aufbürden

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaʊ̯fˌbʏʁdn̩]

Silbentrennung

aufbürden

Definition bzw. Bedeutung

Jemandem oder sich eine Last (Bürde) auflegen.

Konjugation

  • Präsens: bürde auf, du bürdest auf, er/sie/es bürdet auf
  • Präteritum: ich bür­de­te auf
  • Konjunktiv II: ich bür­de­te auf
  • Imperativ: bürd auf! / bürde auf! (Einzahl), bürdet auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­bür­det
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­bür­den (Synonyme)

auferlegen:
als Aufgabe/Last/Buße zuweisen
aufladen:
etwas auf etwas – meist ein Fahrzeug – bringen, heben oder laden
etwas mit elektrischer Energie versehen
auflasten:
als Aufgabe/Verantwortung, Kosten aufladen
als Gut/Ladung (Last) aufladen
aufoktroyieren:
auferlegen, aufzwingen
beladen:
mit einer Last ausstatten
belasten (mit):
bewirken, dass etwas eine störende oder schädliche Wirkung auf etwas hat
jemandem oder etwas eine Last durch finanzielle Mittel auferlegen
bepacken:
etwas, seltener jemandem, (zu transportierende) Güter (wie zum Beispiel Gepäck, Pakete oder auch Waren) aufladen
beschweren:
etwas schwerer machen
sich bei jemandem über jemanden oder etwas beklagen
oktroyieren (geh.):
ein Gesetz nicht verfassungsgemäß erlassen, eine Verfassung einem Volk aufzwingen
jemandem etwas aufzwingen, aufdrängen
schlauchen (mit) (ugs.):
eine flüssige Substanz durch einen Schlauch in ein Behältnis leiten
gut auf Kosten eines anderen leben
strapazieren:
fehlerhaft zeichnen
in Bezug auf Gegenstände und Ähnliches: etwas stark beanspruchen, gebrauchen
(jemandem etwas) an den Hals hängen (ugs., fig.)
(jemandem etwas) ans Bein binden (ugs., fig.)
(jemandem etwas) aufs Auge drücken (ugs.)
aufbrummen (ugs.):
Hilfsverb „haben“: einen kurzen, plötzlichen Brummton von sich geben
Hilfsverb „haben“: jemandem etwas Unangenehmes (Arbeit, Strafe, Schuld oder Ähnliches) zuweisen
aufdrücken:
(ein Siegel, einen Stempel, eine Prägung) auf etwas anbringen
aus einer gewissen Machtposition heraus jemanden dazu zwingen, etwas Unerwünschtes zu ertragen, anzunehmen
aufhalsen (ugs.):
jemanden/sich etwas auferlegen, das als Last, lästig oder allgemein unangenehm empfunden wird; jemanden/sich mit einer (unangenehmen) Person, Sache belasten
aufpfropfen:
eine (edles/edleres) Reis mit einem neuen/alten pflanzlichen Untergrund/Ast/Trieb verbinden, damit es dort weiterwächst (und seine eigenen Früchte hervorbringt)
etwas Eigenes auf etwas Fremdes draufdrücken/drüberstülpen
aufzwingen:
etwas zwingt sich jemandem auf: etwas wird jemandem zwingend bewusst, drängt sich jemandem auf
jemandem etwas aufzwingen: jemanden (mit Gewalt) zwingen, etwas anzunehmen
(jemandem etwas) verpassen (ugs.):
(ein Treffen) nicht zu Stande kommen
ein Ereignis nicht miterleben
(jemanden) zwangsbeglücken (mit) (ugs., ironisch):
jemandem etwas von zweifelhaftem Wert aufdrängen, ohne ihm die Möglichkeit zu lassen, sich dessen zu erwehren
(etwas) auf sich nehmen
(sich etwas) an den Hals hängen (ugs., fig.)
(sich etwas) ans Bein binden (ugs., fig.)
(etwas) (zusätzlich) übernehmen (ugs.):
etwas von jemand anderem verwenden, sich etwas zu eigen machen
sich etwas von jemandem nehmen, zu eigen machen; jemandem etwas wegnehmen

Beispielsätze

  • Man bürdete den Eseln nicht nur die gesamte Ausstattung auf, sondern auch noch alle Vorräte.

  • Es lag in seiner Natur, sich selbst ständig neue Probleme aufbürden zu müssen.

  • Ich werde mir die Verantwortung aufbürden.

  • Mein Arbeitgeber hat mir eine schwierige Arbeitsaufgabe aufgebürdet.

  • So können Sie zeigen, dass Sie über einen großen Wortschatz verfügen, ohne dass Sie Ihren Lesern zusätzliche inhaltliche Informationen aufbürden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die immensen Folgekosten von Katastrophen wie Fukushima, würden einfach der Allgemeinheit aufgebürdet.

  • Eine ganze Generation wird somit den Rucksack tragen müssen, der ihr innert weniger Wochen aufgebürdet wurde.

  • Die einen bekommen bevorzugt alles aufgebürdet, die anderen bevorzugt alle Annehmlichkeiten.

  • Wie sie dem französischen Wunsch entsprechen können, eine weitere Steuer Ihren Untertanen aufbürden zu können?

  • Allerdings könnten die Kosten dafür nicht den Kommunen aufgebürdet werden.

  • Die Bezahlung wird dem Steuerzahler aufgebürdet.

  • Den zukünftigen Arbeitnehmern (den heutigen Kindern) sollte man diese Hypothek nicht aufbürden.

  • Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, Deutschland sollte nicht die ganze Last aufgebürdet werden, Europa zu retten.

  • Doch den Steuerzahlern werden auch andere Risiken aufgebürdet.

  • Hinzu kommt, dass sich auch einige Unternehmen zu hohe Verbindlichkeiten aufgebürdet haben, um Übernahmen zu finanzieren.

  • Bis 2010 sollen alleine im Teilstaat Sao Paulo 49 weitere Haftanstalten errichtet werden, die dem Steuerzahler enorme Kosten aufbürden.

  • Aber zugleich will die Partei der Antibürokraten und Staatsverschlanker der Berliner Verwaltung eine neue Aufgabe aufbürden.

  • Dem Käufer kann man sie nicht aufbürden.

  • Sie merkt rasch, dass sie sich eine fast nicht zu tragende Verantwortung aufgebürdet hat.

  • Meinen Kindern möchte ich das nicht aufbürden, deshalb habe ich die Unterstützung übernommen.

  • VW-Verhandlungsführer Josef-Fidelis Senn beschuldigte die IG Metall, sie wolle den deutschen Standorten weitere Kosten aufbürden.

  • Dem staatlichen Rai-Sender werden dagegen erhebliche Kosten aufgebürdet: Er muss für die Digitalisierung des Fernsehens sorgen.

  • Sonst würden die Lasten kommenden Generationen aufgebürdet.

  • Bund und Länder haben den Kommunen immer mehr Aufgaben aufgebürdet, ohne ihnen Geld dafür zu geben.

  • Mit einer solchen Europa-Steuer dürfe dem Bürger aber keine zusätzliche Steuerbelastung aufgebürdet werden.

  • Er könnte jetzt von Landowsky sprechen, von den Altlasten, die ihm die Berliner CDU aufgebürdet hat, von der Rolle der Bundes-CDU.

  • Dabei geht es um die Frage, ob er die 30 Millionen Mark Mehrkosten für das Stadion allein zu tragen hat, die der HSV ihm aufbürden will.

  • Da der Staat jedoch nach Devisen lechzte, wurde jetzt der operativen Sicherungsgruppe eine wahre Schwerstarbeit aufgebürdet.

  • Sie mussten den Krieg durchmachen - die Geschichte hat ihnen alles aufgebürdet, was es an schlimmen Grausamkeiten gibt.

  • Wieviel Schmerz und Leid kann einem Menschen noch aufgebürdet werden?

  • Die Belastung der Rentenkassen, die sich aufgrund der Überalterung ergibt, wird somit zum Teil den Rentnern aufgebürdet.

  • Irmgard Schewe-Gerigk (Bündnis 90/Grüne) kritisierte, mit der Regelung werde dem Opfer die Entscheidung über das Strafverfahren aufgebürdet.

  • Das Land habe heute unter den Lasten zu leiden, die ihm in wirtschaftlich besseren Zeiten aufgebürdet worden seien, sagte der SPD-Sprecher.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm auf­bür­den be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × D, 1 × E, 1 × F, 1 × N, 1 × R, 1 × U & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U, 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × D, 1 × F, 1 × N, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem F und R mög­lich.

Das Alphagramm von auf­bür­den lautet: ABDEFNRUÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Ber­lin
  5. Umlaut-Unna
  6. Ros­tock
  7. Düssel­dorf
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Berta
  5. Über­mut
  6. Richard
  7. Dora
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Bravo
  5. Uni­form
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Delta
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

aufbürden

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­bür­den kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­las­ten:
jemandem etwas aufbürden
Last­esel:
übertragen: Person, der schwere Lasten aufgebürdet werden
Pack­esel:
Person, der schwere Lasten/Aufgaben aufgebürdet werden
über­be­las­ten:
selten direkt über Masse und Gewicht: mehr Last zuladen oder aufbürden, als zugelassen oder sicher ist
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufbürden. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufbürden. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5506188, 1820078 & 851682. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. geo.de, 02.11.2021
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  21. bz, 22.10.2001
  22. DIE WELT 2000
  23. Junge Freiheit 2000
  24. BILD 1999
  25. BILD 1998
  26. Welt 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995