würdelos

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈvʏʁdəˌloːs]

Silbentrennung

würdelos

Definition bzw. Bedeutung

Keine Würde ausstrahlend, ohne Würde; die Würde verletzend, missachtend.

Begriffsursprung

Ableitung des Adjektivs vom Substantiv Würde mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -los.

Steigerung (Komparation)

  1. würdelos (Positiv)
  2. würdeloser (Komparativ)
  3. am würdelosesten (Superlativ)

Anderes Wort für wür­de­los (Synonyme)

armselig:
als jämmerlich, gering, unzureichend wahrgenommen
wegen materieller Armut karg, elend, ärmlich
bemitleidenswert:
so negativ oder schlecht, dass es Mitleid erzeugt
erbärmlich:
elend, so dass man Mitleid haben muss, jämmerlich
moralisch verwerflich, gemein
jämmerlich:
sehr schlecht, negativ (unter variablen Gesichtspunkten) bis hin zu Mitleid erzeugend
kläglich:
Angst, Enttäuschung oder Schmerz ausdrückend
Erwartungen enttäuschend
mitleiderregend (fig.):
bei jemandem Anteilnahme auslösend
nichtswürdig:
eine niedrige Gesinnung erkennen lassend, gemein, verwerflich, verachtungswürdig
keine Würde aufweisend, kleinlich
schäbig:
kleinlich, geizig
übertragen meist für Personen: gewöhnlich, zwielichtig, von zweifelhaftem Ruf, moralisch anfechtbar sein
(ein) Trauerspiel:
bedauerliches, beklagenswertes Ereignis
Literaturgattung, dem Drama zugehörig; Schauspiel mit tragischem Ausgang
unsäglich:
in hohem Maße, unbeschreiblich groß
negative Gefühle auslösend
unwürdig:
keine Würde, keinen Respekt verdienend
so geartet, dass jemand etwas nicht verdient, jemandem etwas nicht zustehen; jemandes oder etwas nicht würdig sein
ehrlos:
ohne Ehre, keine Ehrwürdigkeit besitzend
keine Ehre im Leib (haben)
ohne (jede) Ehre im Leib
beschämend:
gegenüber jemanden ein derart schlechtes oder unwürdiges Verhalten zeigen, dass Dritte dieses Verhalten als sehr peinlich empfinden; einen Fakt als dürftig oder kläglich wahrnehmen
unter (jemandes) Würde

Sinnverwandte Wörter

ehrverletzend
entwürdigend
unehrenhaft

Gegenteil von wür­de­los (Antonyme)

wür­de­voll:
Würde zeigend; den Wert oder die Besonderheit von jemandem oder etwas anerkennend
wür­dig:
etwas verdient habend; so, dass jemandem etwas zusteht
in moralischer, ethischer oder fachlicher Hinsicht für eine Aufgabe oder Auszeichnung geeignet

Beispielsätze

Ich konnte diese würdelose Veranstaltung nicht weiter ertragen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dort ist sein Ende würdelos, der Sohn wird ihn entmündigen.

  • Dass ein deutsches Gericht die Einlassungen eines Rechtsaußenpolitikers darüber als »sachlich« einstuft, ist würdelos.

  • Man kann von Seehofer halten, was man will, aber die täglichen Versuche, ihn zu diffamieren, wie auch hier, sind würdelos!

  • Der würdelose Empfang, der Barack Obama auf Kuba bereitet wurde, ist Wasser auf die Mühlen seiner Kritiker.

  • Grünen-Fraktionschefin Künast sagte in der Talkshow: „Die Aktion war würdelos.

  • Nun schießt Ex-Chef Seeger öffentlich gegen den Minister und spricht von einem "würdelosen Vorgang" - ein beispielloser Eklat.

  • Die Hungrigen werden zwar vielleicht nicht abgeschossen, dafür werden sie aber einfach würdelos vor der gefüllten Futterkrippe verhungern.

  • Den Umgang mit den vier Ministern bezeichnete Erdsiek-Rave als «würdelos und respektlos».

  • Dann kommen aber noch 17. Und walken ist würdelos.

  • Auch auf die Gefahr hin, als hoffnungslos konservativ und unmodern zu gelten: Wowereits und Schröders Verhalten ist würdelos.

  • Kundgebungen zum 1. Mai: Protest gegen würdelose Arbeitsbedingungen Kredite aus dem In - und Ausland.

  • Der Sommer 2006, kaum ein paar Stunden alt, schon eine ziemlich würdelose Veranstaltung.

  • Die Rentner, die für den Reichtum Deutschlands sorgten, werden würdelos in die Armut gedrängt.

  • Dass sein Abgang nun so plan- und würdelos vor sich geht, nimmt Schröder den letzten Rest an Charisma, über das er einst verfügte.

  • Sicher, es gibt würdelose Männer, die ihre Frauen schlagen.

  • Oliver Fuchs findet den Grand Prix immer noch "schmierig, schmalzig, seicht und würdelos", aber nicht mehr ohne Hoffnung.

  • Das wäre süß und würdelos; es wäre tierisch.

  • So würdelos behandelt zu werden.

  • Doch weil dieses Buch sich mit seiner sabbernden Vorstadtdramaturgie der Schlüssellochperspektive bedient, Häme statt Hohn, ist es würdelos.

  • Aber wenn wir uns in 15 Jahren wieder davor stellen, spätestens dann werden wir sehen, wie würdelos, wie todtraurig das alles ist.

  • Alles andere ist würdelos.

  • Auf poetische Weise hat Joe Klein jüngst ähnlich geurteilt, als er an Al Gore "eine traurige, würdelose Verzweiflung" wahrnahm.

  • Im Januar schließlich endete das würdelose Gerangel, Hofer konnte nach Deutschland zurückkehren.

  • Nach seinen Worten wäre es ein "würdeloses Spiel", die Amtszeit für diese wichtige Aufgabe immer wieder nur um ein Jahr zu verlängern.

  • Ist es ein würdeloser Gang nach Canossa, das hier zu bekennen?

  • Clinton, der verderbte Schuft, müsse abgelöst werden, weil er das Präsidentenamt würdelos führe und falsche Vorstellungen von Moral pflege.

  • Die Frage im Spitzensport muß lauten: Was können Trainer tun, um gewisse würdelose Auswüchse zu verhindern?

  • Muß man sich - wie das in diesem Jahr annähernd eine Million Neu- Skater in ganz Deutschland macht - würdelos auf den Hosenboden setzen?

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm wür­de­los be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × D, 1 × E, 1 × L, 1 × O, 1 × R, 1 × S, 1 × Ü & 1 × W

  • Vokale: 1 × E, 1 × O, 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × L, 1 × R, 1 × S, 1 × W
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem R und E mög­lich.

Das Alphagramm von wür­de­los lautet: DELORSÜW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Umlaut-Unna
  3. Ros­tock
  4. Düssel­dorf
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Offen­bach
  8. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Über­mut
  3. Richard
  4. Dora
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Otto
  8. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Uni­form
  3. Echo
  4. Romeo
  5. Delta
  6. Echo
  7. Lima
  8. Oscar
  9. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

würdelos

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort wür­de­los kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Körperwelten – endlich unsterblich oder würdelose Leichenshow? Jana Werner | ISBN: 978-3-63864-933-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: würdelos. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: würdelos. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. luzernerzeitung.ch, 12.09.2022
  2. neues-deutschland.de, 26.12.2019
  3. focus.de, 11.07.2018
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  5. feedproxy.google.com, 04.07.2013
  6. spiegel.de, 30.07.2012
  7. blogigo.de, 23.10.2012
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  12. sueddeutsche.de, 21.05.2006
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  18. Die Zeit (37/2002)
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  20. Die Welt 2001
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  22. DIE WELT 2000
  23. Berliner Zeitung 1999
  24. Berliner Zeitung 1997
  25. Süddeutsche Zeitung 1996
  26. Süddeutsche Zeitung 1995