versumpfen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [fɛɐ̯ˈzʊmp͡fn̩]

Silbentrennung

versumpfen

Definition bzw. Bedeutung

  • intransitiv, übertragen, umgangssprachlich, scherzhaft: von einem Ort, an dem gefeiert, getrunken wird, nicht wegkommen können, da man nicht aufhören kann dort zu feiern, zu trinken

  • intransitiv: zu Sumpflandschaft werden

  • übertragen, umgangssprachlich

Begriffsursprung

Zu Sumpf; im 16. Jahrhundert erstmals belegt, kommt aber erst im 18. Jahrhundert vermehrt auf und verbreitet sich im 19. Jahrhundert stark, übertragene Bedeutungen kommen erstmals um 1800 auf

Konjugation

  • Präsens: versumpfe, du versumpfst, er/sie/es ver­sumpft
  • Präteritum: ich ver­sumpf­te
  • Konjunktiv II: ich ver­sumpf­te
  • Imperativ: versumpf/​versumpfe! (Einzahl), ver­sumpft! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­sumpft
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für ver­sump­fen (Synonyme)

abgewirtschaftet haben
abgleiten:
den eingeschlagenen Weg (unbeabsichtigt) verlassen, in einen unerwünschten Zustand geraten
den Halt unbeabsichtigt verlieren und nach unten/zur Seite hin rutschen (gleiten)
abrutschen:
den Halt verlieren, weil die Hangabtriebskraft oder die Gleitreibungskraft höher wird als die Haftreibungskraft
übertragen: sich zum Schlechteren hin bewegen
auf den Hund kommen (ugs.)
ganz unten ankommen (ugs., fig.)
hängenbleiben:
an einem Ort bleiben, verweilen
an etwas haken/festhaken
herumsumpfen (ugs.):
die Zeit damit vertreiben, ständig bis spät in die Nacht zu feiern, zu trinken und sich zu vergnügen
herunterkommen (Person) (Hauptform):
in irgendeiner Form (wirtschaftlich, gesellschaftlich et cetera) absinken
von oben nach herunter kommen
in der Gosse enden (fig.)
in der Gosse landen (fig.)
runterkommen (ugs.)
sozial absteigen
Sozialfall werden
tief sinken (fig.)
unter die Räder kommen (fig.)
verderben:
intransitiv: verfaulen, schlecht werden (hauptsächlich von Lebensmitteln)
transitiv: etwas unbrauchbar oder zunichte machen, speziell auch jemandem ein positives Gefühl nehmen
verelenden:
in Armut und sehr schlechte Lebensumstände (Elend) kommen/geraten
vergammeln:
(Zeit) müßig verbringen
verderben; unbrauchbar werden
verkommen:
schlecht werden
sein Niveau zum Schlechteren hin verlieren
verleiten:
jemanden zu einer Handlung veranlassen, die er von sich aus nicht gemacht hätte
verlottern:
durch Verwahrlosung in einen schlechten Zustand kommen
etwas verprassen
versacken (ugs.):
auf ein niedrigeres Niveau absinken/sich absenken
in einer (feuchten, zähen) Masse langsam einsinken und steckenbleiben oder verschwinden
verschlampen (ugs.):
etwas durch Nachlässigkeit verlegen und nicht wiederfinden
in einen ungepflegten, unordentlichen Zustand übergehen

Beispielsätze

  • Des hilft daß ma nicht ganz in da Hitz versumpfen.

  • Dann versuchen Sie einmal diskret herauszufinden, ob er vielleicht zuletzt zu lange vorm Spät-TV-Programm versumpft ist.

  • Wie kann man heute noch zeichnen - eine simple Blume zum Beispiel, ohne im Garten der Kunstgeschichte zu versumpfen?

  • Ist diese Bank vielleicht versumpft?

  • Die wenigen, die noch leben, möchten kaum noch in das versumpfte Gebiet zurück - selbst wenn man sie riefe wie einst Rurik.

  • Um die Augen sah Gwisdek übrigens dermaßen versumpft aus, dass nur noch eine dunkelschwarze Sonnenbrille geholfen hätte.

  • Nur kleine Kanäle - vor allem über Städtepartnerschaften - versumpfen das Land nicht noch weiter.

  • Dort erleben sie dann unliebsame Überraschungen versumpfte Wege, faulende Beeren und abgefressene Blätter, soweit das Auge reicht.

  • Blaß sieht er aus, weil er "versumpft" ist nach dem dritten Bier im "Nemo".

  • So kommt es, daß "Rossini" nie in der Kulisse versumpft, die doch sein ein und alles ist.

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­sump­fen?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­sump­fen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × F, 1 × M, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × S, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × M, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × S, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und P mög­lich.

Das Alphagramm von ver­sump­fen lautet: EEFMNPRSUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Salz­wedel
  5. Unna
  6. Mün­chen
  7. Pots­dam
  8. Frank­furt
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Samuel
  5. Ulrich
  6. Martha
  7. Paula
  8. Fried­rich
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Sierra
  5. Uni­form
  6. Mike
  7. Papa
  8. Fox­trot
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 23 Punkte für das Wort.

versumpfen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­sump­fen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.