abgefuckt

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈapɡəˌfakt ]

Silbentrennung

abgefuckt

Definition bzw. Bedeutung

Jargon, derb, vulgär: in schlechtem, üblem Zustand befindlich.

Begriffsursprung

Gebildet nach dem englischen Slangausdruck fucked up ‚verpfuscht, verwirrt‘ gemäß dem Muster von abgewichst Jugendsprache der 1990er Jahre.

Steigerung (Komparation)

  1. abgefuckt (Positiv)
  2. abgefuckter (Komparativ)
  3. am abgefucktesten (Superlativ)

Anderes Wort für ab­ge­fuckt (Synonyme)

(herumlaufen) wie ein Penner (derb, abwertend)
abgeranzt (ugs.):
schmutzig, heruntergekommen; in einem sehr unordentlich Zustand, da etwas alt, wenig pfleglich behandelt oder stark abgenutzt ist
abgerissen:
in einem schlechten Zustand befindlich, zerlumpt, mitgenommen
ohne den gewohnten, passenden Zusammenhang auftretend, vorkommend
abgerockt (ugs., salopp)
abgetakelt:
mit abgebauter Takelage (in Bezug auf Schiffe)
vom Leben, vom Alter deutlich gezeichnet, nicht mehr in gutem Zustand
abgewirtschaftet
abgewrackt (ugs.)
am Ende
auf den Hund gekommen (ugs.)
desolat:
in einem schlechten, erbärmlichen Zustand seiend; ohne Hoffnung (auf eine Verbesserung)
gammelig (ugs.):
äußerlich unordentlich oder vernachlässigt
inzwischen ungenießbar oder verdorben
(äußerlich) heruntergekommen (Hauptform):
in einem desolaten Zustand seiend
in einem schlechten Zustand
marode:
gesundheitlich nicht auf der Höhe, unpässlich
in einem schlechten, erbärmlichen Zustand seiend
muchtig (ugs., berlinerisch)
runtergerockt (ugs.):
umgangssprachlich: in schlechtem Zustand
schäbig:
kleinlich, geizig
übertragen meist für Personen: gewöhnlich, zwielichtig, von zweifelhaftem Ruf, moralisch anfechtbar sein
übel:
Medizin: schlecht, krank, unwohl (seiend)
Moral/Ethik/abwertend: unmoralisch, schlecht, verwerflich, verdorben
ungepflegt:
sich in einem unordentlichen Zustand befindend
vergammelt (ugs.):
Ausdruck der Verachtung
ungepflegt, verwahrlost, in schlechtem Zustand
verkommen:
schlecht werden
sein Niveau zum Schlechteren hin verlieren
verlottert
verludert
verlumpt
verschlissen:
durch Verschleiß beschädigt oder unbrauchbar gemacht
verwahrlost:
sich in einem äußerst schmutzigen, ungepflegten, allgemein schlechten Zustand befindend
verwildert
zerfasert
zerfleddert
zerlumpt:
in alte Lumpen gehüllt
so beschädigt und abgenutzt, dass es an alte Lumpen erinnert
zerschlissen

Beispielsätze

  • Ey, Alter, siehst ja total abgefuckt aus!

  • Letzte Nacht haben wir in einem abgefuckten Hotel übernachtet.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • In meinem echten Leben habe ich abgefuckt.

  • Mein Problem ist nicht das Trinken, sondern dass ich schlechte Entscheidungen treffe, wenn ich total abgefuckt bin.

  • Eine Szene, in der es Lisbeth Salander in einer abgefuckten Toilette gleich mit mehreren Brutalos auf einmal zu tun bekommt.

  • Ihr habt mich verrückt genannt, ich würde spinnen, ich wäre geistesgestört, ein Mann, ein abgefucktes Mann-Frau-Zwischending.

  • Nee, da gibt es GAR KEINE Entschuldigung, ich bedauere inständig, dass ich je Gesang aus seinem abgefuckten Mund vernahm.

  • Berlin (mab) - "Die Musikindustrie ist gerade total abgefuckt.

  • Jenni offenbart, dass für sie nur Michael zähle, "der ganze Rest (die abgefuckte Presse) geht mir quasi am Arsch vorbei".

  • Die beiden Antihelden aus Isabelle Stevers Spielfilm "Gisela" sind die deutschen Pendants der abgefuckten Charles-Bukowski-Wracks.

  • Aber hier muss selbst ein abgefuckter, streetwiser Partyhopper wie ich sagen: krass bzw. konkret.

  • Keine abgefuckte Großstadt, nee, keine heruntergekommene Hure, ach i woh!

Wortbildungen

  • Abgefucktheit

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm ab­ge­fuckt be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × G, 1 × K, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × F, 1 × G, 1 × K, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem B und E mög­lich.

Das Alphagramm von ab­ge­fuckt lautet: ABCEFGKTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Gos­lar
  4. Essen
  5. Frank­furt
  6. Unna
  7. Chem­nitz
  8. Köln
  9. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Gus­tav
  4. Emil
  5. Fried­rich
  6. Ulrich
  7. Cäsar
  8. Kauf­mann
  9. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Golf
  4. Echo
  5. Fox­trot
  6. Uni­form
  7. Char­lie
  8. Kilo
  9. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort.

abgefuckt

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ab­ge­fuckt kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: abgefuckt. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: abgefuckt. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. wissen.de
  2. Duden Online
  3. berliner-kurier.de, 17.05.2023
  4. berliner-kurier.de, 24.11.2020
  5. n-tv.de, 21.11.2018
  6. merkur.de, 15.06.2017
  7. laut.de, 20.12.2013
  8. laut.de, 16.12.2008
  9. spiegel.de, 16.06.2005
  10. archiv.tagesspiegel.de, 05.07.2005
  11. Berliner Zeitung 2000
  12. Tagesspiegel 1998