Groteske

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡʁoˈtɛskə ]

Silbentrennung

Einzahl:Groteske
Mehrzahl:Grotesken

Definition bzw. Bedeutung

  • Kunstwissenschaft, Literatur: Erzählform, in der widersprüchliche, meist derbkomische und grauenhafte Elemente verbunden werden

  • Kunstwissenschaft: Kunstwerk mit verzerrter (komischer und zugleich bedrohlicher) Darstellung der Wirklichkeit, meist ein fantastisches Ornament mit Tieren oder Pflanzen.

  • Tanz: grotesker Tanz mit verzerrenden Bewegungen

  • übertragen: etwas, das wie eine absurd verzerrte/groteske Wirklichkeit erscheint

Begriffsursprung

Im 17. Jahrhundert von französisch grotesque entlehnt, das auf italienisch grottesco „zur Höhle gehörig“ zurückgeht

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Groteskedie Grotesken
Genitivdie Groteskeder Grotesken
Dativder Groteskeden Grotesken
Akkusativdie Groteskedie Grotesken

Anderes Wort für Gro­tes­ke (Synonyme)

Grotesktanz:
Tanz: grotesker Tanz mit verzerrenden Bewegungen

Sinnverwandte Wörter

Ab­sur­di­tät:
allgemein, ohne Plural: das Absurd-Sein/Widersinnig-Sein/Sinnlos-Sein
spezifisch: eine einzelne absurde, widersinnige oder sinnlose Handlung oder Begebenheit

Beispielsätze

Seine Fotografien sind schonungslos kritisch und sein unnachahmlicher Blick entlarvt das Banale ebenso wie das Groteske.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Groteske liegt wo anders.

  • Der Schöffling-Verlag schrieb in seinem Nachruf über Wolf: „Sein gesamtes Werk ist vom Spiel mit der Groteske geprägt.

  • Er schreibt Dramatik, die Brechts Lehrspieltechnik verbindet mit Groteske, Farce und parodistischer Poesie.

  • Ob es eine gute Idee war, dass sich Mundruczó für dieses Thema der Groteske bedient, ist allerdings die Frage.

  • Groteske Ermittlungsfehler, widersprüchliche Behördenangaben: Belgien zeigt sich von einer Seite, die wir nur zu gut zu kennen glauben.

  • Die Wirtschaft des Onkels, so heisst es, habe Klees Sinn fürs Groteske und Phantastische beflügelt.

  • Groteske um dayli-Pleite Das Insolvenzgericht erklärt geplanten Sanierungsplan für unzulässig.

  • Groteske Bilder, wie jenes vom Kendotrainer, der allein auf einen unsichtbaren Gegner einschreiend durch den Hof rennt.

  • Und die Reaktion der American Rifle Association, um Massaker zu verhindern, müsse man die Schulen bewaffnen, reicht ja ins Groteske.

  • Kein Wunder auch: nach Abschluss dieser Groteske wäre wahrscheinlich ihr einziges Thema erledigt.

  • Das ewige Spiel zwischen Männern und Frauen, die an Liebe, Sex und Treue scheitern, treibt Stein mit Vergnügen ins Groteske.

  • Aber Tesafilm in den richtigen Händen macht auch das schönste Antlitz zur Groteske.

  • In den Formen der Groteske und der Farce wächst sie durch die Übertreibung über die Realität hinaus.

  • Das Normale und das Groteske.

  • Groteske Szenen spielen sich ab - ein echter Kafka.

  • Seine Nervosität rettet ihn vor der strammen Groteske.

  • Es wurde hineingeschaut in die dunklen Abgründe der Psyche, und es wurden individuelle Grotesken kollektiver Motive entdeckt.

  • Dass dies bisweilen bis zur Groteske führt, belegt recht ansehnlich ein Beitrag des Kuba-Redakteurs beim Miami Harold, Martin Arostegui.

  • Mit Thomas Kronthalers Groteske "Die Scheinheiligen" erlebt der deutsche Heimatfilm aufs Neue seine stets willkommende Wiederkehr.

  • Die Groteske ist ein wunderbares Mittel, um Dinge zuzuspitzen.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Behörden-Groteske

Übersetzungen

Was reimt sich auf Gro­tes­ke?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Gro­tes­ke be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × G, 1 × K, 1 × O, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × K, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem O und S mög­lich. Im Plu­ral Gro­tes­ken an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Gro­tes­ke lautet: EEGKORST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Ros­tock
  3. Offen­bach
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Salz­wedel
  7. Köln
  8. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Richard
  3. Otto
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Samuel
  7. Kauf­mann
  8. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Romeo
  3. Oscar
  4. Tango
  5. Echo
  6. Sierra
  7. Kilo
  8. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort Gro­tes­ke (Sin­gu­lar) bzw. 14 Punkte für Gro­tes­ken (Plural).

Groteske

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Gro­tes­ke kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Groteske. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Groteske. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1248180. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. das-blaettchen.de, 20.05.2022
  3. tagesspiegel.de, 18.02.2020
  4. neues-deutschland.de, 28.02.2018
  5. pnn.de, 20.05.2017
  6. zeit.de, 30.03.2016
  7. bernerzeitung.ch, 13.02.2015
  8. kurier.at, 23.12.2014
  9. jungewelt.de, 05.03.2013
  10. bernerzeitung.ch, 17.12.2012
  11. oe24.at, 14.04.2011
  12. tagesspiegel.de, 21.04.2009
  13. lizzy-online.de, 02.05.2008
  14. zeit.de, 03.05.2007
  15. fr-aktuell.de, 04.03.2006
  16. abendblatt.de, 20.02.2005
  17. welt.de, 31.07.2004
  18. f-r.de, 30.07.2003
  19. heise.de, 06.11.2002
  20. berlinonline.de, 19.07.2002
  21. bz, 16.08.2001
  22. Die Zeit (31/2001)
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. DIE WELT 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Welt 1998
  27. Welt 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995