aussöhnen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaʊ̯sˌz̥øːnən]

Silbentrennung

aussöhnen

Definition bzw. Bedeutung

  • jemanden veranlassen, mit jemandem nach einem Streit wieder Frieden zu schließen

  • sich nach einem Streit wieder vertragen, seinen Frieden mit jemandem/etwas machen

Begriffsursprung

  • Etymologisch: von spätmittelhochdeutsch ūʒsüenen

  • strukturell: Derivation (Ableitung) vom Verb sühnen mit dem Präfix aus-

Konjugation

  • Präsens: söhne aus, du söhnst aus, er/sie/es söhnt aus
  • Präteritum: ich söhn­te aus
  • Konjunktiv II: ich söhn­te aus
  • Imperativ: söhn aus! / söhne aus! (Einzahl), söhnt aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­söhnt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für aus­söh­nen (Synonyme)

(das) Kriegsbeil begraben (fig.)
(die) Friedenspfeife rauchen (fig.)
(jemanden) wieder lieb haben (ugs., Kindersprache)
einen Streit beilegen
Frieden schließen
(sich) versöhnen:
jemanden veranlassen, mit jemandem nach einem Streit wieder Frieden zu schließen
sich mit einem widrigen Umstand abfinden
(sich) vertragen:
eine unangenehme Situation oder etwas ohne körperlichen Schaden oder negative Gefühle mitmachen/aushalten können
Frieden schließen
wieder Freunde sein (ugs.)
(sich) nicht länger auflehnen (gegen)
seinen Frieden machen mit
befrieden (geh.):
einen Konflikt beilegen, dauerhaft Frieden stiften
Frieden stiften
pazifizieren

Beispielsätze

  • Aber ich bin sehr gefasst und habe mich völlig mit dem Schicksal ausgesöhnt.

  • Die Frage bleibt weiter unbeantwortet, ob sich die NFL mit Kaepernick aussöhnen kann.

  • Vor dem Halbfinale gegen Kroatien hat sich Gareth Southgate nicht nur mit einem Ohrwurm ausgesöhnt.

  • Das grundlegende Problem, wie sich die verfeindeten Lager im Irak miteinander aussöhnen können, wäre damit aber noch lange nicht gelöst.

  • Martin möchte sich nach all den Jahren aussöhnen - stattdessen eskaliert der Streit zwischen den ungleichen Brüdern.

  • 2008 hatte sich das Paar getrennt, im März 2009 wieder ausgesöhnt.

  • Von allem, was ich hier entbehren muss, kann ich mich damit am schwersten aussöhnen, dass ich das Meer entbehren muss.

  • Dort wächst die Wirtschaft, dort haben sich Schwarze und Weiße endlich miteinander ausgesöhnt.

  • Dennoch wolle er sich jetzt mit dem US-Präsidenten aussöhnen und zu dessen Freund werden.

  • Man erwartete zum Beispiel, dass eine Transfusion zerstrittene Ehegatten aussöhnen könnte.

  • Haben sich Ihre Töchter mit Ihren Fehlern inzwischen ausgesöhnt?

  • Für mich der Beweis, dass ich keine verbrannte Erde hinterlasse und mich mit allen, mit denen ich mal Stress hatte, wieder ausgesöhnt habe.

  • Woher nehmen gerade Sie dann den Optimismus, dass sich Politik und Kultur tatsächlich aussöhnen könnten?

  • Kurz vor Beginn des 21. Jahrhunderts hoffen wir, daß alle Völker näher zusammenrücken, sich aussöhnen und in Frieden zusammenleben.

  • Doch das ist Schnee von gestern, man hat sich längst ausgesöhnt und zieht wieder am gleichen Strang in die gleiche Richtung.

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­söh­nen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 2 × S, 1 × A, 1 × E, 1 × H, 1 × Ö & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × Ö, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × S, 1 × H
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S und H mög­lich.

Das Alphagramm von aus­söh­nen lautet: AEHNNÖSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Salz­wedel
  5. Umlaut-Offen­bach
  6. Ham­burg
  7. Nürn­berg
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Samuel
  5. Öko­nom
  6. Hein­reich
  7. Nord­pol
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Sierra
  5. Oscar
  6. Echo
  7. Hotel
  8. Novem­ber
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

aussöhnen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­söh­nen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aussöhnen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aussöhnen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1
  2. focus.de, 23.10.2020
  3. augsburger-allgemeine.de, 05.09.2019
  4. kicker.de, 10.07.2018
  5. fr-online.de, 18.06.2014
  6. presseportal.de, 26.09.2012
  7. spiegel.de, 07.01.2010
  8. br-online.de, 07.09.2007
  9. spiegel.de, 21.04.2005
  10. spiegel.de, 23.06.2005
  11. archiv.tagesspiegel.de, 13.07.2004
  12. archiv.tagesspiegel.de, 23.06.2003
  13. BILD 2000
  14. Berliner Zeitung 2000
  15. BILD 1999
  16. Süddeutsche Zeitung 1995