Urwort

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈuːɐ̯ˌvɔʁt]

Silbentrennung

Urwort (Mehrzahl:Urwörter)

Definition bzw. Bedeutung

  • Linguistik: einfaches, nicht abgeleitetes Wort; sehr altes, ursprüngliches Wort, aus dem heraus sich spätere Formen entwickelt haben.

  • Wort, das einen Aspekt der Weltanschauung repräsentiert

Begriffsursprung

Ableitung mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ur- zu Wort. Das Wort ist in der ersten Bedeutung seit Anfang des 18. Jahrhunderts, in der zweiten (bei Adelung) seit Ende des 18. Jahrhunderts belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Urwortdie Urwörter
Genitivdes Urworts/​Urwortesder Urwörter
Dativdem Urwort/​Urworteden Urwörtern
Akkusativdas Urwortdie Urwörter

Beispielsätze

Das Grimmsche Wörterbuch stellt Goethes Verständnis von Urwort im Zusammenhang mit beiden Bedeutungen dar.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Es gibt von Sigmund Freud einen Aufsatz "Vom Gegensinn der Urworte".

  • An diesem Mittelmeer, bis zum Atlantik, leuchten die Ortsnamen: "Ätna" soll ein altindisches Urwort sein und "Feuerspeier" bedeuten.

Übergeordnete Begriffe

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Ur­wort be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × R, 1 × O, 1 × T, 1 × U & 1 × W

  • Vokale: 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × T, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R mög­lich. Im Plu­ral Ur­wör­ter zu­dem nach dem zwei­ten R.

Das Alphagramm von Ur­wort lautet: ORRTUW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Ros­tock
  3. Wupper­tal
  4. Offen­bach
  5. Ros­tock
  6. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Richard
  3. Wil­helm
  4. Otto
  5. Richard
  6. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Romeo
  3. Whis­key
  4. Oscar
  5. Romeo
  6. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort Ur­wort (Sin­gu­lar) bzw. 17 Punkte für Ur­wör­ter (Plural).

Urwort

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ur­wort kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Urwort. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Berliner Zeitung 2000
  2. Rheinischer Merkur 1997