abwertend

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈapˌveːɐ̯tn̩t ]

Silbentrennung

abwertend

Definition bzw. Bedeutung

Das Ansehen oder die Bedeutung (durch Äußerungen) vermindernd.

Begriffsursprung

Konversion des Partizip I abwertend.

Abkürzungen

  • abw.
  • abwert.

Steigerung (Komparation)

  1. abwertend (Positiv)
  2. abwertender (Komparativ)
  3. am abwertendsten (Superlativ)

Anderes Wort für ab­wer­tend (Synonyme)

abfällig:
eine ablehnende Haltung zeigend, nur wenig wertschätzend, mit Verachtung
verbleibend, übrig geblieben
abschätzig (Hauptform):
nur wenig wertschätzend; abwertend
despektierlich:
ohne Respekt, mit einem gewissen Grad an Missachtung
diskriminierend:
gegen die Gleichberechtigung und/oder die Würde eines Menschen verstoßend; eine Diskriminierung vornehmend
geringschätzig:
jemanden oder etwas wenig Bedeutung und/oder Respekt beimessend; abwertend
gleichgültig:
nicht adverbial: nicht wichtig; unbedeutend
ohne Interesse, Teilnahme an etwas
gönnerhaft (geh., ironisch):
in der Art eines Gönners, in herablassender Weise
herablassend:
betont gnädig, seinen vermeintlich oder tatsächlich höheren Rang herausstellend
sich respektvoll auf jemanden von geringerem Stand einlassend
herabsetzend
missbilligend
missfällig (geh.):
Ablehnung oder Unzufriedenheit über etwas ausdrückend
naserümpfend
pejorativ (fachspr., linguistisch):
abwertend hinsichtlich der (eigenen) Sprache, eines Wortes oder einer Redewendung
verachtungsvoll:
jemanden missachtend, verachtend; keinen Respekt einem anderen gegenüber zeigend; Verachtung hegend
verächtlich:
jemanden missachtend, verachtend; keinen Respekt einem anderen gegenüber zeigend; Verachtung hegend
voller Verachtung
wegwerfend

Gegenteil von ab­wer­tend (Antonyme)

lobend
po­si­tiv:
einen getesteten Sachverhalt bestätigend (manchmal unerfreulich, unerwünscht bis lebensbedrohlich)
erfreulich, erwünscht, wünschenswert; gut

Beispielsätze

  • So gut wie jedes Saiteninstrument lässt sich abwertend auch als Eierschneider bezeichnen oder, noch abwertender, benutzen.

  • Das Wort 'Ostzone' war zu Zeiten der deutschen Teilung ein abwertender Begriff für die DDR.

  • Denglisch ist ein abwertender Begriff für die kreative Verwendung englischer Wörter im Deutschen.

  • Er sendet abwertende Botschaften.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dabei wurde ein alter, eher abwertender Begriff für Engländer verwendet.

  • Er habe früher ebenfalls abwertend über die Hartz-4-Empfänger gedacht.

  • «Unzutreffend und abwertend» sei das Wort, hiess es.

  • Gefolgschaft gewinnen heißt, den eigenen Standpunkt einbeziehend statt abwertend zu vertreten.

  • Das klingt so abwertend, „ausgeschieden“ würde doch auch reichen.

  • Ariana Grande findet es unmöglich, dass Frauen vor allem in Rap-Songs meist abwertend tituliert werden.

  • Die Abkürzung «Nafri» für Nordafrikaner wurde schon am nächsten Tag als abwertend kritisiert.

  • Das problem ist und bleibt das abwertende wertesystem denkede elitäre völkchen, da liegt der hase.

  • Auch im Französischen hat es einen abwertenden Klang, erinnert an dèche ( "Pleite").

  • Das Gegenteil ist aber der Fall: Diese Sprüche sind weder abwertend, noch beleidigend gemeint.

  • Das ist nicht abwertend, sondern bereichernd, denn es gibt eben unterschiedliche Blickwinkel.

  • Der Begriff "Jobs" klingt etwas abwertend.

  • Bereits in den letzten Monaten vor der Trennung der Rockband sprachen Liam und Noel Gallagher abwertend übereinander.

  • Das ist nicht abwertend gemeint, schließlich hat Volkswagen viel Lob für seine Zweitauflage des Bestsellers erhalten.

  • Wer dies ohne Unterton oder abwertende Mimik beherrscht, ist auch international ein perfekter Firmenrepräsentant.

  • Das war ja nicht abwertend gemeint.

  • Das Etikett der "kleinen DDR" ist den Brandenburgern damals von anderen abwertend angeheftet worden.

  • Vor vierzehn Tagen hätte ich dazu noch abwertend geurteilt: raffiniert, aber unehrlich.

  • Die wird mehrmals abwertend benutzt, bis man erfährt, dass sie für Alkoholfreie Getränke steht.

  • Zwar gilt auch hier das Ergebnis, dass mit zunehmendem Bildungsniveau weniger abwertende Einstellungen einhergehen.

Häufige Wortkombinationen

  • abwertend gemeint
  • abwertende Aussage/​Äußerung/​Bedeutung/​Bemerkung/​Bezeichnung/​Meinung, abwertender Ausdruck/​Begriff, abwertendes Schlagwort/​Urteil

Übersetzungen

  • Bokmål:
    • nedvurderende
    • nedsettende
  • Bosnisch:
    • понижавајући (ponižavajući)
    • униживајучћи
  • Englisch:
    • depreciative
    • disparaging
    • derogatory
    • dismissive
  • Französisch:
    • dépréciatif
    • méprisant
    • dévalorisant
    • péjoratif
  • Kroatisch:
    • ponižavajući
    • unižavajući
  • Mazedonisch:
    • понижувачки (ponižuvački)
    • унижувачки (unižuvački)
    • омаловажувачки (omalovažuvački)
  • Polnisch:
    • negatywny
    • pogardliwy
    • poniżający
  • Portugiesisch:
    • pejorativo
    • depreciativo
  • Russisch:
    • уничижительный
    • пренебрежительный
  • Schwedisch:
    • nedvärderande
    • nedsättande
  • Serbisch:
    • понижавајући (ponižavajući)
    • омаловажавајучи (omalovažavajuči)
    • униживајучћи
  • Serbokroatisch:
    • понижавајући (ponižavajući)
    • омаловажавајучи (omalovažavajuči)
    • униживајучћи (uniživajučći)
  • Slowenisch: omalovažujoče
  • Spanisch:
    • menospreciante
    • despreciativo
  • Tschechisch:
    • ponížený
    • ponižující
    • snížený
    • snižující
    • devalvovaný
  • Ungarisch:
    • elítélő
    • lenéző
    • megvető

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv ab­wer­tend be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × B, 1 × D, 1 × N, 1 × R, 1 × T & 1 × W

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × D, 1 × N, 1 × R, 1 × T, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem B und R mög­lich.

Das Alphagramm von ab­wer­tend lautet: ABDEENRTW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Wupper­tal
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Tü­bin­gen
  7. Essen
  8. Nürn­berg
  9. Düssel­dorf

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Wil­helm
  4. Emil
  5. Richard
  6. Theo­dor
  7. Emil
  8. Nord­pol
  9. Dora

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Whis­key
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Tango
  7. Echo
  8. Novem­ber
  9. Delta

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

abwertend

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ab­wer­tend kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Hoch­mut:
abwertend: übertriebene Aufwertung der eigenen Person und Herablassung gegenüber anderen
Ka­na­cke:
umgangssprachlich, abwertend: Ausländer südländischer Herkunft
Krie­che­rei:
abwertend: unterwürfige, kriecherische Schmeichelei
kun­geln:
intransitiv, umgangssprachlich, abwertend: heimlich unsaubere Geschäfte abschließen oder geheime Absprachen treffen
Lüm­mel:
umgangssprachlich, abwertend, negativ besetzt: Junge oder Mann mit schlechten, groben Manieren, unangebrachtem, negativ auffälligem Benehmen
ma­nie­riert:
bildungssprachlich, abwertend: in einer bestimmten Manier, Art und Weise erstarrt
na­iv:
meist abwertend: über wenig Erfahrung und/oder Sachkenntnis verfügen und daher nicht sehr scharfsinnig erscheinend
Na­i­vi­tät:
abwertend: Vorgehen oder Denkweise, die von mangelnder Erfahrung und/oder Sachkenntnis zeugt, wodurch Situation nicht angemessen beurteilt werden
Na­iv­ling:
umgangssprachlich, abwertend: Person, die sich naiv verhält; Person, die Situationen nicht richtig einschätzen kann
Schluch­ten­schei­ßer:
regional, , abwertend: Österreicher
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: abwertend. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: abwertend. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 815525, 12023233, 6216355 & 5647936. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. bild.de, 16.08.2023
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  3. luzernerzeitung.ch, 03.04.2021
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  13. gala.de, 04.09.2009
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  16. ngz-online.de, 25.08.2006
  17. archiv.tagesspiegel.de, 01.08.2005
  18. abendblatt.de, 24.04.2005
  19. sueddeutsche.de, 08.07.2003
  20. fr-aktuell.de, 12.12.2003
  21. f-r.de, 14.10.2002
  22. jw, 07.09.2001
  23. Die Welt 2001
  24. Die Zeit (35/1999)
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. TAZ 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995