urbar

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈuːɐ̯baːɐ̯]

Silbentrennung

urbar

Definition bzw. Bedeutung

landwirtschaftlich nutzbar

Begriffsursprung

Im 17. Jahrhundert übernommen aus niederdeutsch orbar, dieses in prädikativer Verwendung entstanden aus dem mittelniederdeutschen Substantiv orbar, orber, orbor, „ertragreiches Stück Land“, weiter zu mittelniederländisch orbare und mittelhochdeutsch urbor, urbar, „Ertrag“, später auch „ertragreiches Stück Land“, vergleiche Urbar; gebildet zum mittelhochdeutschen Verb erbern, althochdeutsch urberan, „hervorbringen“, bestehend aus der Partikel er-, ur- und beran, „tragen“, vergleiche gebären

Anderes Wort für ur­bar (Synonyme)

anbaufähig
bebaubar
ertragreich:
eine gute Ernte bringend; reich an Ertrag
gute Profite bringend; reich an Ertrag
fruchtbar:
so dass es viele Früchte hervorbringt
übertragen: mit Erfolg
gut (ugs.):
eine Schulnote
für besonders feierliche Anlässe gedacht

Gegenteil von ur­bar (Antonyme)

un­frucht­bar:
biologisch unproduktiv
nicht zur Fortpflanzung fähig

Beispielsätze

Ganze Gebiete wurden durch Rodung urbar gemacht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Wir mussten das Gelände buchstäblich urbar machen.

  • Andere Seefahrer hatten sich schleunigst davongemacht; die Holländer blieben und machten das Land urbar.

  • Dennoch fahren hiesige Firmen noch immer erschreckend eingleisig bei ihren Versuchen, brach liegende Personalressourcen urbar zu machen.

  • Pioniere kamen aus ganz Ägypten und machten viel Wüstenland urbar.

  • Sie siedelten sich vorwiegend in Chaco an und machten dort das Land urbar.

  • Die USA verfügen dagegen über ein Fünftel des urbaren Landes und müssen davon nur fünf Prozent der Bevölkerung ernähren.

  • Der Film zeigt, auf wie vielfältige Weise die Israelis versuchen, ihr trockenes Land urbar zu machen.

  • Die Kriegsjahre verbringt Hauser in den USA, wo er in einem von Deutschen geprägten Siedlungsgebiet 650-Hektar Land urbar macht.

  • Seit dem 18. Jahrhundert wurde die Landschaft mit Entwässerungsgräben durchzogen und so urbar gemacht.

  • Die Maajan sind geschickte Seefahrer, und sie betreiben Brandrodung, um Land urbar zu machen.

  • Wer weiß schon, daß die Banater Schwaben ein nach den Türkenkriegen verwüstetes Land erst urbar machten?

Häufige Wortkombinationen

  • etwas urbar machen

Wortbildungen

Übersetzungen

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv ur­bar be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × R, 1 × A, 1 × B & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × B

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R mög­lich.

Das Alphagramm von ur­bar lautet: ABRRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Ros­tock
  3. Ber­lin
  4. Aachen
  5. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Richard
  3. Berta
  4. Anton
  5. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Romeo
  3. Bravo
  4. Alfa
  5. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort.

urbar

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ur­bar kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

kul­ti­vie­ren:
Land urbar machen
kul­ti­viert:
Agrarwirtschaft: urbar gemacht, den Boden so vorbereitet und bearbeitet habend, dass dieser nutzbar für den Anbau von Pflanzen geworden ist, z.B. für Gemüse, Getreide, Obst, etc.
re­kul­ti­vie­ren:
durch menschlichen Einfluss (meist Bergbau oder Deponien) unfruchtbar gewordenes Land erneut urbar machen
ro­den:
einen Wald durch Fällen der Bäume und Ausgraben der Wurzeln urbar machen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: urbar. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: urbar. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  3. nd-aktuell.de, 14.07.2022
  4. tagesspiegel.de, 28.10.2021
  5. welt.de, 15.07.2012
  6. nzz.ch, 15.06.2012
  7. idowa.de, 09.08.2011
  8. science.orf.at, 10.07.2007
  9. dw-world.de, 01.02.2006
  10. Die Welt 2001
  11. Berliner Zeitung 1998
  12. Die Zeit (20/1998)
  13. Süddeutsche Zeitung 1995