Vaterunser

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˌfaːtɐˈʔʊnzɐ ]

Silbentrennung

Vaterunser (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Gebet des Christentums, benannt nach seinen Anfangsworten.

Begriffsursprung

Zusammenrückung von gmh. vater unser, goh. fater unser, von dem la.en pater noster übernommen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Vaterunserdie Vaterunser
Genitivdes Vaterunsersder Vaterunser
Dativdem Vaterunserden Vaterunsern
Akkusativdas Vaterunserdie Vaterunser

Anderes Wort für Va­ter­un­ser (Synonyme)

Gebet des Herrn
Paternoster (geh.):
mit Perlen besetzte Zählkette, die beim Rosenkranzgebet genutzt wird
wichtigstes Gebet des Christentums
Unservater

Beispielsätze

  • Das Vaterunser beginnt mit den Worten »Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.

  • Der Pfarrer betete zusammen mit allen Kirchenbesuchern das Vaterunser.

  • Tom sagte das Vaterunser auf.

  • Ich war nie religiös, aber das Vaterunser auf Latein zu hören macht mich schaudern.

  • Man hält Joachim für religiös, dabei kann er kaum das Vaterunser.

  • Maria sagte jeden Abend brav ihr Vaterunser auf, bevor sie zu Bett ging.

  • Das Vaterunser lehrt uns, nur für das Brot des heutigen Tages zu bitten.

  • Es ist ihm so geläufig wie das Vaterunser.

  • Das Vaterunser ist das bekannteste Gebet des Christentums.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Sie hat alle Texte nachgesprochen, und wir haben zusammen das Vaterunser gebetet.

  • Zum Vaterunser versammelten sich die Kinder um den Altar.

  • Allein im Kriegsgebiet zurückgelassen betet Halena (80) jeden Abend 40 Vaterunser für den Frieden.

  • Thema war das am weitesten verbreitete Gebet des Christentums, das "Vaterunser".

  • Acht von elf Glaubensgesprächen werden über das Vaterunser handeln.

  • Schließlich stimmt die Menge das Vaterunser in lateinischer Sprache an. Die Menschen erheben sich.

  • Das Vaterunser wurde anschließend von den Jugendlichen mehrsprachig gebetet.

  • KÄßMANN, MARGOT: Einfach Evangelisch Band 3. Das große Du: Das Vaterunser.

  • Anschließend, beim Vaterunser, haben sich die Reihen deutlich gelichtet.

  • Die Auswahl ist groß und reicht vom christlichen Vaterunser über ein tibetisches Mönchsgebet bis hin zu afrikanischen Regengebeten.

  • Bald müssen wir das Vaterunser Gebet anpassen auf "Herr, gib uns unser tägliches Brot damit wir länger autofahren können.

  • Im Oxford English ­Dictionary fand Thompson die ?Pater Noster While? als Zeitmass, also die Dauer eines Vaterunsers.

  • Wenn er seine alte Heimat besucht, zieht es ihn an den Donaustrand und auf den Friedhof, wo er auch dem Kramer-Mutzl ein Vaterunser betet.

  • Die Lesung und die Lieder des 10-Uhr-Gottesdienstes beziehen sich ebenfalls auf das Vaterunser.

  • Ich würde Vaterunser beten, wenn mir der Text einfiele.

  • Es ist Kardinal Joachim Meisner, der mit einem auf Latein gesprochenen Vaterunser des Ermordeten gedenkt.

  • Zum Abschluss wird erneut gesungen, danach gemeinsam das "Vaterunser" gebetet.

  • Wenn ein Vaterunser für den nächsten gebetet wurde, der stirbt, dann haben alle zu mir her geschaut.

  • Er erbat sich Kraft aus dem Vaterunser, das er mit der Telefonistin betete, und aus Psalm 23: "Der Herr ist mein Hirte".

  • Das Vaterunser ist so unbekannt wie der Anlass des Weihnachtsfestes.

Häufige Wortkombinationen

  • das/ein Vaterunser beten

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Afrikaans: Ons Vader
  • Altenglisch: Fæder ūre
  • Altgriechisch: Πάτερ ἡμῶν (L=S)
  • Bretonisch: Hon tad
  • Cebuano: Pangadye sa Ginoo
  • Chinesisch:
    • 主禱文 (zhǔdǎowén)
    • 主祷文 (zhǔdǎowén)
  • Dänisch: Fader vor
  • Englisch:
    • Lord's Prayer
    • Our Father
  • Esperanto: Patro Nia
  • Estnisch: meieisapalve
  • Färöisch: Faðir vár
  • Finnisch: Isä meidän
  • Französisch: Notre Père (männlich)
  • Friaulisch: Pari Nestri
  • Galicisch: Noso Pai
  • Indonesisch: Bapa Kami
  • Isländisch: faðirvor
  • Italienisch: Padre Nostro
  • Japanisch: 主の祈り
  • Jiddisch: אונדזער פאָטער (Undzer foter)
  • Katalanisch: parenostre (männlich)
  • Klassisches Nahuatl: totatzine
  • Koreanisch: 주님의 기도 (junim-ui gido)
  • Kornisch: Pader
  • Latein:
    • oratio dominica
    • Pater noster
  • Lettisch:
    • Tēvs musu
    • Tēvreize
  • Litauisch: Tėve mūsų
  • Neugriechisch:
    • Κυριακή προσευχή (Kyriakí prosevchí)
    • Πάτερ Ημών (Páter Imón)
  • Niederländisch: Onzevader
  • Niedersorbisch: wóścenas
  • Norwegisch: fadervår (sächlich)
  • Obersorbisch: Wótčenaš
  • Polnisch: Ojcze Nasz
  • Portugiesisch: pai-nosso
  • Rumänisch: Tatăl nostru
  • Russisch: Отче наш
  • Schwedisch:
    • fadervår
    • Herrens bön
  • Serbisch: Оче наш (Oče naš)
  • Spanisch: Padrenuestro
  • Tschechisch: Otčenáš
  • Ungarisch: Miatyánk
  • Weißrussisch: Ойча наш (Ojča naš)

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Va­ter­un­ser be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × R, 1 × A, 1 × N, 1 × S, 1 × T, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × N, 1 × S, 1 × T, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem A, ers­ten R und N mög­lich.

Das Alphagramm von Va­ter­un­ser lautet: AEENRRSTUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Aachen
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Unna
  7. Nürn­berg
  8. Salz­wedel
  9. Essen
  10. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Anton
  3. Theo­dor
  4. Emil
  5. Richard
  6. Ulrich
  7. Nord­pol
  8. Samuel
  9. Emil
  10. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Alfa
  3. Tango
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Uni­form
  7. Novem­ber
  8. Sierra
  9. Echo
  10. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

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Vaterunser

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Worthäufigkeit

Das Nomen Va­ter­un­ser kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Em­bo­lis­mus:
Katholizismus, Liturgie: Erweiterung des Vaterunsers bei der Eucharistiefeier durch eine eingeschobene Bitte vor der Doxologie

Buchtitel

  • Das aramäische Vaterunser Rocco A. Errico | ISBN: 978-3-92934-516-2
  • Das Vaterunser Judith von Halle | ISBN: 978-3-03769-002-4
  • Das Vaterunser in der Darstellung Rudolf Steiners Peter Selg | ISBN: 978-3-77252-398-4
  • Das Vaterunser und die Kraft des ICH BIN Irma Streck | ISBN: 978-3-84345-121-5
  • Kinderlieder rund um die Bibel – 28 religiöse Lieder inkl. Erntedank und Vaterunser Stephen Janetzko | ISBN: 978-3-95722-515-3
  • Vaterunser Beatrice von Weizsäcker | ISBN: 978-3-45139-491-1
  • Wie bete ich das Vaterunser? Georg Schwikart | ISBN: 978-3-76662-586-1

Film- & Serientitel

  • Vaterunser (Film, 2015)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Vaterunser. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Vaterunser. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8230015, 2973226, 2948953, 2672678, 2409394, 1979149 & 1097731. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4
  2. fr.de, 12.09.2023
  3. wn.de, 16.10.2022
  4. krone.at, 04.03.2017
  5. schwarzwaelder-bote.de, 15.03.2017
  6. donaukurier.de, 03.01.2015
  7. welt.de, 28.02.2013
  8. sauerlandkurier.de, 11.09.2011
  9. berlinerliteraturkritik.de, 06.05.2010
  10. haz.de, 14.09.2009
  11. netzeitung.de, 07.11.2008
  12. nzz.ch, 08.04.2008
  13. woz.ch, 02.11.2007
  14. pnp.de, 08.07.2006
  15. abendblatt.de, 12.02.2005
  16. spiegel.de, 27.04.2005
  17. sueddeutsche.de, 20.08.2005
  18. berlinonline.de, 21.02.2003
  19. sueddeutsche.de, 09.04.2002
  20. Die Welt 2001
  21. DIE WELT 2001
  22. Welt 1999
  23. Welt 1998
  24. BILD 1998
  25. Rheinischer Merkur 1997
  26. Berliner Zeitung 1996
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995
  29. Die Zeit 1995