verdrießlich

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [fɛɐ̯ˈdʁiːslɪç]

Silbentrennung

verdrießlich

Definition bzw. Bedeutung

  • (von einer Person) schlechtgelaunt

  • veraltend: (von einer Sache) ärgerlich, unangenehm

Begriffsursprung

Von mittelhochdeutsch verdriezlich.

Alternative Schreibweise

  • verdriesslich

Steigerung (Komparation)

  1. verdrießlich (Positiv)
  2. verdrießlicher (Komparativ)
  3. am verdrießlichsten (Superlativ)

Anderes Wort für ver­drieß­lich (Synonyme)

anstrengend (ugs.):
Anstrengung erfordernd, mühsam
belastend:
eine körperliche, seelische oder finanzielle Belastung hervorrufend
eine kriminelle Handlung vorwerfend, als Schuldbeweis dienend
beschwerlich:
so dass es Beschwerden bereitet
in mühevoller Kleinarbeit (floskelhaft)
lästig:
auf unangenehme Weise störend, hinderlich
mühevoll:
voller Mühe, unter großer Anstrengung
mühselig:
voller Mühen, sehr zeitraubend und strapaziös, anstrengend
nervig (ugs.):
Botanik: von „Nerven“ durchzogen, gerippt
entnervend, lästig, störend, unangenehm
schwer:
Eigenschaft von etwas, das nur mit großem Wissen, großen Fähigkeiten ausgeführt werden kann
ein hohes Gewicht habend
ärgerlich:
Ärger empfindend
Ärger verursachend
leidig:
in der Art und Weise des Leids; so, dass es zu Leid, zu Ungemach führt; ärgerlich; lästig; unangenehm
nervend
störend:
behindernd in einem Ablauf oder Prozess
unterbrochen oder herausgerissen sein aus einer Tätigkeit oder einem Gedanken und das als unangenehm empfindend
unliebsam:
keine erfreulichen Gefühle hervorrufend
missmutig:
schlecht gelaunt, mürrisch
mürrisch:
(vom Gesichtsausdruck) unzufrieden wirkend, eine schlechte Laune habend

Beispielsätze

  • Er zog eine verdrießliche Fratze.

  • Es ist verdrießlich zu sehen, wie wenig meine sachkundigen Ratschläge gefruchtet haben.

  • Ich finde das verdrießlich.

  • Es liegt in der Natur des Menschen, Verleumdungen und Anklage gern zu hören, aber verdrießlich zu sein, wenn einer sich selbst lobt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bei einer Aussprache über einige Misshelligkeiten hätten sie beide verdrießlich und stumm dagesessen.

  • Im Super-G lag sie 1,33 Sekunden hinter Lara Gut. Als noch ein bisschen verdrießlicher empfand sie das Resultat in der Abfahrt.

  • Nicht mal meinen Morgenkaffee kann ich werbefrei einnehmen", erklärte eine Studentin verdrießlich im Café "Les enfants de la cuisine".

  • Doch je näher man kommt und je deutlicher man die Binnenstruktur erkennt, desto verdrießlicher wirken sie.

  • Der Trainer setzte eine verdrießliche Miene auf und holte zur globalen Kritik aus. "20 Minuten haben wir gut gespielt, 20 nicht gut."

  • Mehr noch aber stimmten Wolf die Bodenverhältnisse verdrießlich.

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­drieß­lich?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv ver­drieß­lich be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × I, 2 × R, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × L, 1 × ẞ & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × L, 1 × ẞ, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und mög­lich.

Das Alphagramm von ver­drieß­lich lautet: CDEEHIILRRẞV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Düssel­dorf
  5. Ros­tock
  6. Ingel­heim
  7. Essen
  8. Es­zett
  9. Leip­zig
  10. Ingel­heim
  11. Chem­nitz
  12. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Dora
  5. Richard
  6. Ida
  7. Emil
  8. Es­zett
  9. Lud­wig
  10. Ida
  11. Cäsar
  12. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Delta
  5. Romeo
  6. India
  7. Echo
  8. Sierra
  9. Sierra
  10. Lima
  11. India
  12. Char­lie
  13. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 23 Punkte für das Wort.

verdriesslich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ver­drieß­lich kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

gran­teln:
intransitiv, süddeutsch und österreichisch umgangssprachlich: fortwährend schlecht gelaunt, verdrießlich (grantig) sein und sich entsprechend negativ äußern
Grant­ler:
süddeutsch, österreichisch, umgangssprachlich: Person, die fortwährend schlecht gelaunt, verdrießlich (grantig) ist und sich entsprechend negativ äußert
Grant­le­rin:
süddeutsch, österreichisch, umgangssprachlich: weibliche Person, die fortwährend schlecht gelaunt, verdrießlich (grantig) ist und sich entsprechend negativ äußert
miss­ge­launt:
schlecht gelaunt, verdrießlich
mo­ros:
mürrisch, verdrießlich
Muf­fel:
jemand, der mürrisch, unfreundlich, ungesprächig, verdrießlich ist
muf­feln:
umgangssprachlich: verdrießlich, unfreundlich und wortkarg sein
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verdrießlich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verdrießlich. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10326392 & 2419508. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat und Mitarbeiter der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-02176-4
  2. faz.net, 09.05.2011
  3. fr-online.de, 09.01.2011
  4. DIE WELT 2000
  5. Tagesspiegel 1998
  6. Berliner Zeitung 1997
  7. Stuttgarter Zeitung 1996