betüddeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [bəˈtʏdl̩n]

Silbentrennung

betüddeln

Definition bzw. Bedeutung

Jemanden oder etwas umsorgen, verwöhnen, sich hingebungsvoll um jemanden kümmern.

Alternative Schreibweise

Konjugation

  • Präsens: ich betüddele, du betüddelst, er/sie/es be­tüd­delt
  • Präteritum: ich be­tüd­del­te
  • Konjunktiv II: ich be­tüd­del­te
  • Imperativ: betüddel! (Einzahl), be­tüd­delt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­tüd­delt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­tüd­deln (Synonyme)

(es jemandem) vorne und hinten hereinstecken (derb, fig.)
(immer nur) mit Samthandschuhen anfassen (ugs., fig.)
(jemandem) den (eigenen) Hintern hinterhertragen (ugs., fig.)
(jemandem) den Arsch nachtragen (derb, fig., variabel)
(jemandem) den Arsch pudern (derb, fig.)
(jemandem) jede Arbeit abnehmen
(jemandem) Zucker in den Arsch blasen (derb, fig.)
betuddeln (ugs., norddeutsch)
betütern (ugs., norddeutsch):
jemanden oder etwas übertrieben umsorgen
sich leicht betrinken
betutteln (ugs., norddeutsch):
jemanden oder etwas umsorgen, verwöhnen, sich hingebungsvoll um jemanden kümmern
hätscheln und tätscheln
in Watte packen (fig.)
überbehüten
verhätscheln:
häufig abwertend: jemanden (besonders ein Kind) übertrieben umsorgen
veraltet: jemanden übertrieben liebkosen
verpäppeln:
sehr (zu) viel Fürsorge zukommen/angedeihen lassen
verpimpeln (ugs., regional):
zu viel Fürsorge zukommen/angedeihen lassen
verweichlichen:
einmal vorhandene Stärke und Disziplin verlieren und nun die angenehmen Dinge vorziehen
so behandeln, dass weder Stärke noch Disziplin aufgebaut werden, wenig Forderungen/Anforderungen stellen
verwöhnen:
jemandem Gutes tun, indem man ihm besondere Vorteile zukommen lässt und vor Unbehagen schützt und dies, ohne eine besondere Gegenleistung zu erwarten/erhalten
jemanden so sehr vor allem Unbehaglichen abschirmen, dass dieser unselbstständig wird und Probleme hat, sich in der realen Welt zu behaupten
verzärteln:
(bei der Erziehung) (zu) wenig Anforderungen stellen und nur einen netten, lieben (zarten) Ton anschlagen
verziehen:
aus der Form geraten
bewirken, dass etwas aus der Form kommt
von vorne bis hinten bedienen (fig.)

Beispielsätze

  • Aber auch welche, die die neuen Möglichkeiten annehmen und ihren Nachwuchs (übertrieben?) betüddeln.

  • Der 72-Jährige spielt einen 60-Jährigen, der sich für 55 bis 50 ausgibt und den zig Frauen verehren, betüddeln und im Wortsinn bestricken.

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­tüd­deln be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × D, 2 × E, 1 × B, 1 × L, 1 × N, 1 × T & 1 × Ü

  • Vokale: 2 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × D, 1 × B, 1 × L, 1 × N, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und ers­ten D mög­lich.

Das Alphagramm von be­tüd­deln lautet: BDDEELNTÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Tü­bin­gen
  4. Umlaut-Unna
  5. Düssel­dorf
  6. Düssel­dorf
  7. Essen
  8. Leip­zig
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Theo­dor
  4. Über­mut
  5. Dora
  6. Dora
  7. Emil
  8. Lud­wig
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Tango
  4. Uni­form
  5. Echo
  6. Delta
  7. Delta
  8. Echo
  9. Lima
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

betüddeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­tüd­deln kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: betüddeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: betüddeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. focus.de, 25.09.2018
  2. welt.de, 23.06.2002