge“, räumt auch Wiesnchefin Gabriele Weishäupl ein.

  • Eine neue Klangwelt hat sich damit nicht erschlossen, und die Tanzorgie erreicht eher ein chaotische denn dionysische Dimension.

  • Kein Stern funkelte über dem Theater, kein dionysischer Engel sang.

  • Zu seinem apollinischen Bild von der Kunstgestalt "Nietzsche" liefert Henry Staten ("Nietzsche s Voice", 1990) den dionysischen Untergrund.

  • Und Goethe lehnte, "betrübt und bekümmert", das dionysisch rasende Trauerspiel ab.

  • Sterben bedeutete nicht mehr Verwandlung oder dionysische Erhöhung, sondern das Ende des menschlichen Lebens auf Erden.

  • Unübersehbar das beinahe dionysische Element in diesem Kultus des starken Körpers nach jahrhundertelanger Verachtung des Leibes.

  • Es war ihm eingefallen, zu den Baalgesängen seine Band volle Pulle spielen zu lassen, das klang dionysisch.

  • Bei Kunsthistorikern gilt seine distanzlose dionysische Betrachtungsweise als unseriös.

  • Aber eben nicht peinlich und unsäglich, weil in eine wenn auch kaum festzumachende, gewissenmaßen dionysische Form gebettet.

Übersetzungen

  • Katalanisch:
    • dionisíac (dionisíaca) (weiblich)
    • dionisíac (männlich)
  • Schwedisch: dionysisk

Was reimt sich auf di­o­ny­sisch?

Wortaufbau

Das viersilbige Adjektiv di­o­ny­sisch be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × S, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × N, 1 × O & 1 × Y

  • Vokale: 2 × I, 1 × O, 1 × Y
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten I, O und Y mög­lich.

Das Alphagramm von di­o­ny­sisch lautet: CDHIINOSSY

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Düssel­dorf
  2. Ingel­heim
  3. Offen­bach
  4. Nürn­berg
  5. Ypsi­lon
  6. Salz­wedel
  7. Ingel­heim
  8. Salz­wedel
  9. Chem­nitz
  10. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Dora
  2. Ida
  3. Otto
  4. Nord­pol
  5. Ysi­lon
  6. Samuel
  7. Ida
  8. Samuel
  9. Cäsar
  10. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Delta
  2. India
  3. Oscar
  4. Novem­ber
  5. Yan­kee
  6. Sierra
  7. India
  8. Sierra
  9. Char­lie
  10. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort.

dionysisch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort di­o­ny­sisch kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: dionysisch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: dionysisch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. sn.at, 30.01.2023
  2. pnp.de, 28.09.2006
  3. sueddeutsche.de, 15.01.2003
  4. sueddeutsche.de, 28.06.2002
  5. Berliner Zeitung 2000
  6. Tagesspiegel 1999
  7. Junge Freiheit 1999
  8. Berliner Zeitung 1998
  9. Berliner Zeitung 1997