Wildfang

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvɪltˌfaŋ ]

Silbentrennung

Einzahl:Wildfang
Mehrzahl:Wildfänge

Definition bzw. Bedeutung

  • Jägersprache: Bezeichnung für ein eingefangenes Wildtier

  • übertragen: Bezeichnung für ein lebhaftes, ausgelassenes Kind (früher insbesondere für Mädchen verwendet)

  • ursprüngliche Bedeutung: das Mutterschwein

Begriffsursprung

Spätmittelhochdeutsch wiltvanc „jemand, der umherirrte und eingefangen wurde“, ursprünglich: „eingefangenes (wildes) Tier“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Wildfangdie Wildfänge
Genitivdes Wildfanges/​Wildfangsder Wildfänge
Dativdem Wildfang/​Wildfangeden Wildfängen
Akkusativden Wildfangdie Wildfänge

Anderes Wort für Wild­fang (Synonyme)

Range:
mundartlich, übertragen: unartiges Kind
ursprüngliche Bedeutung, Schimpfwort, femininum: läufiges Mutterschwein
Springinsfeld:
Person, die sich unbekümmert treiben lässt
Tollkopf:
Person, die dazu neigt, übertrieben und wenig kontrolliert zu agieren
Wildling
Wirbelwind (fig., verniedlichend)

Beispielsätze

  • Gisela ist ein richtiger Wildfang.

  • Maria ist ein Wildfang.

  • Meine Tochter ist ein Wildfang.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dass Mädchen in Saudi-Arabien gar nicht Rad fahren dürfen, interessiert den kleinen Wildfang wenig.

  • Wenn man heute Krustentiere kochen möchte, empfehle ich unbedingt, Tiere aus Wildfang in der Schale zu kaufen.

  • Frühere interessierte Pflegeeltern konnten mit dem kleinen Wildfang nicht umgehen und entschieden sich letztlich für einen anderen Hund.

  • Kein Deutscher hat früher auf Streaming gesetzt als Andreas Wildfang.

  • Nur der einstige Lehrer, der alte Valentin kann es mit dem Wildfang.

  • Das EU-Ökologo gibt es nur für Lachs aus Aquakulturen, nicht für Fisch aus dem Wildfang.

  • Bestellungen von Amphibien bis Lebendfutter im Internet sind tabu, ebenso die Übernahme von Wildfängen.

  • Die Plädoyers: Staatsanwältin Anne Wildfang fordert eine Haftstrafe von drei Jahren.

  • Wildfänge sind direkt der freien Natur entnommene Fische.

  • Mit dem sofortigen Einsatz ihrer Mutter ergatterte "Wildfang" bei diesem "Heimspiel" zwei Exemplare.

  • Das Tier war etwa anderthalb Jahre alt und ein Wildfang", so Blaszkiewitz. 1966 wurden dann zum ersten Mal Flamingos im Tierpark geboren.

  • Derzeit stammt das meiste Futter für Aquafarmen aus Wildfängen von marinen Kleinfischen.

  • "Mit einer solcher Aktion kann man alle Mitbewerber gegen die Wand fahren", sagt Wildfang.

  • "Nach außen gab das Jagdhaus Wildfang nichts her", räumte zwar Richterin Regina Junker ein.

  • Jetzt sucht der sympathische Wildfang (Foto: Charlotte Gainsbourg) Nervenkitzel bei Diebstählen und landet im Erziehungsheim.

  • Mit "Wildfang" geht heute (16.30 Uhr) der tägliche Teenie-Talk auf RTL 2 auf Sendung.

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Wild­fang be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × D, 1 × F, 1 × G, 1 × I, 1 × L, 1 × N & 1 × W

  • Vokale: 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × F, 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem D mög­lich. Im Plu­ral Wild­fän­ge zu­dem nach dem N.

Das Alphagramm von Wild­fang lautet: ADFGILNW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Ingel­heim
  3. Leip­zig
  4. Düssel­dorf
  5. Frank­furt
  6. Aachen
  7. Nürn­berg
  8. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Ida
  3. Lud­wig
  4. Dora
  5. Fried­rich
  6. Anton
  7. Nord­pol
  8. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. India
  3. Lima
  4. Delta
  5. Fox­trot
  6. Alfa
  7. Novem­ber
  8. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort Wild­fang (Sin­gu­lar) bzw. 21 Punkte für Wild­fän­ge (Plural).

Wildfang

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Wild­fang kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Wildfang. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Wildfang. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1519016 & 679735. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden Online
  2. merkur.de, 05.07.2023
  3. n-tv.de, 23.03.2023
  4. derwesten.de, 24.11.2021
  5. welt.de, 12.08.2020
  6. bzbasel.ch, 06.11.2019
  7. mainpost.de, 05.09.2016
  8. kurier.at, 04.06.2013
  9. volksfreund.de, 20.12.2013
  10. lvz-online.de, 25.08.2006
  11. frankenpost.de, 22.09.2006
  12. welt.de, 28.06.2005
  13. Die Zeit (28/2004)
  14. Berliner Zeitung 2000
  15. Berliner Zeitung 1999
  16. Berliner Zeitung 1997
  17. Stuttgarter Zeitung 1996