Voreingenommenheit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈfoːɐ̯ʔaɪ̯nɡəˌnɔmənhaɪ̯t]

Silbentrennung

Voreingenommenheit (Mehrzahl:Voreingenommenheiten)

Definition bzw. Bedeutung

Eigenschaft, sich im Voraus eine Meinung gebildet zu haben, voreingenommen zu sein.

Begriffsursprung

Ableitung des Substantivs vom Adjektiv voreingenommen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -heit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Voreingenommenheitdie Voreingenommenheiten
Genitivdie Voreingenommenheitder Voreingenommenheiten
Dativder Voreingenommenheitden Voreingenommenheiten
Akkusativdie Voreingenommenheitdie Voreingenommenheiten

Anderes Wort für Vor­ein­ge­nom­men­heit (Synonyme)

Vorbehalte
vorgefasste Meinung
Vorurteil:
voreilig gebildete, oft falsche Meinung über jemanden oder etwas, das nicht auf Erfahrungen oder Wissen beruht und meist mit Abneigung oder Hass verbunden ist; Urteil vor oder ohne Kenntnis des einzelnen Beurteilten

Beispielsätze

  • Trump wirft dem Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des US-Kapitols Voreingenommenheit vor.

  • Kritiker werfen Demierre vor, dass ihr Stück durch eine extreme Voreingenommenheit zugunsten eines kriminellen Regimes geprägt sei.

  • Die tröstliche Nachricht ist: Die Voreingenommenheit spielt für die Wahlentscheidung eine weit geringere Rolle, als man vermuten sollte.

  • Auch würde bestätigt, dass es "politische Voreingenommenheit" unter FBI-Mitarbeitern gegeben habe.

  • Die einflussreichen Radiomoderatoren Rush Limbaugh und Mark Levin befürworteten ebenfalls Muellers Entlassung wegen Voreingenommenheit.

  • Afrikanische Staaten werfen dem Gerichtshof eine "postkoloniale" Voreingenommenheit gegenüber Politikern des Kontinents vor.

  • Man würde sie der parteipolitischen Voreingenommenheit bezichtigen.

  • Wenn die Politik sage, man wolle Gespräche führen, dann gebe es auch keine Voreingenommenheiten, was gehe und was nicht.

  • Es ist erstaunlich wie sehr die Voreingenommenheit blinde Wurzeln der Unsachlichkeit treibt.

  • Die Voreingenommenheit der Kammer sei von Anfang an spürbar gewesen.

  • Bei dieser Voreingenommenheit und Selbstbeweihräucherung der Großparteien dürfen sie sich über Wahlergebnisse nicht wundern.

  • Amandas Familie ist von ihrer Unschuld so blind überzeugt wie von der Voreingenommenheit und Unfähigkeit der italienischen Justiz.

  • Mit der Polemik, der Überhöhung, den Voreingenommenheiten und Vorurteilen will das Stück provozieren und zum Nachdenken anregen.

  • Das kann nicht nur an Untertiteln liegen, da muss auch eine gewisse Voreingenommenheit der Rezeption dazukommen.

  • Es würde dazu dienen, ideologische Voreingenommenheiten abzulegen und alle Vorschläge auf die tatsächlichen Meriten hin zu prüfen.

  • Woodward ist über den Verdacht der Voreingenommenheit erhaben: Kein Journalist hat besseren Zugang zu den Quellen als er.

  • Dies äußerten sich in Gewalt, Benachteiligungen und negativer Voreingenommenheit.

  • Den Autoren der Sendung wurde antiisraelische Voreingenommenheit vorgeworfen.

  • Und gibt seine Voreingenommenheit gegenüber Deutschen ohne Zögern preis.

  • Sie redet von methodischen Vorbehalten, um über ihre ideologischen Voreingenommenheiten schweigen zu können.

  • Kornelius, laut Luthers Übersetzung "gottselig und gottesfürchtig", scheint anders als Petrus von jeder Voreingenommenheit frei.

  • Nur zeitweilig sei die Voreingenommenheit verschwunden, zuletzt während des Kampfes von Solidarnosc.

  • Sie lachen über unsere Voreingenommenheit und unser blindes Vertrauen auf die Gegenwart.

  • Das Urteil wird im Oktober wegen Voreingenommenheit der Richter kassiert.

  • Das Interesse an den Schwulen wuchs, und mit der Vielzahl der Beiträge verschwanden auch merklich die Vorurteile und die Voreingenommenheit.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das sechssilbige Substantiv Vor­ein­ge­nom­men­heit be­steht aus 18 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 4 × E, 3 × N, 2 × I, 2 × M, 2 × O, 1 × G, 1 × H, 1 × R, 1 × T & 1 × V

  • Vokale: 4 × E, 2 × I, 2 × O
  • Konsonanten: 3 × N, 2 × M, 1 × G, 1 × H, 1 × R, 1 × T, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R, ers­ten N, zwei­ten E, ers­ten M und drit­ten N mög­lich. Im Plu­ral Vor­ein­ge­nom­men­hei­ten zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von Vor­ein­ge­nom­men­heit lautet: EEEEGHIIMMNNNOORTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Essen
  5. Ingel­heim
  6. Nürn­berg
  7. Gos­lar
  8. Essen
  9. Nürn­berg
  10. Offen­bach
  11. Mün­chen
  12. Mün­chen
  13. Essen
  14. Nürn­berg
  15. Ham­burg
  16. Essen
  17. Ingel­heim
  18. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Otto
  3. Richard
  4. Emil
  5. Ida
  6. Nord­pol
  7. Gus­tav
  8. Emil
  9. Nord­pol
  10. Otto
  11. Martha
  12. Martha
  13. Emil
  14. Nord­pol
  15. Hein­reich
  16. Emil
  17. Ida
  18. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Echo
  5. India
  6. Novem­ber
  7. Golf
  8. Echo
  9. Novem­ber
  10. Oscar
  11. Mike
  12. Mike
  13. Echo
  14. Novem­ber
  15. Hotel
  16. Echo
  17. India
  18. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  11. ▄▄▄▄ ▄
  12. ▄ ▄ ▄ ▄
  13. ▄ ▄
  14. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 31 Punkte für das Wort Vor­ein­ge­nom­men­heit (Sin­gu­lar) bzw. 33 Punkte für Vor­ein­ge­nom­men­hei­ten (Plural).

Voreingenommenheit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Vor­ein­ge­nom­men­heit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Eth­no­zen­t­ris­mus:
Voreingenommenheit eines Individuums gegenüber ihm fremden Gruppen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Voreingenommenheit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Voreingenommenheit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. fr.de, 10.06.2022
  2. landbote.ch, 13.03.2021
  3. focus.de, 08.02.2020
  4. augsburger-allgemeine.de, 19.06.2018
  5. pcwelt.de, 13.06.2017
  6. braunschweiger-zeitung.de, 16.11.2016
  7. faz.net, 04.06.2014
  8. handelsblatt.com, 21.05.2014
  9. spiegel.de, 25.05.2013
  10. n-tv.de, 03.08.2012
  11. wien.orf.at, 19.03.2009
  12. tagblatt.de, 10.12.2009
  13. szon.de, 28.04.2008
  14. neues-deutschland.de, 19.11.2008
  15. berlinonline.de, 30.03.2006
  16. archiv.tagesspiegel.de, 19.04.2004
  17. f-r.de, 08.05.2003
  18. bz, 20.06.2001
  19. Die Zeit (29/2001)
  20. Die Welt 2001
  21. DIE WELT 2000
  22. TAZ 1997
  23. Berliner Zeitung 1997