auslöschen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaʊ̯sˌlœʃn̩]

Silbentrennung

ausschen

Definition bzw. Bedeutung

  • entfernen oder auch ermorden

  • Licht oder Feuer zum Erlöschen bringen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb löschen mit dem Derivatem aus-

Konjugation

  • Präsens: lösche aus, du löschst aus, er/sie/es löscht aus
  • Präteritum: ich lösch­te aus
  • Konjunktiv II: ich lösch­te aus
  • Imperativ: lösch aus! / lösche aus! (Einzahl), löscht aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­löscht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für aus­lö­schen (Synonyme)

ausblasen
auspusten:
die Luft aus den Lungen blasen
eine Flamme durch Blasen zum Erlöschen bringen
aufreiben (militärisch):
jemanden erschöpfen; zermürben
Militär; verhüllend: jemanden [zum Beispiel eine militärische Einheit] vollständig besiegen
ausradieren (ugs.):
etwas mit einem Radiergummi/Radiermesser entfernen
etwas vollkommen zerstören (sodass es nicht mehr erkennbar ist); jemanden oder etwas restlos vernichten
dahinraffen (ugs.):
jemandem das Leben nehmen, den Tod bringen
entfernen:
Abstand nehmen; sich von etwas wegbewegen
hinwegnehmen oder herausnehmen; dafür sorgen, dass jemand oder etwas nicht da ist
liquidieren:
ein Unternehmen (oder auch andere wirtschaftliche Einheiten, zum Beispiel einen Fond) auflösen
einen Betrag in Rechnung stellen, den man für erbrachte Leistung als Zahlung erwartet
vernichten:
übertragen: die Legitimation entziehen; das Ansehen beschädigen – Bedeutung mit Bezug auf Ansehen oder Ähnliches.
zerstören, (bewusst und unmittelbar gewaltsam) nichtigmachen
zerschlagen:
eine gegnerische Gruppe von Menschen unschädlich machen
etwas in kleinere Einheiten aufteilen
(jemandem) (den) Lebensfaden abschneiden (fig.)
(jemandem) das Lebenslicht auslöschen (fig., variabel)
(jemandem) den Garaus machen (ugs.)
abmurksen (ugs.):
salopp: einer Person oder einem Tier das Leben nehmen
abservieren (ugs., fig., salopp):
(jemanden) gewaltsam ums Leben bringen, töten
(jemanden) grob abweisen, feuern
ausknipsen (ugs., fig., salopp)
entleiben (geh.):
sich selbst das Leben nehmen
um das Leben bringen
ermorden:
mit Vorsatz einen Mord begehen, jemanden umbringen
in die ewigen Jagdgründe schicken (ugs., fig.)
ins Gras beißen lassen (ugs., fig.)
ins Jenseits befördern (fig.)
ins Nirwana befördern (ugs.)
kaltmachen (ugs.):
ohne Vorbehalte gewaltsam ums Leben bringen
meucheln:
jemanden heimtückisch, feige, hinterrücks ermorden, von hinten erstechen
töten (absichtlich) (Hauptform):
einem Menschen oder einem Tier gewaltsam das Leben nehmen
totmachen (ugs.):
sich völlig überanstrengen, seine Gesundheit ruinieren
vorsätzlich töten
über die Klinge springen lassen (ugs., fig.)
um die Ecke bringen (ugs., fig.)
umbringen:
(Besitz, seltener auch Zeit) durchbringen, verprassen, vergeuden
an einen anderen Ort bringen
umlegen (ugs.):
etwas oder jemanden in seiner Position verändern
etwas um etwas winden
ums Leben bringen
vom Leben zum Tode befördern (geh.)
zum Schweigen bringen (fig.)
zur Strecke bringen (fig.)
annihilieren (geh.)
eliminieren:
etwas Vorhandenes entfernen
löschen:
das Leuchten einer Lichtquelle beenden
ein Feuer vernichten
tilgen:
etwas löschen oder entfernen
geliehenes Geld (oder allgemein Schulden) wieder zurückzahlen

Sinnverwandte Wörter

aus­ma­chen:
das Wesentliche an etwas sein
ein Gerät (Lampe, Heizung, Elektrogerät etc.) abschalten, ein Feuer löschen
be­sei­ti­gen:
etwas beiseite schaffen; etwas entfernen
jemanden töten
las­sen:
die Beherrschung behalten
eine Möglichkeit in sich bergen, zu etwas geeignet sein
ver­schwin­den:
aufhören zu existieren, sich in Nichts auflösen
den wahrnehmbaren Bereich verlassen

Gegenteil von aus­lö­schen (Antonyme)

an­be­ten:
in besonderem Maße bewundern, übertrieben verehren
Religion: einen Gott, eine höhere Macht, durch Gebet verehren
an­ma­chen:
(ein Gerät) einschalten
(Feuer) anzünden
ent­fa­chen:
gehoben: ein Feuer oder einen Brand entstehen lassen
übertragen: Begierden oder heftige Gefühle erregen; eine Auseinandersetzung provozieren
hei­lig­hal­ten:
in Ehren halten, würdig und mit Respekt behandeln
in­thro­ni­sie­ren:
jemanden auf den Thron eines Kaisers oder Königs setzen
jemanden feierlich in ein Amt einsetzen
ver­göt­tern:
mehr als gewöhnlich, extrem stark (abgöttisch) lieben und verehren

Beispielsätze

  • Bei dem Attentat wurde die gesamte Familie ausgelöscht.

  • Sie löschte die Kerze aus und legte sich hin.

  • Ein Licht, das von innen her leuchtet, kann niemand auslöschen.

  • Sie haben eine ganze Spezies ausgelöscht.

  • Kann das Feuer des Herzens in den Flammen des Scheiterhaufens ausgelöscht werden?

  • Über Nacht hatten die Kaninchen Toms Garten völlig ausgelöscht.

  • Alle Dunkelheit der Welt kann das Licht einer einzigen Kerze nicht auslöschen.

  • Einen Menschen kann man umbringen, nicht aber eine Idee auslöschen.

  • Die Entfernung konnte die Gefühle der Liebe nicht auslöschen.

  • Welches Aussehen hat eine Kerzenflamme, nachdem man sie ausgelöscht hat?

  • Maria reiste in die Zukunft und stellte fest, dass der Klimawandel alles irdische Leben ausgelöscht hatte.

  • Man kann die Vergangenheit nicht auslöschen.

  • Wenn sich die Menschheit nicht um die Umwelt kümmert, könnte die Umwelt die Menschheit auslöschen.

  • Die Ausdehnung des römischen Weltreichs hat eine beträchtliche Zahl ursprünglicher europäischer Sprachen ausgelöscht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Kriegsziel der Nationalsozialisten war: Polen als Staat sollte ausgelöscht werden.

  • Die islamistische Hamas, die im Gazastreifen an der Macht ist, sei „eine Terroristenorganisation, die Israel auslöschen will“.

  • Dann würde eine ganze Wildpopulation ausgelöscht.

  • Am frühen Sonntagmorgen hat ein 25-Jähriger in Kitzbühel vermutlich aus Eifersucht eine ganze Familie ausgelöscht.

  • Das Leben, das von Gott stammt, unter besseren Bedingungen auslöschen zu können?

  • Acht Leben konnte er auslöschen, bevor er mit einem Bauchschuss außer Gefecht gesetzt und verhaftet wurde.

  • "49 wunderbare Seelen wurden im Pulse ausgelöscht, aber ihr Geist tanzt in allen von uns weiter", erklärten die Initiatoren der Aktion.

  • Das Leben im grössten Nebenfluss der Donau wurde grösstenteils ausgelöscht.

  • Deshalb sollte man diese Gruppierng schnellstmöglich auslöschen; auch mit unchristlichen Massnahmen!

  • Andy Murray hat ein Trauma der Briten ausgelöscht: 77 Jahre nach dem legendären Fred Perry gewann der Schotte als erster Brite Wimbledon.

  • Nach exakt 365 Tagen wird die Online-Ausstellung beendet und die Website ausgelöscht werden.

  • Alle der weiblichen Sphäre zugeordneten Attribute sollten offenbar beim neuen SLK ausgelöscht werden.

  • Amerikanische Forscher experimentieren mit einem Medikament, das das Angstgedächtnis auslöschen soll.

  • Das Raketen bei Beerdigungen ganze Familien auslöschen trägt dazu nichts bei?

  • Die Bodenoffensive der Armee soll die Stellungen der PKK auslöschen, ohne den mächtigen Partner USA allzu sehr zu verärgern.

  • Der Todesschütze habe ein Menschenleben ausgelöscht, um fliehen zu können, sagte der Vorsitzende Richter.

  • Dann können wir uns noch mal wiedersprechen geht dann aber nicht mehr, da jegliche Kritik (Meinungen und auch Menschen) ausgelöscht werden.

  • Das Idealbild vom lebenslangen Arbeitsplatz und Wohnort wird in dieser Generation ausgelöscht.

  • Wir werden sie auslöschen.

  • In dieser Zeit hat er vierzig Leben ausgelöscht.

  • Geschockt, wie in Trance, geht sie in die Küche - dem Kodex nach müsste sie die Schande durch Selbstmord auslöschen.

  • Uns kann man nicht wie eine Kerze auslöschen.

  • Die Prägung, die die jungen Frauen in der Schule bereits erlitten haben, lässt sich durch ein Frauenstudium natürlich nicht auslöschen.

  • Juden & Nicht-Weiße, die auch nach 1999 noch bleiben, werden ausgelöscht.

  • Doch wie sieht die wissenschaftliche Realität aus: Kann ein 1 Kilometer großer Gesteinsbrocken das Leben auf der Erde einfach auslöschen?

  • Heute löst der Straßenname Gedanken an Mallorca, Sonne und Sangria aus, der alte Sinn ist ausgelöscht.

  • Man muß den ganzen Weg gehen und ihn auslöschen.'

  • Die Stadt Neftegorsk wurde ausgelöscht.

Häufige Wortkombinationen

  • das Licht, die Glut auslöschen
  • ein Leben, die Erinnerung auslöschen

Wortbildungen

  • unauslöschlich

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­lö­schen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S, 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × Ö & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × Ö, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S und Ö mög­lich.

Das Alphagramm von aus­lö­schen lautet: ACEHLNÖSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Leip­zig
  5. Umlaut-Offen­bach
  6. Salz­wedel
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Lud­wig
  5. Öko­nom
  6. Samuel
  7. Cäsar
  8. Hein­reich
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Lima
  5. Oscar
  6. Echo
  7. Sierra
  8. Char­lie
  9. Hotel
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

auslöschen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­lö­schen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ka­ta­s­t­ro­phen­the­o­rie:
inzwischen widerlegte Theorie, nach der Lebewesen durch globale Katastrophen ausgelöscht werden und durch Neuschöpfung wieder entstehen
post­apo­ka­lyp­tisch:
zeitlich nach einem globalen katastrophalen Ereignis, das große Teile der Menschheit und in der Folge auch ihrer gesellschaftlichen und technischen Errungenschaften ausgelöscht hat
ter­mi­nie­ren:
auslöschen, töten

Film- & Serientitel

  • Blown away – ausgelöscht (Fernsehfilm, 1992)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: auslöschen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: auslöschen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10973101, 9869595, 8298484, 5797732, 5216460, 4895040, 3775505, 3587354, 1703129, 1522410, 1205870 & 657576. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. hna.de, 10.02.2022
  2. fr.de, 20.05.2021
  3. tt.com, 12.05.2020
  4. focus.de, 07.10.2019
  5. freitag.de, 02.06.2018
  6. krone.at, 02.11.2017
  7. derstandard.at, 05.07.2016
  8. nzz.ch, 04.02.2015
  9. blick.ch, 29.08.2014
  10. focus.de, 08.07.2013
  11. focus.de, 10.07.2012
  12. welt.de, 10.02.2011
  13. rssfeed.sueddeutsche.de, 25.05.2010
  14. zeit.de, 06.09.2009
  15. kurier.at, 22.02.2008
  16. haz.de, 20.02.2007
  17. focus.msn.de, 13.09.2006
  18. abendblatt.de, 15.05.2005
  19. abendblatt.de, 17.11.2004
  20. Die Zeit (44/2003)
  21. sueddeutsche.de, 11.07.2002
  22. DIE WELT 2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Welt 1999
  25. BILD 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1995