aufmotzen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯fˌmɔt͡sn̩ ]

Silbentrennung

aufmotzen

Definition bzw. Bedeutung

Aufdonnern, tunen, etwas übertrieben zurechtmachen, herrichten oder aufrüsten.

Begriffsursprung

Das Verb „aufmotzen“ kommt aus dem Spätmittelhochdeutschen und leitet sich von dem Wort „üfmutzen“ = sich herausputzen ab (mutzen = schmücken). Es hat nichts mit dem Verb „motzen“ zu tun, da dieses eine Nebenform von „mucksen“ (= mit etwas nicht einverstanden sein) ist. Auch die Annahme das Wort stamme von der englischen Subkultur der mods ist falsch.

Konjugation

  • Präsens: motze auf, du motzt auf, er/sie/es motzt auf
  • Präteritum: ich motz­te auf
  • Konjunktiv II: ich motz­te auf
  • Imperativ: motz auf! / motze auf! (Einzahl), motzt auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­motzt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­mot­zen (Synonyme)

aufblasen (ugs.):
einen Gegenstand durch Hineinblasen von Luft vergrößern
sich wichtigtun
aufbohren (ugs., fig.):
mit dem Werkzeug Bohrer ein Loch in einem Ding schaffen und dadurch nach innen vordringen
aufmöbeln (ugs.):
einer Person helfen, wieder eine positive Einstellung zu gewinnen und bessere Laune zu haben
wieder in einen ansprechenden und funktionierenden Zustand bringen
aufpeppen:
durch kleine Veränderungen/Verbesserungen die Wirkung von etwas erhöhen, etwas interessanter/besser machen
aufpolieren (ugs.):
durch Reiben (Polieren) zum Glänzen bringen
verbessern, wieder in einen vorherigen, schöneren, fitteren, besseren, tauglicheren Zustand versetzen
frisieren (ugs., technisch):
die Leistung einer Maschine ausreizen
menschliches Kopfhaar gestalten
pimpen (Anglizismus, jugendsprachlich):
durch kleine Veränderungen/Verbesserungen die Wirkung von etwas erhöhen, etwas interessanter/besser machen
tunen (Anglizismus, technisch):
auf besondere Bedürfnisse abstimmen
den Motor eines Fahrzeugs so verändern, dass er mehr und bessere Leistung bringt
(optisch) verbessern:
besser machen; die Qualität steigern
korrigieren; berichtigen; nach Fehlern suchen und diese entfernen

Beispielsätze

Das Auto ist richtig aufgemotzt: Mega Hifi System, Unterbodenbeleuchtung und Alufelgen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der FC Bayern will seinen Kader für den Angriff auf neue Titel aufmotzen.

  • Ich will endlich mal wieder was zum aufmotzen und anmalen.

  • Damit lässt sich die Limousine optisch zur echten Sportskanone aufmotzen.

  • Nur seine Kämpfernarben unterm Knie hat er sich chirurgisch mit tiefrotem Dauerschorf aufmotzen lassen.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm auf­mot­zen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × M, 1 × N, 1 × O, 1 × T, 1 × U & 1 × Z

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × M, 1 × N, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem F und T mög­lich.

Das Alphagramm von auf­mot­zen lautet: AEFMNOTUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Mün­chen
  5. Offen­bach
  6. Tü­bin­gen
  7. Zwickau
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Martha
  5. Otto
  6. Theo­dor
  7. Zacharias
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Mike
  5. Oscar
  6. Tango
  7. Zulu
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

aufmotzen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­mot­zen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufmotzen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufmotzen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. n-tv.de, 29.06.2023
  2. derstandard.at, 04.05.2011
  3. autobild.de, 21.11.2008
  4. Stuttgarter Zeitung 1995