Reinheitsgebot

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʁaɪ̯nhaɪ̯t͡sɡəˌboːt ]

Silbentrennung

Einzahl:Reinheitsgebot
Mehrzahl:Reinheitsgebote

Definition bzw. Bedeutung

Gesetzliche Vorschriften über erlaubte Inhaltsstoffe im Bier.

Begriffsursprung

  • Determinativkompositum aus den Substantiven Reinheit und Gebot mit dem Fugenelement -s

  • Zur Datierung: „Genau genommen wurde der Terminus ›Reinheitsgebot‹ vor 100 Jahren erfunden, nicht vor 500 und setzte sich erst in den 1950ern durch.“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Reinheitsgebotdie Reinheitsgebote
Genitivdes Reinheitsgebots/​Reinheitsgebotesder Reinheitsgebote
Dativdem Reinheitsgebot/​Reinheitsgeboteden Reinheitsgeboten
Akkusativdas Reinheitsgebotdie Reinheitsgebote

Beispielsätze

  • Gemäß dem Bayerischen Reinheitsgebot dürfen zum Bierbrauen nur Gerste, Hopfen und Hefe verwendet werden.

  • Dieses Bier wird nach dem Bayerischen Reinheitsgebot gebraut.

  • Hast du von dem deutschen Reinheitsgebot für Bier gehört?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Immerhin, der Stoff, um den sich fast alles dreht, ist kraft des Reinheitsgebots seit 506 Jahren garantiert vegan.

  • So etwas wie das „Reinheitsgebot von 1516“, auf das man in Bayern sehr stolz ist, geht aus dem Brief Friedrichs des Schönen nicht hervor.

  • Also ab jetzt gilt Zusatzartikel 61 im Reinheitsgebot.

  • Da bei diesem Getränk Traubenzucker etc. zugeschüttet wird, hat es mit dem Reinheitsgebot nichts zu tun.

  • Die Bierkulturstadt Ehingen feiert heute das Reinheitsgebot des Bieres mit einer Nacht der offenen Brauereien.

  • Bier trinken Tschechen am meisten und das "Reinheitsgebot" (damit kennt sich der Deutsche aus - Reinheit) ist auch nur noch Fake News.

  • Das deutsche Reinheitsgebot ist inzwischen eine Farce. von Tilman Ludwig

  • Besonders gefeiert wird in Bayern, wo am 23. April 1516 das Reinheitsgebot in Ingolstadt erlassen worden war.

  • Es gibt sogar entsprechende Bierfeste mit dem "nach deutschem Reinheitsgebot" gebrauten sehr guten "Ostmark-Bier".

  • Hochinteressant auch Straubs Erklärung warum es das „Deutsche Reinheitsgebot“ beim Bierbrauen gibt.

  • Die Sortierung der Abfallstoffe folgt einem eigenen „Reinheitsgebot“, so Valentin Schatz.

  • Drei Stätten, die nach deutschem Reinheitsgebot brauen, hatten sich seit der Kolonialzeit erhalten.

  • Wir wussten damals: Wir können alles, was wir mit dem Reinheitsgebot gemacht haben, auch erklären.

  • Die älteste Lebensmittelverordnung der Welt ist das bayerische Reinheitsgebot.

  • Da wäre zu allererst natürlich das Reinheitsgebot, das aber für alle Biere gilt.

  • Das deutsche Reinheitsgebot geht auf einen Erlass des bayerischen Herzogs Wilhelm IV. in Ingolstadt zurück.

  • Bundesagrarminister Horst Seehofer lief dagegen Sturm, forderte vehement ein Reinheitsgebot für Wein und scheiterte.

  • Nun entschied das Gericht: "Das Reinheitsgebot dient nicht dem Gesundheitsschutz, sondern der Traditionspflege - der deutschen Braukunst."

  • Für das Reinheitsgebot beim Bier gibt es mittlerweile Ausnahmen.

  • Für 20 Uhr ist Tanzen im Festzelt zu den Klängen von Karsten Webers "Reinheitsgebot" angesagt.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Bayerisches Reinheitsgebot
  • Deutsches Reinheitsgebot

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Rein­heits­ge­bot be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × I, 2 × T, 1 × B, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × O, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 3 × E, 2 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × B, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem N, S und drit­ten E mög­lich. Im Plu­ral Rein­heits­ge­bo­te zu­dem nach dem O.

Das Alphagramm von Rein­heits­ge­bot lautet: BEEEGHIINORSTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Nürn­berg
  5. Ham­burg
  6. Essen
  7. Ingel­heim
  8. Tü­bin­gen
  9. Salz­wedel
  10. Gos­lar
  11. Essen
  12. Ber­lin
  13. Offen­bach
  14. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Emil
  3. Ida
  4. Nord­pol
  5. Hein­reich
  6. Emil
  7. Ida
  8. Theo­dor
  9. Samuel
  10. Gus­tav
  11. Emil
  12. Berta
  13. Otto
  14. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Echo
  3. India
  4. Novem­ber
  5. Hotel
  6. Echo
  7. India
  8. Tango
  9. Sierra
  10. Golf
  11. Echo
  12. Bravo
  13. Oscar
  14. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  11. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Rein­heits­ge­bot (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Rein­heits­ge­bo­te (Plural).

Reinheitsgebot

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Rein­heits­ge­bot kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Reinheitsgebot. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2677036, 2677026 & 729851. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Bruno Preisendörfer: Als unser Deutsch erfunden wurde – Reise in die Lutherzeit. 7. Auflage. Galiani, Berlin 2016. ISBN 978-3-86971-126-3
  2. sueddeutsche.de, 07.07.2022
  3. noe.orf.at, 13.01.2021
  4. wochenblatt.cc, 26.10.2020
  5. blogs.faz.net, 29.07.2019
  6. donau3fm.de, 20.04.2018
  7. taz.de, 22.10.2017
  8. bild.de, 17.08.2016
  9. presseportal.de, 22.04.2015
  10. derstandard.at, 04.07.2014
  11. gmuender-tagespost.de, 30.09.2013
  12. schwaebische.de, 29.09.2011
  13. all-in.de, 19.03.2010
  14. nachrichten.finanztreff.de, 09.10.2009
  15. br-online.de, 22.04.2008
  16. sueddeutsche.de, 18.09.2007
  17. ngz-online.de, 24.04.2006
  18. gea.de, 20.04.2006
  19. berlinonline.de, 26.02.2005
  20. abendblatt.de, 08.03.2005
  21. fr-aktuell.de, 04.08.2004
  22. lvz.de, 16.04.2003
  23. sz, 28.01.2002
  24. sz, 17.01.2002
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. bmb+f Forschungslandkarte Deutschland 1998
  27. TAZ 1997
  28. TAZ 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995