anstößig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈanˌʃtøːsɪç]

Silbentrennung

anstößig

Definition bzw. Bedeutung

Anstoß erregend, unschicklich, obszön

Alternative Schreibweise

  • anstössig

Steigerung (Komparation)

  1. anstößig (Positiv)
  2. anstößiger (Komparativ)
  3. am anstößigsten (Superlativ)

Anderes Wort für an­stö­ßig (Synonyme)

dreckig (ugs., fig.):
schmutzig, von Dreck befallen
unehrenhaft, gemein
eindeutig-zweideutig
nicht salonfähig
nicht stubenrein (ugs., fig., scherzhaft)
obszön:
das Schamgefühl verletzend, sittliche Entrüstung hervorrufend
priapeisch (geh., veraltet):
den Priapus, den Gott der Fruchtbarkeit betreffend
gegen die sittlichen Vorstellungen sexuellen Verhaltens verstoßend
schmutzig (fig.):
nicht sauber, mit Schmutz behaftet
übertragen: moralisch nicht einwandfrei, ohne Anstand
schweinisch (ugs.)
unanständig:
den guten Sitten widersprechend, gegen sie verstoßend
versaut (derb):
unanständig, zotig
zotig:
sittlichen Normen widersprechend; unerhört
Anstoß erregend
ohne (jedes) Schamgefühl
schamlos:
in der Handlungsweise die Rechte oder Gefühle anderer Menschen bewusst ignorierend
ohne Schamgefühl, die sittlichen Grenzen, die Regeln des Anstands verletzend
schamverletzend
unsittlich:
so, dass es sich nicht sittlich auswirkt
bathisch (geh.)
geschmacklos:
ohne Geschmack, natürlicherweise oder abgestanden
ohne gute Sitten, taktlos
ordinär:
die gesellschaftlichen Normen missachtend
veraltend: nicht ungewöhnlich oder gar außergewöhnlich, sondern ganz normal
unter der Gürtellinie (ugs., fig.)
vulgär:
bildungssprachlich, abwertend: die kulturellen, sittlichen Konventionen der Gesellschaft verletzend
bildungssprachlich: gewöhnlich, im Sinne von schlicht, unqualifiziert, nicht wissenschaftlich dargestellt

Weitere mögliche Alternativen für an­stö­ßig

anzüglich:
auf etwas Unangenehmes anspielend
ungehörig, anstößig
spitz:
entkräftet und abgezehrt aussehend/wirkend
etwas spitz kriegen: etwas herausbekommen, etwas erfahren
spitzig:
Anstoß erregend
entkräftet und abgezehrt aussehend

Beispielsätze

  • Theo bemüht sich auf seinen Reisen in ferne Länder stets, sich nicht anstößig zu verhalten.

  • Es wird nicht überall das gleiche Englisch gesprochen in der Welt, und in der englischsprachigen Welt gelten manche Wörter hie als anstößiger denn dort.

  • Tom war auf der Feier betrunken und verhielt sich anstößig.

  • Die Kommentare des Redners waren äußerst anstößig.

  • Ich finde es anstößig und beleidigend, sich das Monopol des Herzens herauszunehmen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Damit soll sichergestellt werden, dass die Werbung nicht allzu werblich wird oder sogar anstößig.

  • Jedes Buch ist für irgendjemanden anstößig, wenn nicht, ist es wahrscheinlich nicht wert, gelesen zu werden.

  • Als Reaktion darauf stellte ein Mitglied der AfD einen anstößigen Satz auf die parteieigene Seite.

  • Doch seine anstößigen Bemerkungen wie "Jede Frau hat so einen schönen Körper.

  • Frauen gegenüber soll er sexuell anstößige Kommentare geäußert haben.

  • Auch mit anstößigen Kommentaren unter Fotos hat es die 22-Jährige eigenen Aussagen zufolge "sehr oft" zu tun.

  • Auch seine Ehefrau, Melania Trump, hält zu ihm - wenngleich sie das Video als "inakzeptabel und anstößig" bezeichnete.

  • Aber Lümmelknubbel hätten sie die neue Arena echt nicht nennen müssen, das wirkt irgendwie ein bisschen anstößig.

  • Richtlinien-Nachricht über anstößige Embleme wurde der Hauptseite des Emblem-Editors und dem Speichern-Popup hinzugefügt.

  • Als Grund wurden “exzessiv anstößige und rohe Inhalte” genannt.

  • Kann denn die körperliche Ertüchtigung auf diesem Feld anstößig, ja Sünde sein?

  • Dort sollen "anstößige" Inhalte mit der Begründung des Kinderschutzes herausgefiltert werden.

  • Dass Apps weder gegen Recht und Gesetz verstoßen dürfen, noch obszön oder anstößig sein dürfen, versteht sich fast von selbst.

  • Das Sicherheitsaufgebot wäre in ihren Augen "anstößig".

  • Diese Lage des Schenkers hat der Lehrer in anstößiger Weise für sich ausgenutzt?, schreibt das Gericht.

  • Dem Chefredakteur des indonesischen 'Playboy' wird vorgeworfen, in seinem Magazin anstößige Bilder veröffentlicht zu haben.

  • Als besonders anstößig befand das Ministerium vor allem Passagen, in denen es hieß, es sei ganz normal, schwul oder lesbisch zu sein.

  • Man weiß, dass auch Thomas Mann nicht frei war von dieser für Settembrini höchst anstößigen, eigentlich mittelalterlichen Überzeugung.

  • Dort wird besonders eine Sexszene in einem buddhistischen Tempel als anstößig empfunden.

  • Mir sind keine anstößigen Äußerungen bekannt, seit er FDP-Mitglied ist.

  • Was ist daran anstößig?

  • Das ist nicht nur albern, das ist unwürdig und sehr anstößig.

  • Aus russischer Warte ist daran nichts anstößig.

  • "Der Begriff ist anstößig", beharrt sie.

  • Buster hat versprochen, ein "auffälliges, aber nicht anstößiges Kleid" tragen zu wollen.

  • Das geflügelte Wort von den "blühenden Landschaften" hat im politischen Sprachgebrauch einen anstößigen Beigeschmack bekommen.

  • Denn was politisch anstößig war, galt damals, um 1900, meist auch noch als moralisch verwerflich.

  • Kardinal Hume hatte die Aktion anstößig und beleidigend genannt.

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm an­stö­ßig be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × G, 1 × I, 1 × N, 1 × Ö, 1 × S, 1 × ẞ & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × I, 1 × Ö
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × N, 1 × S, 1 × ẞ, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem N und Ö mög­lich.

Das Alphagramm von an­stö­ßig lautet: AGINÖSẞT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Salz­wedel
  4. Tü­bin­gen
  5. Umlaut-Offen­bach
  6. Es­zett
  7. Ingel­heim
  8. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Samuel
  4. Theo­dor
  5. Öko­nom
  6. Es­zett
  7. Ida
  8. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Sierra
  4. Tango
  5. Oscar
  6. Echo
  7. Sierra
  8. Sierra
  9. India
  10. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

anstössig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort an­stö­ßig kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

fre­vel:
veraltet: so, dass es anstößig und zu verurteilen ist
fre­vel­haft:
gehoben: so, dass es anstößig und zu verurteilen ist
pi­kant:
übertragen: anstößig, schlüpfrig, obszön
pi­kan­ter­wei­se:
in einer Art und Weise, die anstößig ist
Sau­kopf:
Mensch, der sich anstößig benimmt
stu­ben­rein:
nicht anstößig, frei an Anzüglichkeiten
un­er­hört:
in hohem Maße anstößig, abstoßend
ver­der­ben:
übertragen, häufig als Adjektiv verwendetes Partizip: anstößig, sündig, nicht so, wie es der Norm entspricht
Vul­gär­spra­che:
Linguistik, ohne Plural: Sprachstil unter Verwendung von Ausdrucksweisen, die als anstößig gelten
Vul­ga­ris­mus:
Linguistik: sprachlicher Ausdruck, der als anstößig empfunden wird; Ausdruck der Vulgärsprache
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: anstößig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: anstößig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10219527, 3160866, 766063 & 432899. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. tagesspiegel.de, 14.03.2022
  2. linkezeitung.de, 30.10.2021
  3. augsburger-allgemeine.de, 20.02.2020
  4. focus.de, 31.07.2019
  5. morgenpost.de, 24.05.2018
  6. presseportal.de, 30.05.2017
  7. spiegel.de, 08.10.2016
  8. 4players.de, 12.06.2015
  9. 4players.de, 05.12.2014
  10. zdnet.de, 08.08.2013
  11. taz.de, 28.07.2012
  12. futurezone.orf.at, 25.03.2010
  13. portel.de, 15.12.2009
  14. brennessel.com, 22.06.2008
  15. fuldaerzeitung.de, 21.07.2007
  16. lvz-online.de, 08.12.2006
  17. fr-aktuell.de, 06.08.2005
  18. welt.de, 24.05.2003
  19. heute.t-online.de, 16.12.2002
  20. berlinonline.de, 23.05.2002
  21. bz, 21.09.2001
  22. DIE WELT 2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Tagesspiegel 1999
  26. Welt 1998
  27. Welt 1997
  28. Berliner Zeitung 1995