Inkunabel

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɪnkuˈnaːbəl]

Silbentrennung

Inkunabel (Mehrzahl:Inkunabeln)

Definition bzw. Bedeutung

Meist Plural: ein Druckerzeugnis aus den ersten fünfzig Jahren des Buchdrucks, (genau ein Druckerzeugnis, das bis zum 31.12.1500 gedruckt wurde), gewissermaßen ein Buchdruck aus derjenigen Zeit, als die Buchdruckerkunst noch in den Windeln oder in der Wiege lag (siehe Herkunft des Wortes).

Begriffsursprung

Entlehnt vom lateinischen Substantiv incūnābula „die Windeln, die Wiege, die Kindheit, der Anfang“, eine Bildung zu lateinisch cunae „die Wiege“, belegt seit dem 18. Jahrhundert; der Begriff Inkunabel wurde durch das Werk von Cornelius van Beughems "incunabula typographiae sive catalogus librorum scriptorumque proximis ab inventione typographiae annis usque ad annum 1500 inclusive … editorum", Amstelodami 1688 geprägt als Begriff für die Frühzeit des Buchdrucks.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Inkunabeldie Inkunabeln
Genitivdie Inkunabelder Inkunabeln
Dativder Inkunabelden Inkunabeln
Akkusativdie Inkunabeldie Inkunabeln

Anderes Wort für In­ku­na­bel (Synonyme)

Frühdruck:
ein Druck aus der Frühzeit des Buchdrucks
Wiegendruck

Beispielsätze

Die Gutenberg-Bibeln zählen zu den Inkunabeln.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Besonders beeindruckte und die Bibliothek mit 65 000 Bänden, 270 Handschriften und 230 Inkunabeln anschloss.

  • Christos Chrisopoulous lässt denn gleich einmal fiktiv eine Inkunabel der griechischen Antike in die Luft fliegen.

  • So verfuhr man auch noch in der Frühphase des Buchdrucks, der Zeit der so genannten Inkunabeln.

  • Viele Inkunabeln des deutschen Pop sind nicht mehr auszuleihen, und wenn, dann sind die Versicherungsgebühren unerschwinglich.

  • Das Angebot beginnt unter Auslassung von Buchmalerei und Inkunabeln bei frühen Drücken und reicht bis zu zeitgenössischer Graphik.

  • Erstaunlicherweise sind es Bilder und Plastiken, die nur in Ausnahmen zu den hinlänglich bekannten Inkunabeln gehören.

  • Hamiltons witziger Poster ist als Inkunabel der "Pop-Art" in die Kunstgeschichte eingegangen.

  • Leicht gewürzt mit zunächst noch rätselhaftem bibliothekarischem Vokabular wie Kalligrafie und Inkunabeln.

  • Das spektakulärste Angebot ist eine Inkunabel, die "Cosmographia" des Ptolomäus in der 1482 in Ulm gedruckten Ausgabe.

  • Oder die Goldledertapete aus Lyon (um 1700), gleichzeitig erworben mit einigen Handschriften und Inkunabeln.

  • Am Anfang steht Wolfgang Borcherts "Draußen vor der Tür", die Inkunabel der Nachkriegsliteratur.

  • Inkunabeln, das sind Werke aus der Frühzeit des Buchdrucks.

  • Landeskonservator Professor Glaser sieht in der Brücke eine "Inkunabel des deutschen und europäischen Eisenbahnbaus".

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf In­ku­na­bel?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv In­ku­na­bel be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × I, 1 × K, 1 × L & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × K, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, U und A mög­lich. Im Plu­ral In­ku­na­beln an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von In­ku­na­bel lautet: ABEIKLNNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ingel­heim
  2. Nürn­berg
  3. Köln
  4. Unna
  5. Nürn­berg
  6. Aachen
  7. Ber­lin
  8. Essen
  9. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ida
  2. Nord­pol
  3. Kauf­mann
  4. Ulrich
  5. Nord­pol
  6. Anton
  7. Berta
  8. Emil
  9. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. India
  2. Novem­ber
  3. Kilo
  4. Uni­form
  5. Novem­ber
  6. Alfa
  7. Bravo
  8. Echo
  9. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort In­ku­na­bel (Sin­gu­lar) bzw. 16 Punkte für In­ku­na­beln (Plural).

Inkunabel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen In­ku­na­bel kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

In­ku­na­bel­for­schung:
Wissenschaft, die sich mit der Erforschung der etwa 450.000 überkommenen Inkunabeln beschäftigt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Inkunabel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Inkunabel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. onetz.de, 12.05.2017
  3. nzz.ch, 19.06.2015
  4. welt.de, 26.12.2013
  5. handelsblatt.com, 13.09.2013
  6. handelsblatt.com, 10.11.2009
  7. berlinonline.de, 04.12.2005
  8. sz, 23.02.2002
  9. bz, 09.10.2001
  10. sz, 29.10.2001
  11. Die Welt 2001
  12. DIE WELT 2000
  13. Welt 1999
  14. Welt 1997