verrohen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈʁoːən ]

Silbentrennung

verrohen

Definition bzw. Bedeutung

  • roh, brutal machen

  • roh, brutal werden

Begriffsursprung

  • Ableitung des Verbs vom Adjektiv roh mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ver- (plus Konjugationsendung)

  • Das Wort ist seit Ende des 19. Jahrhunderts belegt.

Konjugation

  • Präsens: verrohe, du verrohst, er/sie/es ver­roht
  • Präteritum: ich ver­roh­te
  • Konjunktiv II: ich ver­roh­te
  • Imperativ: verroh/​verrohe! (Einzahl), ver­roht/​verrohet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­roht
  • Hilfsverben: haben, sein

Beispielsätze

  • Krieg verroht den Menschen.

  • Die Geschehnisse im Kinderheim haben ihn zusehends verroht.

  • Nach 10 Jahren Krieg sind die Soldaten völlig verroht.

  • Wer zum Monster verroht, der fühlt kein Mitleid.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dann verrohen wir halt weiter.

  • Das Internet, das denken viele, verroht zusehends.

  • Die Gesellschaft verroht, weil sie vereinsamt.

  • Jener Donald Trump als exemplarisches Beispiel für eine verrohte Gesellschaft gilt.

  • Wie die Sprache der früheren Literaturliebhaberin und Geigenspielerin verroht und immer kryptischer wird.

  • Dennoch bezichtigen Sie Trump, den Wahlkampf "verroht" zu haben.

  • Doch die Jugend ist keineswegs verroht oder übermäßig naiv.

  • Weite Teile der Gesellschaft sind längst verroht.

  • Die benachteiligte, verrohte Jugend, die auf die Hassverse steht: sie ist nicht gekommen.

  • In Deutschland ist Sex dagegen total verroht.

  • Sie sind dann verroht, perspektivlos und radikalisiert - also tickende Zeitbomben und eine Bedrohung für unsere Sicherheit.

  • Das ist die heutige (verrohte) Werte lose Gesellschaft.

  • Gerade in der heutigen Zeit, in der die islamische Welt bei vielen als verroht und minderwertig gilt, finde ich das sehr wichtig.

  • Der Umgangston ist rüde, der Stil verroht und versaut.

  • Im Mittelpunkt stehen asoziale, verrohte Junkies und Alkis.

  • Ist einer wie Cotnoir schlicht im Krieg verroht - oder geht sein Gewaltausbruch auf krankhafte Neigungen zurück?

  • Brandenburgs Innenminister bekommt weiterhin Rüffel, weil er Ostdeutschland mehrfach als proletarisiert und verroht bezeichnet hat.

  • Die Zeiten sind verroht.

  • Die Jugend von heute verroht durch die Gewalt im Fernsehen und in den Videospielen.

  • Wo eine Stadt sich gehen lässt, wo sie äußerlich verkommt, verrohen die guten Sitten.

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­ro­hen?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­ro­hen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × R, 1 × H, 1 × N, 1 × O & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × H, 1 × N, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und O mög­lich.

Das Alphagramm von ver­ro­hen lautet: EEHNORRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Ros­tock
  5. Offen­bach
  6. Ham­burg
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Richard
  5. Otto
  6. Hein­reich
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Romeo
  5. Oscar
  6. Hotel
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

verrohen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­ro­hen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verrohen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5940012. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. golem.de, 04.11.2023
  3. landeszeitung.de, 11.10.2019
  4. idowa.de, 23.12.2018
  5. querdenkende.com, 28.10.2017
  6. kleinezeitung.at, 20.01.2017
  7. sueddeutsche.de, 23.10.2016
  8. kleinezeitung.at, 27.10.2016
  9. bild.de, 17.06.2016
  10. feeds.stuttgarter-zeitung.de, 20.02.2015
  11. focus.de, 18.03.2015
  12. finanznachrichten.de, 18.01.2015
  13. merkur-online.de, 15.07.2014
  14. taz.de, 24.07.2007
  15. heise.de, 21.01.2007
  16. ngz-online.de, 16.10.2006
  17. fr-aktuell.de, 29.09.2005
  18. tagesspiegel.de, 05.08.2005
  19. archiv.tagesspiegel.de, 28.10.2004
  20. archiv.tagesspiegel.de, 14.07.2003
  21. welt.de, 30.08.2002
  22. bz, 26.10.2001
  23. FREITAG 2000
  24. Welt 1999
  25. Berliner Zeitung 1997