absprechen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈapˌʃpʁɛçn̩ ]

Silbentrennung

absprechen

Begriffsursprung

Das Verb geht auf das mittelhochdeutsche abesprechen (ein Urteil sprechen; leugnen, widerrufen) zurück.

Konjugation

  • Präsens: spreche ab, du sprichst ab, er/sie/es spricht ab
  • Präteritum: ich sprach ab
  • Konjunktiv II: ich spräche ab
  • Imperativ: sprich ab! (Einzahl), sprecht ab! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ab­ge­spro­chen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ab­spre­chen (Synonyme)

(eine) Abmachung treffen (formell)
(eine) Absprache treffen (formell)
(eine) Festlegung treffen (formell)
(eine) Vereinbarung treffen (formell)
akkordieren (geh., österr.):
etwas vereinbaren
sich verabreden, einen Vergleich schließen
aushandeln:
mit jemandem über etwas verhandeln, sprechen, mit dem Ziel, zu einer Vereinbarung zu kommen
auskungeln (ugs.)
ausschnapsen (ugs., österr.):
eine Vereinbarung treffen, etwas aushandeln
ausverhandeln:
sich absprechen, bis man in einer Frage ein gemeinsames Ergebnis erzielt hat
übereinkommen (dass):
einig werden
verabreden:
beschließen, gemeinsam einer Aktivität nachzugehen
mündlich einen Termin, Treffpunkt oder ein Treffen vereinbaren
vereinbaren:
eine Abmachung treffen
etwas mit etwas anderem in Übereinstimmung bringen
(jemandem etwas) aberkennen (Hauptform):
jemandem eine Fähigkeit zu etwas, (durch gerichtliches Urteil) ein Recht auf etwas, eine Auszeichnung, einen Titel oder Ähnliches absprechen
delegitimieren (lat.):
jemanden oder etwas rechtlich nicht anerkennen; die Legitimation von etwas oder jemandem aufheben
(jemandem etwas) entziehen:
einer Verpflichtung nicht nachkommen; so handeln, dass man die Konsequenzen einer Tat nicht tragen muss
etwas entfernen, die Anzahl oder Menge von etwas verringern
abstimmen:
das Zusammenwirken mehrerer Komponenten einstellen
eine einfache Form einer Konsensfindung durchführen
koordinieren:
sprachliche Einheiten gleichrangig miteinander verbinden
Vorgänge oder Vorhaben aufeinander abstimmen
(etwas) an (jemanden) vorbeitragen (ugs.)
(sich) ins Benehmen setzen mit (förmlich)
(sich) arrangieren (mit):
ein Musikstück bearbeiten
in einer bestimmten Weise anordnen
(sich) verständigen:
jemandem eine Sache mitteilen; jemanden über etwas informieren
mit einer anderen Person einen gemeinsamen Weg/ein gemeinsames Vorgehen festlegen
abkarten (negativ):
eine heimliche Vereinbarung treffen, etwas heimlich zu jemandes Nachteil aushandeln
gemeinsam aushecken (negativ)
insgeheim vereinbaren

Weitere mögliche Alternativen für ab­spre­chen

festlegen:
(ein Wasserfahrzeug) ankern oder an einer Anlegestelle mit Tauen vor dem Abtreiben sichern
(einen Geldbetrag) für längere Zeit fest und sicher (zum Beispiel in Sachgütern) anlegen
herziehen:
mit dem Hilfsverb haben: eine Sache durch ziehen zu sich oder hinter sich her bewegen
mit dem Hilfsverb sein oder haben: schlecht über eine Person reden
lästern:
durch verächtliches Gerede beleidigen (insbesondere Gott, etwas Heiliges)
subjektive und abwertende Kritik äußern

Gegenteil von ab­spre­chen (Antonyme)

zu­spre­chen:
ein Genussmittel schätzen
offiziell entscheiden, dass jemand etwas bekommen soll

Beispielsätze

  • Er sprach über das Leben am Hofe ab.

  • Du sprichst mir doch sowieso ab, ein guter Vater zu sein.

  • Wenn man sich nicht abspricht, muss man damit rechnen, dass nichts klappt.

  • In Zukunft müssen wir uns besser absprechen, damit so etwas nicht noch einmal passiert.

  • Mir wird hier jegliche Fachkompetenz abgesprochen.

  • Robert wurden die bürgerlichen Ehrenrechte abgesprochen.

  • Du sprichst nie mit mir ab, wann du nach Hause kommst.

  • Wir haben bis ins letzte Detail abgesprochen, wann du Klara besuchen darfst.

  • Das war von vornherein abgesprochen.

  • Hat Tom das mit Maria abgesprochen?

  • Wegen seiner egozentrischen Art wurde ihm die Teamfähigkeit abgesprochen.

  • Das war mit mir nicht abgesprochen!

  • Wir können ihm nicht absprechen, dass er ehrlich ist.

  • Lasst uns die Details später absprechen.

  • Das nächste Mal sollten wir unser Vorgehen gründlicher miteinander absprechen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Allerdings sollten Herzpatienten ihre Belastbarkeit mit ihrem Arzt absprechen.

  • Das mache in Sachen Renovierung einiges einfacher, weil man sich nicht mit einem Vermieter über die nächsten Schritte absprechen müsse.

  • Dass er auf der anderen Seite im Fußball allerbestens vernetzt ist, können ihm auch die Kritiker nicht absprechen.

  • Auf einmal muss man wieder alles absprechen.

  • Denkbar ist, dass sich Bewerber in knapp umkämpften Wahlkreisen absprechen, um einen Erfolg der Rechtsaußenpartei zu verhindern.

  • Aber zunächst muss ich mich nun an der Regierungsratssitzung vom Dienstag mit meinen Kolleginnen und Kollegen absprechen.

  • Bundeskanzler Christian Kern und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner wollen sich mit EU-Kommission absprechen.

  • Die Genossenschaft sei aber selbstlenkend organisiert, so dass sich die Vorgesetzten und Mitarbeiter absprechen könnten.

  • Falls es wirklich ein U-Boot des Russischen Reichs sei, müsse Schweden alle Handlungen absprechen.

  • Ich möchte keinem irgendwelche Kompetenzen absprechen aber die meisten Menschen, die das Internet nutzen, haben keine echte Ahnung davon.

  • Am Samstag feiern zwei Wiener Club-Instiutionen ihr Sommerfest – da hätte man sich eigentlich auch besser absprechen können.

  • Einem Doppelweltmeister wie Alonso lässt sich der Speed nur schwer absprechen.

  • Das muss man absprechen, damit es am Ende nicht schlecht für mich ist“, betonte der Südamerikaner.

  • Und man muss sich einfach mit den Chinesen absprechen.

  • Das ist ein Thema, das wir mit dem Zwangsverwalter absprechen werden. Steht bereits fest, wer es sein wird?

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ab­spre­chen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × P, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem B und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von ab­spre­chen lautet: ABCEEHNPRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Salz­wedel
  4. Pots­dam
  5. Ros­tock
  6. Essen
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Samuel
  4. Paula
  5. Richard
  6. Emil
  7. Cäsar
  8. Hein­reich
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Sierra
  4. Papa
  5. Romeo
  6. Echo
  7. Char­lie
  8. Hotel
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

absprechen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ab­spre­chen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­ge­kar­tet:
heimlich vereinbart, regelwidrig zum Nachteil eines Dritten abgesprochen
ab­ju­di­zie­ren:
jemandem etwas (gerichtlich) aberkennen, absprechen
be­strei­ten:
jemandem etwas streitig machen, jemandem etwas absprechen
De­hu­ma­ni­sie­rung:
Leugnung des vollständigen Menschseins von Menschen oder Menschengruppen mit damit einhergehender Grausamkeit und Leiden dieser Anderen; diese können beispielsweise zu Tieren herabgewürdigt, menschliche Eigenschaften (beispielsweise positive Emotionen wie Empathie) abgesprochen oder zu Monstern dämonisiert werden
miss­gön­nen:
jemandem etwas oder jemanden neidvoll absprechen
ver­ket­zern:
jemanden oder etwas herabsetzen und ausgrenzen, den Wert absprechen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: absprechen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: absprechen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11235920, 8396450, 2882497, 2157080, 1706179, 638329 & 593109. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. come-on.de, 08.07.2023
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  4. spiegel.de, 21.03.2021
  5. augsburger-allgemeine.de, 09.10.2020
  6. neues-deutschland.de, 05.07.2019
  7. solothurnerzeitung.ch, 18.11.2018
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  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Welt 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995