Großkotz

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈɡʁoːsˌkɔt͡s]

Silbentrennung

Großkotz (Mehrzahl:Großkotze)

Definition bzw. Bedeutung

Person, die ihre eigenen Leistungen stark übertreibend und unaufgefordert in den Vordergrund stellt.

Begriffsursprung

Von jiddisch großkozen „schwerreicher Mann“

Alternative Schreibweise

  • Grosskotz

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Großkotzdie Großkotze
Genitivdes Großkotzesder Großkotze
Dativdem Großkotzden Großkotzen
Akkusativden Großkotzdie Großkotze

Anderes Wort für Groß­kotz (Synonyme)

(der) Held vom Erdbeerfeld (ugs.)
Angeber:
Person, die ihre eigenen Leistungen freiwillig und unaufgefordert in den Vordergrund stellt
aufgeblasener Gimpel (ugs.)
Aufpudler (österr.)
Aufschneider:
Person, die stark übertreibt
Bramarbas
Dampfplauderer (ugs.):
jemand, der etwas nicht Spruchreifes, Unausdiskutiertes, Geheimes von sich gibt
Gernegroß (ugs.):
Person, die viel angibt und prahlt; jemand, der mehr darstellen möchte, als er tut
Gleisner (geh., veraltet):
Person, die eine Meinung oder Einstellung nur vortäuscht, aber nicht wirklich vertritt
Graf Koks
Graf Koks von der Gasanstalt (Ruhrdeutsch veraltend) (ugs.)
Graf Rotz von der Backe (ugs.)
große Klappe und nichts dahinter (ugs.)
Großmaul (derb):
Person, die den Mund zu voll nimmt; Angeber
Großschnauze (ugs.)
Großsprecher:
Angeber; jemand, der mehr verspricht als er halten kann
Großtuer
jemand, der viel erzählt, wenn der Tag lang ist (ugs.)
Kneipenkaiser (ugs.)
Kneipenkönig (ugs.)
Maulheld (derb):
Person, die gerne mit ihren Taten und Fähigkeiten prahlt, tatsächlich aber kaum etwas Entsprechendes tut
Maulhure (derb, weibl.)
Möchtegern:
abwertend: Person, die mehr sein will, als sie ist
Muchtprinz (ugs., berlinerisch)
nichts dahinter (sein)
Poltron (geh., veraltet)
Prahler:
umgangssprachlich: eine Person, die prahlt
Prahlhans (ugs.):
jemand, der auf sein Können oder seinen Besitz öffentlich in übertriebener Weise aufmerksam macht
Profilneurotiker (ugs.)
Protz:
eine Zugmaschine bei der Artillerie
Person, die mit kostbaren Gegenständen angibt/prahlt
Renommist
Schaumschläger (ugs.):
Küchengerät, mit dem flüssige Speisen schaumig geschlagen werden
Person, die durch viel Gerede sich selbst in den Vordergrund drängt
Selbstdarsteller:
jemand, der es versteht, sich durch eigene Worte oder Taten in den Vordergrund zu spielen
Sprücheklopfer
Sprüchemacher
Stammtischexperte (ugs.)
Wichtigmacher (österr.):
jemand, der sich aufspielt; jemand, der sich selbst für wichtiger hält, als er ist
Wichtigtuer:
jemand, der sich aufspielt; jemand, der sich selbst für wichtiger hält, als er ist
Windbeutel (ugs.):
hohles Gebäck mit unterschiedlicher Füllung
leichtfertiger, unseriöser Mensch
(großer) Zampano (ital.):
Mann, der ein prahlerisches Verhalten an den Tag legt und dadurch andere beeindrucken will; Mann, der so tut, als könne er auch Unmögliches verwirklichen; Mann, der sich als Anführer geriert

Beispielsätze

  • Also Ultimatum und dann Geld weg, dann wird dieser Großkotz ganz schnell klein, wenn er seine Versprechungen selbst finanzieren muss.

  • Großkreutz behält Recht - Großkotz verkalkuliert sich. Ach watt is datt schön.

  • Warum waren Sie denn so ein Großkotz?

  • Nach den Angaben von Pischke war Hagemann in einem Telefonat mit einem Vorstandsmitglied als "jüdischer Großkotz" beschimpft worden.

  • Das ist schon komisch, wenn Tim Allen ein wenig das Rumpelstilzchen rauslässt, den Großkotz markiert, um sich neu zu erfinden.

  • Hinzu kommt seit einigen Monaten das Hassgefühl auf die anderen, die Schleimer, die Großkotze.

  • Er hätte so etwas nie gesagt, schließlich würde das ja nur "den Ehrgeiz schüren, die Großkotze aus der Lausitz zu schlagen".

  • Zilk meinte, das am besten zu können, indem er sich als Wiener Großkotz präsentierte.

  • Die Großkotze, die glaubten, sie seien Rockstars, und dabei auf die Fresse gefallen sind.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Groß­kotz be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × O, 1 × G, 1 × K, 1 × R, 1 × ẞ, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 2 × O
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × K, 1 × R, 1 × ẞ, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem mög­lich. Im Plu­ral Groß­kot­ze zu­dem nach dem T.

Das Alphagramm von Groß­kotz lautet: GKOORẞTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Ros­tock
  3. Offen­bach
  4. Es­zett
  5. Köln
  6. Offen­bach
  7. Tü­bin­gen
  8. Zwickau

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Richard
  3. Otto
  4. Es­zett
  5. Kauf­mann
  6. Otto
  7. Theo­dor
  8. Zacharias

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Romeo
  3. Oscar
  4. Sierra
  5. Sierra
  6. Kilo
  7. Oscar
  8. Tango
  9. Zulu

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort Groß­kotz (Sin­gu­lar) bzw. 18 Punkte für Groß­kot­ze (Plural).

Grosskotz

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Groß­kotz kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Großkotz. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Großkotz. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden Online
  2. focus.de, 25.03.2021
  3. derwesten.de, 27.02.2011
  4. feedproxy.google.com, 26.06.2011
  5. berlinonline.de, 27.01.2006
  6. sueddeutsche.de, 27.02.2003
  7. sueddeutsche.de, 18.12.2002
  8. Die Welt 2001
  9. Berliner Zeitung 1997
  10. TAZ 1997