weglocken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈvɛkˌlɔkn̩]

Silbentrennung

weglocken

Definition bzw. Bedeutung

(mit etwas Lockendem, einem Köder) verleiten, den eigenen Platz zu verlassen.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb locken mit dem Adverb weg.

Konjugation

  • Präsens: locke weg, du lockst weg, er/sie/es lockt weg
  • Präteritum: ich lock­te weg
  • Konjunktiv II: ich lock­te weg
  • Imperativ: lock weg! / locke weg! (Einzahl), lockt weg! (Mehrzahl)
  • Partizip II: weg­ge­lockt
  • Hilfsverb: haben

Sinnverwandte Wörter

ab­wer­ben:
eine Person aus einem anderen Arbeitsverhältnis herausholen und selbst beschäftigen
an­lo­cken:
durch erwecktes Interesse etwas oder jemanden zu sich holen wollen
Interesse erwecken
fortlocken
mit­schna­cken:
jemanden (oftmals ein Kind) mit freundlichen Worten und kleinen Geschenken überreden, (mit einem Fremden) mitzugehen
mitreden
ver­trei­ben:
etwas zum Verkauf anbieten
jemanden oder etwas dazu zwingen, einen Ort zu verlassen
weg­bit­ten:
freundlich auffordern, einen anderen Platz aufzusuchen, einladen
weg­brin­gen:
eine Person an einen anderen Ort führen
eine Sache an einen anderen Ort bewegen
weg­drän­gen:
(mit Körpereinsatz) von seinem Platz vertreiben
das starke Gefühl haben, weg zu wollen
weg­drü­cken:
etwas durch Tastendruck, Mausklick oder andere Techniken beenden oder verhindern
jemand oder etwas mit Kraftaufwand entfernen
wegführen
weg­lei­ten:
an einen anderen Ort lenken
weg­lot­sen:
eine Person mit Hilfe von Überredungskunst an einen anderen Ort schicken/locken
weg­schaf­fen:
sich umbringen, das eigene Leben nehmen
von einem Ort entfernen (und an einen anderen Ort bringen)
weg­trei­ben:
an einen anderen Ort führen/schicken
auf dem Wasser schwimmend durch Wind und Strömung seinen Platz verändern

Gegenteil von weg­lo­cken (Antonyme)

hinscheuchen

Beispielsätze

  • Wir warnen vor einem Unbekannten, der die Kinder auf verdächtige Weise anspricht und versucht, sie wegzulocken.

  • Sie versuchte, den Hund mit Trockenfutter von der Tür wegzulocken.

  • Eine private Sicherheitsfirma aus München hatte sie mit der Verdoppelung ihres Gehalts aus der Heimatstadt weggelockt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Mit "interessanten süßen Lebensmitteln" könnten die Tiere vom eigenen Frühstück weggelockt werden.

  • Indien und die Arabischen Emirate wollten die ITU von Genf weglocken.

  • Sie sollen ihren Freund dann unter dem Vorwand, sie hätten Marihuana zu rauchen von der Unterkunft weggelockt haben.

  • Selbst ein Bonbon konnte den Papst-Fan nicht weglocken.

  • Einem Medienbericht zufolge wollte der russische Konzern Gazprom den Energieriesen RWE vom Projekt Nabucco weglocken.

  • Nur wenn Frauchen mit dem Fressnapf lockt, lässt sie sich von ihrem Lieblingsplatz weglocken.

  • Nicht einmal ein Profiangebot aus Nordamerika im Jahr 1973 konnte ihn von seiner Heimat weglocken.

  • Sie konnte den Mann mit einem Anruf vom Fenster weglocken.

  • Frühzeitig wollte man ihn aus München weglocken, er hätte mindestens zweimal von jedem Qualitäts-Blatt Chefredakteur werden können.

  • Denn täglich rufen Headhunter an und wollen einige der weltweit 7000 Angestellten mit viel versprechenden Angeboten weglocken.

  • Jackie Stewart konnte den Iren weglocken, weil bei Jordan die Fetzen flogen.

  • Einige Forscher waren zuvor mit großen Versprechungen aus der britischen Zone weggelockt worden.

  • Sie will den Superstar für 1996 von Benetton weglocken.

Häufige Wortkombinationen

  • vom Fernseher/Computer weglocken, unter einem Vorwand weglocken

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb weg­lo­cken be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × C, 1 × G, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × O & 1 × W

  • Vokale: 2 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × G, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem G und O mög­lich.

Das Alphagramm von weg­lo­cken lautet: CEEGKLNOW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Essen
  3. Gos­lar
  4. Leip­zig
  5. Offen­bach
  6. Chem­nitz
  7. Köln
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Emil
  3. Gus­tav
  4. Lud­wig
  5. Otto
  6. Cäsar
  7. Kauf­mann
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Echo
  3. Golf
  4. Lima
  5. Oscar
  6. Char­lie
  7. Kilo
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

weglocken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort weg­lo­cken kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: weglocken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. sueddeutsche.de, 13.08.2020
  2. basellandschaftlichezeitung.ch, 21.06.2016
  3. kleinezeitung.at, 07.06.2016
  4. abendblatt.de, 01.11.2013
  5. news.de, 12.07.2010
  6. feedsportal.com, 04.01.2010
  7. szon.de, 12.08.2007
  8. welt.de, 19.05.2005
  9. archiv.tagesspiegel.de, 25.04.2003
  10. DIE WELT 2000
  11. BILD 1999
  12. Berliner Zeitung 1996
  13. Stuttgarter Zeitung 1995