überbewerten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈyːbɐbəˌveːɐ̯tn̩]

Silbentrennung

überbewerten

Definition bzw. Bedeutung

(einem Umstand, einer Eigenschaft/Leistung/Person) mehr Bedeutung zumessen, als sie wohl verdient.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb bewerten mit dem Derivatem über-

Konjugation

  • Präsens: überbewerte, du überbewertest, er/sie/es über­be­wer­tet
  • Präteritum: ich über­be­wer­te­te
  • Konjunktiv II: ich über­be­wer­te­te
  • Imperativ: überbewert/​überbewerte! (Einzahl), über­be­wer­tet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: über­be­wer­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für über­be­wer­ten (Synonyme)

(einer Sache) zu viel Gewicht beimessen
überschätzen:
etwas in seinem Ausmaße größer, wichtiger und/oder gefährlicher einschätzen als es tatsächlich ist
zu hoch bewerten
zu viel Wichtigkeit beimessen

Sinnverwandte Wörter

über­be­to­nen:
mit mehr Gewicht/Relevanz/Aufmerksamkeit ausstatten, als etwas eigentlich hat oder haben sollte

Gegenteil von über­be­wer­ten (Antonyme)

un­ter­be­wer­ten:
(einem Umstand, einer Eigenschaft/Leistung/Person) weniger Bedeutung zumessen, als sie wohl verdient

Beispielsätze

  • Vielleicht hast du ja recht und ich überbewerte sein Verhalten. Vielleicht ist alles ganz harmlos.

  • Schlaf wird überbewertet. trennbar

  • Freunde werden überbewertet.

  • Boston wird überbewertet.

  • Das Hotel ist mit vier Sternen vollkommen überbewertet.

  • Der Hauptwert des Geldes besteht in der Tatsache, dass man in einer Welt lebt, in der es überbewertet wird.

  • Die Logik wird stark überbewertet.

  • Atmen wird generell überbewertet.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Allerdings sind manche unabhängigen Forscher skeptisch und halten die Ergebnisse des Unternehmens für überbewertet.

  • Aber solche Einmal-Effekte sollte man nicht überbewerten.

  • Auch ich teile die Ansicht, dass sämtliche der genannten Unternehmen teilweise masslos überbewertet sind.

  • Das darf man also nicht überbewerten.

  • Demnach sollte man die Aussagekraft der Studie nicht überbewerten.

  • Der deutsche Aktienmarkt ist angesichts eines neuen Allzeithochs beim Dax nicht überbewertet.

  • Aber beim Dekonstruieren alter Wahrheiten wird Neues oft auch überbewertet, das ist die Dynamik von Wissenschaft.

  • Damals kämpfte die Wirtschaft noch mit der Finanzkrise und der Franken war stark überbewertet.

  • Ähnliche Beiträge: Open Acess für Forschungsdaten Man sollte es nicht überbewerten, weil einschränkende Klauseln genügend enthalten..

  • Auch Koch will die schwachen Januar-Daten wegen des ermutigenden Trends bei den Frühindikatoren nicht überbewertet wissen.

  • Ulrich Sandholzer, Direktor des Gymnasiums Rebberggasse in Feldkirch, will die Ergebnisse nicht überbewerten.

  • gute Idee von der SPD-Führung, aber man sollte die Resonanz bzw. ein Wahlergebnis dieser Art nicht überbewerten.

  • Die WHO sieht sich derzeit dem Vorwurf ausgesetzt, sie habe unter dem Druck der Pharmalobby die Gefahren der neuen Grippe überbewertet.

  • Deshalb darf man die Angelegenheit nicht überbewerten und sollte an das Positive in den eingeschlagen Weg des neuen CEO's glauben.

  • Allerdings darf man diese Ergebnisse nicht überbewerten, das weiß auch Kristin Knauer.

  • Prudential zufolge ist die Aktie überbewertet und dieser Aufschlag werde nicht von den Ergebnissen gestützt.

  • Die Iren verloren am Mittwoch den Test gegen die Niederlande chancenlos mit 0:4. Klose wollte das nicht überbewerten.

  • Trotz des Einbruchs sind A-Shares nach Meinung von Experten immer noch überbewertet.

  • "In einem Anfall von Größenwahn haben Bundesverteidigungsund -finanziministerium die Sophienterrasse vollkommen überbewertet", so Warnholz.

  • Die jüngste Abwertung des Dollar sollte nach Ansicht Weltekes nicht überbewertet werden.

  • Letztlich drohe auch Gefahr aus den USA: Der dortige Aktienmarkt sei im Gegensatz zum deutschen weiter klar überbewertet.

  • Völler indes will die Kritik allerdings nicht überbewerten.

  • Allerdings gingen einige Experten davon aus, dass dieser Sektor immer noch überbewertet sei.

  • Selbst ein Top-Manager wie Microsoft-Präsident Steve Ballmer ist der Überzeugung, dass Hightech-Aktien maßlos überbewertet sind.

  • Die Yuan-Währung ist überbewertet.

  • Die Tunnelpassage zum Reichstag wird der überbewertete Monochromist Günther Förg mit den Primärfarben Blau, Rot und Gelb akzentuieren.

  • Middelhoff bezeichnete digitales Fernsehen als "hoffnungslos überbewertet".

  • Im Deutschlandradio Berlin sagte Mai, die Zahlung der Leistungszulage werde von den Arbeitgebern überbewertet.

Häufige Wortkombinationen

  • die Leistung, ein Ergebnis überbewerten

Untergeordnete Begriffe

Wortaufbau

Das viersilbige Verb über­be­wer­ten be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 4 × E, 2 × B, 2 × R, 1 × N, 1 × T, 1 × Ü & 1 × W

  • Vokale: 4 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × B, 2 × R, 1 × N, 1 × T, 1 × W
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R, zwei­ten E und zwei­ten R mög­lich.

Das Alphagramm von über­be­wer­ten lautet: BBEEEENRRTÜW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Umlaut-Unna
  2. Ber­lin
  3. Essen
  4. Ros­tock
  5. Ber­lin
  6. Essen
  7. Wupper­tal
  8. Essen
  9. Ros­tock
  10. Tü­bin­gen
  11. Essen
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Über­mut
  2. Berta
  3. Emil
  4. Richard
  5. Berta
  6. Emil
  7. Wil­helm
  8. Emil
  9. Richard
  10. Theo­dor
  11. Emil
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Echo
  3. Bravo
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Bravo
  7. Echo
  8. Whis­key
  9. Echo
  10. Romeo
  11. Tango
  12. Echo
  13. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 23 Punkte für das Wort.

überbewerten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort über­be­wer­ten kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Häufige Rechtschreibfehler

  • über bewerten
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: überbewerten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: überbewerten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11270185, 3399693, 2991240, 2692649, 2213896 & 622532. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. spiegel.de, 24.01.2022
  2. volksfreund.de, 28.06.2021
  3. cash.ch, 19.08.2020
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  9. feedproxy.google.com, 26.05.2014
  10. finanzen.net, 08.03.2013
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  19. abendblatt.de, 31.12.2004
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  21. netzeitung.de, 28.06.2002
  22. bz, 20.03.2001
  23. onvista Wirtschafts-News 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Welt 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. TAZ 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995