Huldigung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈhʊldɪɡʊŋ ]

Silbentrennung

Einzahl:Huldigung
Mehrzahl:Huldigungen

Definition bzw. Bedeutung

  • historisch: ritualisiertes Treueversprechen zwischen einem Lehnsnehmer und einem Lehnsherrn

  • Zeichen der Ergebenheit

Begriffsursprung

  • Ableitung zum Stamm des Verbs huldigen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung

  • Belegt seit dem 15. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Huldigungdie Huldigungen
Genitivdie Huldigungder Huldigungen
Dativder Huldigungden Huldigungen
Akkusativdie Huldigungdie Huldigungen

Anderes Wort für Hul­di­gung (Synonyme)

Ehrenbezeigung
Ehrenbezeugung
Ehrung:
ein ehrender, feierlicher Beweis hoher Achtung und Wertschätzung
Hommage (geh., franz.):
Veranstaltung oder (künstlerisches) Werk, das als Ehrung für jemanden entworfen wurde, der eine Art Vorbildfunktion hatte, oder für etwas, das besonders inspirierend war

Beispielsätze

  • Heuchelei ist eine Huldigung, welche das Laster der Tugend darbringt.

  • Liebe ist freiwillige Gabe, Schmeichelei, Huldigung.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die “CAGGTUS” heißt nicht etwa so, weil es hier um die Huldigung stacheliger Wüstengewächse geht.

  • Doch der ZDF-Mann vollzog eben keine Huldigung, sondern führte ein Interview.

  • Eine solche Huldigung der neuen Tonhalle schwebt wohl auch dem Chefdirigenten und der Intendantin vor.

  • Eine Huldigung der „The“-Rockbands der frühen 2000er Jahre inklusive.

  • Das sechste Solo-Projekt des 61-Jährigen ist eine Huldigung der schleswig-holsteinischen Westküste.

  • Ihre Feststellung, es gebe kein zur Kulturindustrie oppositionelles Anderes, mündete in eine Huldigung der Marktwirtschaft.

  • Abwärtslinien, verlangsamter Herzschlag, das Ersterben am Ende – die Huldigung der alten Meister wird zur vergeblichen Geste.

  • Dieser Begriff ist eine Huldigung, eine Beschwörung der goldenen Zeit vor zwei Jahren.

  • Hier schreibt ein Gourmet, ein "Connaisseur" und Genießer, dessen Huldigungen der Gastlichkeit amüsieren und erfreuen.

  • Stolz wie Bolle schreitet er über den Platz und nimmt die Huldigungen der Oranje-Fankurve entgegen.

  • Obama nimmt die Huldigung durch seine deutschen Anhänger entgegen.

  • "´Late Night´ kann nur einer", versucht Pocher eine Huldigung in Richtung Schmidt.

  • Allerdings auch zu Huldigungen des Nationalsozialismus, dem George selbst ablehnend gegenübergestanden war.

  • Die Berliner lassen den Choke gezogen, ihr Sound ist eine einzige Huldigung an die Erfindung des Nachbrenners und natürlich viel zu laut.

  • Die sonst im Vorfeld nach Hamburg adressierten Kampfansagen aus der Ostkurve mussten der Huldigung der eigenen Mannschaft weichen.

  • Die Polizisten nahmen die Huldigung schmunzelnd entgegen.

  • Als er dann zur Huldigung vor dem neuen Papst gestanden hat, hat er kein Wort herausgebracht.

  • Frei nach Josef Albers: eine "Huldigung an das Dreieck".

  • Eugenio Barbieri genießt die Huldigungen, auch wenn er andächtiges Zungenschnalzen und begeisterte Komplimente gewohnt ist.

  • Meinen Kauf deklarierte ich als Huldigung an die Verführungskraft und den seeligen Spätkapitalismus als solchen.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Hul­di­gung be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × G, 2 × U, 1 × D, 1 × H, 1 × I, 1 × L & 1 × N

  • Vokale: 2 × U, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × G, 1 × D, 1 × H, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem L und I mög­lich. Im Plu­ral Hul­di­gun­gen zu­dem nach dem ers­ten N.

Das Alphagramm von Hul­di­gung lautet: DGGHILNUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Unna
  3. Leip­zig
  4. Düssel­dorf
  5. Ingel­heim
  6. Gos­lar
  7. Unna
  8. Nürn­berg
  9. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Ulrich
  3. Lud­wig
  4. Dora
  5. Ida
  6. Gus­tav
  7. Ulrich
  8. Nord­pol
  9. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Uni­form
  3. Lima
  4. Delta
  5. India
  6. Golf
  7. Uni­form
  8. Novem­ber
  9. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort Hul­di­gung (Sin­gu­lar) bzw. 15 Punkte für Hul­di­gun­gen (Plural).

Huldigung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Hul­di­gung kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ad­o­ra­ti­on:
Religion: dem neu gewählten Papst, der katholischen Kirche, erwiesene Huldigung der Kardinäle, beispielsweise durch Kniefall und Fußkuss
An­be­tung:
Verehrung, Huldigung oder sonstige rituelle Kontaktaufnahme mit einer Entität, die als göttlich oder gottgleich wahrgenommen wird
Steh­bei­fall:
(zumeist länger anhaltender) begeisterter Applaus, bei dem sich das Publikum als Zeichen enthusiastischer Zustimmung oder als Huldigung von den Plätzen erhebt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Huldigung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Huldigung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2562540 & 1643378. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
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