anfeinden

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈanˌfaɪ̯ndn̩ ]

Silbentrennung

anfeinden

Definition bzw. Bedeutung

Sich jemandem gegenüber feindselig verhalten, jemanden mit Worten bekämpfen.

Begriffsursprung

  • Derivation (Ableitung) zum Substantiv Feind mit dem Derivatem an- und Konversion (mit der notwendigen Flexionsendung -en)

  • Das Verb ist seit dem 15. Jahrhundert belegt. Ursprünglich war es (wie verfeinden) eine Ableitung zu dem seit dem 17. Jahrhundert veralteten Verb feinden (spätmittelhochdeutsch vīnden). Heute ist diese Etymologie nicht mehr durchsichtig, daher wird als strukturelle Herkunft meist genannt.

Konjugation

  • Präsens: feinde an, du feindest an, er/sie/es feindet an
  • Präteritum: ich fein­de­te an
  • Konjunktiv II: ich fein­de­te an
  • Imperativ: feind an! / feinde an! (Einzahl), feindet an! (Mehrzahl)
  • Partizip II: an­ge­fein­det
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für an­fein­den (Synonyme)

angehen (gegen):
anfangen zu leuchten
anpacken, etwas umzusetzen, etwas in Angriff nehmen
befehden:
bekämpfen
sich mit einem Gegner in einem anhaltenden Streit (Fehde) befinden
(sich) bekriegen:
gegen jemanden oder etwas ankämpfen
gegen jemanden oder etwas kriegerisch vorgehen
Front machen gegen (jemanden)
mobilmachen (gegen):
das Militär eines Landes inklusive der Reservekräfte zusammenrufen und in Kampfbereitschaft versetzen / auf einen Krieg vorbereiten
gegen/für jemanden/etwas mobilmachen: erhebliche Anstrengungen gegen oder für etwas unternehmen
vorgehen gegen (jemanden)

Sinnverwandte Wörter

an­grei­fen:
eine These zu falsifizieren oder eine Meinung zu widerlegen suchen
jemanden oder etwas anfassen/berühren
an­ma­chen:
(ein Gerät) einschalten
(Feuer) anzünden
be­kämp­fen:
gegen etwas ankämpfen
gegeneinander kämpfen
schi­ka­nie­ren:
eine Person (in der Öffentlichkeit) terrorisieren, gegen sie intrigieren oder sie mobben; auch: mit unnötigen Aufgaben (Schikanen) quälen

Gegenteil von an­fein­den (Antonyme)

ak­zep­tie­ren:
etwas hinnehmen
sich mit etwas einverstanden erklären
frie­den:
unter Schutz stellen/nehmen, beruhigen, Frieden stiften/schließen
to­le­rie­ren:
etwas oder jemanden hinnehmen, dulden

Beispielsätze

  • Tom wurde von allen angefeindet.

  • Ist es nicht die Höhe, als Freiwilliger auch noch angefeindet zu werden?

  • Nachahmen oder anfeinden ist der Charakter der Menge.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Andere Positionen müssten möglich sein, ohne dafür angefeindet zu werden, sagte Liese weiter.

  • Auf Twitter machen sie darauf aufmerksam und werden angefeindet.

  • Danach wurde sie im Internet angefeindet.

  • Dafür wird er von AfD-Anhängern angefeindet.

  • Ähnliches schrieb ich vor ein paar Tagen hier im Forum, nur um angefeindet zu werden.

  • Auch Saleh wird mitunter angefeindet, weil er als Palästinenser und Muslim sich so für Juden engagiert.

  • Charli XCX kann nicht verstehen, weshalb einige Leute aus dem Hip-Hop-Bereich ihre Kollegin Iggy Azalea anfeinden.

  • Bromierte Flammschutzmittel sind sehr effektiv, werden aber auch von Umweltschützern angefeindet.

  • Er triumphiert, wenn Muslime im Westen angefeindet werden, weil er dadurch auf neue Rekruten hofft.

  • Die Einsamkeit des Barack Obama Analyse Warum der US-Präsident von allen Seiten angefeindet wird.

  • Seit dem Umsetzen der Dauerkartenbesitzer werde er, so Meidert, von allen Seiten – zum Teil unter der Gürtellinie – angefeindet.

  • Ihr verstorbener Mann sei von allen Seiten angefeindet worden.

  • Daher wurde und wird er halt besonders angefeindet.

  • Trotzdem wurde er in Fußballstadien angefeindet.

  • Damals sei es um "nur" drei Millionen gegangen "und ich bin dafür angefeindet worden ohne Ende".

  • Auch das ein Grund, warum José Pekerman so angefeindet wurde und seinen Hut nahm.

  • Es gab eine Zeit, in der Mia als "rechts" angefeindet wurde.

  • Er sei tagelang angefeindet worden, "weil ich niemanden aus der Mannschaft abstellte.

  • Vielmehr wurden vor allem Spieler angefeindet, die vom einen Verein zum anderen wechselten.

  • Aber zum letzten: Dieter Hildebrandt ist meist "er selber" und wird deshalb viel mehr angefeindet als ich.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb an­fein­den be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 2 × E, 1 × A, 1 × D, 1 × F & 1 × I

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 3 × N, 1 × D, 1 × F

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und zwei­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von an­fein­den lautet: ADEEFINNN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Frank­furt
  4. Essen
  5. Ingel­heim
  6. Nürn­berg
  7. Düssel­dorf
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Fried­rich
  4. Emil
  5. Ida
  6. Nord­pol
  7. Dora
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Fox­trot
  4. Echo
  5. India
  6. Novem­ber
  7. Delta
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

anfeinden

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort an­fein­den kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

be­pö­beln:
mit abfälligen, beleidigenden Äußerungen anfeinden, belästigen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: anfeinden. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: anfeinden. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10459977, 8599598 & 1703772. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
  2. tagesspiegel.de, 13.12.2023
  3. kurier.at, 15.02.2022
  4. bild.de, 03.07.2021
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  29. Süddeutsche Zeitung 1995