aufschrecken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯fˌʃʁɛkn̩ ]

Silbentrennung

aufschrecken

Definition bzw. Bedeutung

  • (eine Person, ein Tier) plötzlich erschrecken und damit aus dem Schlaf, aus einer Ruheposition reißen

  • (jemandem) plötzlich etwas bewusst machen, was unangenehme Emotionen auslöst

Begriffsursprung

Ableitung eines Partikelverbs zum Verb schrecken mit der Präposition auf.

Konjugation

  • Präsens: schrecke auf, du schreckst auf, er/sie/es schreckt auf
  • Präteritum: ich schreck­te auf
  • Konjunktiv II: ich schreck­te auf
  • Imperativ: schreck auf! / schrecke auf! (Einzahl), schreckt auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­schreckt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­schre­cken (Synonyme)

alarmieren:
in Unruhe versetzen
jemanden aufmerksam machen, warnen
aufrütteln
aufscheuchen:
ein Tier aus einer Ruheposition oder einem Versteck zur Flucht zwingen, auch übertragen: jemanden aus der Ruhe bringen
aufwecken:
jemandes Schlaf beenden
elektrisieren (ugs.):
bei jemandem plötzlich erstaunte Aufmerksamkeit erregen
etwas mit elektrischem Strom behandeln, traktieren; unter Strom setzen
emporreißen:
(gewaltsam, ohne Vorsicht, Rücksicht) schnell, ruckartig nach oben, in die Höhe (empor) ziehen
erschüttern:
in schwingende Bewegung bringen
übertragen: jemanden emotional beunruhigen
wachrütteln:
einen Schlafenden heftig hin und her bewegen und dadurch aufwecken
jemanden aus einer gewissen Lethargie, Gleichgültigkeit, Starre reißen
wecken:
etwas hervorrufen, etwas in jemandem entstehen lassen
jemanden aus dem Schlaf holen, wach machen
einen Ruck geben
(plötzlich) senkrecht im Bett stehen (ugs., fig.)
auffahren:
(einen Weg, den Boden) durch Befahren aufreißen
(militärisches Gerät, etwa Kanonen) irgendwo anfahren und für einen Angriff positionieren
aufspringen:
eine Kuh/Stute begatten
meist durch Trockenheit: von alleine bersten
aufspringen wie von der Tarantel gestochen
emporfahren:
(fahrend) nach oben, an einen höher gelegenen Ort/eine höher gelegene Position, begeben
aus einem ruhenden Zustand schnell, ruckartig aufstehen
emporschnellen
hochfahren:
aufspringen, weil man sich über etwas aufregt oder erschrickt
eine Anlage, zum Beispiel einen Computer, anschalten
hochschnellen:
in einem kurzen Zeitraum rasch mehr werden
in einer kurzen Bewegung (schnell) aufspringen
hochschrecken:
jemanden erschrecken, so dass dieser sich umschaut oder auch aufspringt
hochspringen:
die Sportart Hochsprung ausführen, über eine Latte springen
schnell auf die Füße kommen, plötzlich aufstehen
in die Höhe fahren
in die Höhe schnellen
für einen Paukenschlag sorgen (fig.)
hochschrecken lassen
in Aufruhr versetzen
in Unruhe versetzen
kräftig durcheinanderwirbeln (ugs.)

Sinnverwandte Wörter

aufjagen
hoch­ja­gen:
(einen Motor) auf eine hohe Drehzahl bringen
erschrecken und veranlassen, sich zu bewegen
hoch­scheu­chen:
durch Geräusch, Wort oder Bewegung jemanden (auch ein Tier) dazu bringen, seinen Sitz- oder Ruheplatz zu verlassen und sich zu bewegen

Beispielsätze

  • Wilde Tiere können einen beißen, zu Boden werfen oder gar unter Wasser ziehen, wenn sie aufgeschreckt werden oder sich bedroht fühlen.

  • Nach einer halben Minute liefen, aufgeschreckt von den Schreien, welche sie gehört hatten, sämtliche Bewohner des Hauses herzu.

  • Diese Tiere wurden vom Lärm des Feuerwerks aufgeschreckt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Am Nachmittag werden die Menschen in Hamburg von lauten Knallgeräuschen aufgeschreckt.

  • Brütende Vögel würden aufgeschreckt, auch Hasen müssten davonlaufen, statt die Jungen zu versorgen.

  • Alt-Meister Frank Zander hat seine Fan-Gemeinde durch einen Facebook-Fehler aufgeschreckt.

  • Ein sich rasant ausbreitender Waldbrand hat in der Nacht zum Sonntag die Bewohner mehrerer Städte des US-Bundesstaates Utah aufgeschreckt.

  • Besonders ein Fund, den der Landwirt in der Nähe des ersten toten Tieres machte, ließ ihn aufschrecken: „Das war auf einem Schneefeld.

  • Die Pläne haben Politiker von links bis rechts aufgeschreckt.

  • Denn Hauseigentümer, Anwaltskanzleien und Makler sind bereits aufgeschreckt.

  • Der Rücktritt des Zornedinger Pfarrers hat am Montag auch in der CSU-Parteizentrale einige aufgeschreckt.

  • Der Besuch von Alexis Tsipras bei Präsident Wladimir Putin hat bereits im Vorfeld Beobachter aufgeschreckt.

  • Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung habe aufgeschreckt, so die Vorsitzende.

  • Der von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für Dienstag angekündigte Warnstreik hat offenbar den Senat aufgeschreckt.

  • Am vorigen Wochenende waren auch die Bewohner der Regionen Kalabrien und Basilikata im Süden des Landes von Erdstößen aufgeschreckt worden.

  • Die Bemühungen der Staatsführung in Peking, das enorme Wachstum zu drosseln, haben viele Anleger aufgeschreckt.

  • Außerdem hat die an der Spree versammelte Leichtathletik-Elite die ARD-Reportage «Geheimsache Doping» aufgeschreckt.

  • Da haben die Ermittler offenbar in ein richtiges Wespennest gestochen und zudem zahlreiche bisher unentdeckte Steuersünder aufgeschreckt.

  • Billiger sind automatisch zündende Gas-Kanonen, die Vogelschwärme aufschrecken.

  • Nun sind viele Anleger durch den Kurseinbruch aufgeschreckt und wieder für die Risiken an den Märkten sensibilisiert.

  • In den vergangenen Tagen war New York von Terroralarm aufgeschreckt worden.

  • Wäre EADS ein ganz normales Unternehmen, würden solche Nachrichten niemanden aufschrecken.

  • "Wir sind aufgeschreckt und in hohem Maße beunruhigt", sagte Ehlen in einem dpa-Gespräch am Dienstag in Hannover.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­schre­cken be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × C, 2 × E, 1 × A, 1 × F, 1 × H, 1 × K, 1 × N, 1 × R, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × K, 1 × N, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem F und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von auf­schre­cken lautet: ACCEEFHKNRSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Ros­tock
  8. Essen
  9. Chem­nitz
  10. Köln
  11. Essen
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Richard
  8. Emil
  9. Cäsar
  10. Kauf­mann
  11. Emil
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Romeo
  8. Echo
  9. Char­lie
  10. Kilo
  11. Echo
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 25 Punkte für das Wort.

aufschrecken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­schre­cken kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufschrecken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufschrecken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6724967, 1347075 & 761230. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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