verorten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈʔɔʁtn̩ ]

Silbentrennung

verorten

Definition bzw. Bedeutung

Konjugation

  • Präsens: verorte, du verortest, er/sie/es ver­or­tet
  • Präteritum: ich ver­or­te­te
  • Konjunktiv II: ich ver­or­te­te
  • Imperativ: verort/​verorte! (Einzahl), ver­or­tet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­or­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­or­ten (Synonyme)

(räumlich) einordnen:
im Straßenverkehr auf eine bestimmte Fahrbahn fahren
sich in ein System, in eine Ordnung einfügen und sich dort anpassen
lokalisieren:
bildungssprachlich, fachsprachlich: auf einen Ort begrenzen, beschränken, eine Ausbreitung verhindern
bildungssprachlich, fachsprachlich: die Lage von etwas genau bestimmen
(räumlich) zuordnen:
für ein beliebiges Objekt anweisen, wem/welcher Gruppe es sich anschließen soll
für ein beliebiges Objekt feststellen, welchen Platz es in einer Ordnung einnimmt

Sinnverwandte Wörter

plat­zie­ren:
jemanden oder etwas an einen bestimmten Platz setzen
zu­wei­sen:
die Zuordnung bestimmen, festlegen, dass zwei Dinge/Personen oder Paarungen aus Sache und Person (vorübergehend) zusammengehören und in dieser Paarung gesehen/verwendet/genutzt werden sollen

Beispielsätze

Ich kann diese Art von Musik nicht verorten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Am anderen Ende der Skala verortet Haas ORF 3, das die meisten öffentlich-rechtlichen Inhalte biete.

  • Auf Anfang April, also drei Wochen vor dem letzten Spieltag, verortet TSV-Abteilungsleiterin Gabriele Schindele den internen Kipppunkt.

  • Das gilt auch für das Reich der Burgunder, dessen Zentrum das Epos in Worms verortet.

  • Aha, man darf also nicht diskriminieren – mit Ausnahme aller Personen natürlich, die ‚rechts‘ zu verorten sind.

  • Andreas Kühberger (ÖVP) verortete einen Teil der Punkte im Aufgabenbereich der Sozialpartner.

  • Dank der App, die Schweizerdeutsche Dialekte verortet, konnten Forscher Erkenntnisse über die Dialektentwicklung gewinnen.

  • Der neue BDA-Architekturführer verortet diese Preisträger nun auch geografisch.

  • Andererseits will sich die chinesische Führung nicht zu sehr im russischen Camp verorten.

  • Das Gehirn einer Fliege ist natürlich evolutionär ganz woanders zu verorten als unseres.

  • Also da kann man links und rechts noch ganz gut verorten.

  • Alleine aus diesem Titel heraus sieht man, wie Deutschland verortet ist.

  • In welcher sozialen Schicht würden Sie sich selbst verorten?

  • Dieses Fachblatt ist “links zu verorten”, wie die Süddeutsche Zeitung, die die Sache aufgedeckt hat, schreibt.

  • Vor allem in den Branchen, die nicht die globale Exportmaschinerie füttern können, weil sie lokal verortet sind.

  • Auf der anderen Seite ist die CDU eher an der Seite von Fiat zu verorten.

  • Über das Ohr verortet sich der Mensch in seiner Welt, ganz buchstäblich, durch eine ständige Lokalisierung im Raum.

  • Irgendwo zwischen Neuer Deutscher Härte und Folkrock ? la Fiddler's Green sind sie zu verorten, die Sieben von Volkstrott.

  • Zwar verortete sich Gabriel selbst bei jener pragmatisch orientierten Strömung innerhalb der SPD, die sich "Netzwerk" nennt.

  • Und ist dies eine Frage, die sinnvoll im Verfassungsrecht zu verorten ist, wo sie ursprünglich nicht zu finden war?

  • Man verortet sich, weiß aber noch nichts Genaues.

Wortbildungen

  • verortbar
  • Verorten
  • verortend
  • verortet
  • Verortung

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­or­ten?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­or­ten be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × R, 1 × N, 1 × O, 1 × T & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × N, 1 × T, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und zwei­ten R mög­lich.

Das Alphagramm von ver­or­ten lautet: EENORRTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Offen­bach
  5. Ros­tock
  6. Tü­bin­gen
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Otto
  5. Richard
  6. Theo­dor
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Oscar
  5. Romeo
  6. Tango
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

verorten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­or­ten kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Qui­vi­ra:
historische, unterschiedlich verortete Region in Nordamerika
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verorten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verorten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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