unterordnen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊntɐˌʔɔʁdnən ]

Silbentrennung

unterordnen

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas nur eine weniger wichtige Position einräumen

  • in ein System einordnen, einsortieren

  • sich (freiwillig) in eine Situation finden, in der jemand anderer übergeordnet ist

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb ordnen mit dem Derivatem unter-.

Konjugation

  • Präsens: ordne unter, du ordnest unter, er/sie/es ordnet unter
  • Präteritum: ich ord­ne­te un­ter
  • Konjunktiv II: ich ord­ne­te un­ter
  • Imperativ: ordne unter! (Einzahl), ordnet unter! (Mehrzahl)
  • Partizip II: un­ter­ge­ord­net
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für un­ter­ord­nen (Synonyme)

(den Anordnungen) Folge leisten
(nach jemandes) Pfeife tanzen (fig.)
(sich) Weisungen fügen
(sich) beugen:
(ein Wort) deklinieren, abwandeln
(Licht oder andere Wellen) ablenken
gehorchen (Hauptform):
einer Anweisung Folge leisten; einen Befehl ausführen
konzentrieren:
Chemie: ein Konzentrat herstellen
seine Aufmerksamkeit auf eine Sache lenken
springen (ugs., fig.):
herausspritzen, emporschießen
hochschnellen und sich ein kurzes Stück durch die Luft bewegen
spuren (ugs.):
eine Spur ziehen
folgsam sein
subordinieren (geh.):
einen untergeordneten Nebensatz bilden
in der (beruflichen) Stellung innerhalb einer Hierarchie jemandem unterstellen
subsumieren:
etwas unter einem Oberbegriff zusammenfassen
tun, was man gesagt bekommt
(sich) unterwerfen:
eine Bedingung oder Prüfung akzeptieren; eine Bedingung oder Prüfung auferlegen
fremde Gebiete, Völker mit Gewalt sich eigen machen
verdichten:
dichter oder stärker werden
etwas mithilfe von Druck dichter machen
zusammenfassen:
das Wichtigste in Kurzform darstellen
zu einer Gruppe formieren

Sinnverwandte Wörter

an­pas­sen:
etwas passend machen, angleichen
sich jemandem oder einer Sache angleichen
ein­fü­gen:
ein Teil passend zu etwas hinzufügen; in eine bestimmte Stelle platzieren, legen
sich an eine fremde, veränderte Umgebung, Lebensverhältnisse gewöhnen und anpassen
ein­sor­tie­ren:
etwas an dem richtigen/vorgesehenen Ort (in einem Ordnungssystem) einfügen
fü­gen:
am Ende einer Entwicklung sich ergeben, geschehen
Dinge so aneinandersetzen, miteinander in einen Zusammenhang bringen, dass daraus ein Ganzes wird
un­ter­stel­len:
jemandem die Verfügungsgewalt geben über etwas (Aufgaben, Personen, Institutionen, Militärverbände)
jemandem etwas in negativer Absicht fälschlicherweise zuschreiben (vor allem eine Absicht, eine Meinung, eine Handlung)

Gegenteil von un­ter­ord­nen (Antonyme)

über­ord­nen:
(sich, in einer Hierarchie) in die Position desjenigen bringen, der entscheidet und bestimmt
als wichtiger erachten/festlegen

Beispielsätze

  • Sie ordnete die eigene Karriere dem Leben als Mutter unter.

  • Die Schiedstelle ist dem Verbraucheramt untergeordnet.

  • Dieser wichtigen Frage müssen wir alles andere unterordnen.

  • Sie ist eine brillante Strategin, aber sie kann sich nicht unterordnen.

  • Wo soll ich denn diesen Druck unterordnen, bei den Aquarellen?

  • Ich kann mich nicht unterordnen.

  • Sie werden ihre persönlichen Meinungen und Wünsche der Meinung und den Forderungen der Mehrheit unterordnen.

  • Die Mehrheit hat entschieden, folglich muss ich mich unterordnen.

  • Er will sich keinen Autoritäten unterordnen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dass manche dem Erfolg am Gipfel zu stehen alles unterordnen, sieht auch Theo Fritsche als besorgniserregende Entwicklung.

  • Das liegt an der schieren Größe dieser Länder und ihrer aggressiven Politik nach innen und außen, der sie auch die Wirtschaft unterordnen.

  • Da müssen wir einfach vernünftig sein und alles dem Wohle der Gesundheit aller Freunde des NRW-Traditionsmasters unterordnen.

  • Die staatliche Förderbank soll diesen wichtigen Punkt organisieren und will der Bewährungsprobe alles andere unterordnen.

  • Denken Sie, er würde sich als Nummer zwei bei Ferrari unterordnen?

  • Wir müssen jetzt alle - und damit meine ich alle - alles diesem einen Ziel unterordnen, und das ist der sofortige Wiederaufstieg.

  • Der Autoverkehr wird nicht ausgesperrt, muss sich aber dem Radverkehr unterordnen“, sagt Lohse.

  • Ökonomische Wahrheiten werden dabei oft verdrängt und müssen sich dem politischen Willen unterordnen.

  • GB wird seine Interessen nie europäischen unterordnen.

  • Genau wie diese haben sie ihre Ideologie, unter die sich jeder unterordnen muss.

  • Elektronische Passagen sind trotzdem noch vorhanden, müssen sich dem Deathcore-Geballer jedoch eindeutig unterordnen.

  • Nicht jeder Hacker will sich der Kantschen Forderung unterordnen, dass sein Handeln allgemeingültig sein muss, um als gut zu gelten.

  • Er muss sich dem Spiel der Mannschaft unterordnen, defensiv mit arbeiten.

  • Meiner Genesung werde ich alles unterordnen», sagte Ballack.

  • Wir müssen zusammenrücken und alles unserem Ziel unterordnen, Titel zu gewinnen.

  • Der Neubau sei betont zurückhaltend gestaltet, die Architektur solle sich der historischen Bausubtanz der Nachbargebäude unterordnen.

  • Der Unternehmenspolitik will er die Familienplanung jedoch nicht unterordnen.

  • Sie müssen in der Tat oft abbiegen, ihre Interessen muss man aber einer sicheren Einfahrt in die Staatsstraße unterordnen.

  • Dennoch unterstrich sie den "Vorrang für Arbeit", dem sich "alle Maßnahmen unterordnen müssen".

  • Es muss sich dem Grabhügel unterordnen und naturverträglich in den Archäologischen Park einpassen.

Häufige Wortkombinationen

  • etwas irgendwo unterordnen, etwas ist irgendwo untergeordnet, eine untergeordnete Dienststelle
  • sich jemandem unterordnen
  • von untergeordneter Bedeutung, nur eine untergeordnete Rolle spielen, etwas etwas anderem unterordnen

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb un­ter­ord­nen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 2 × E, 2 × R, 1 × D, 1 × O, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 3 × N, 2 × R, 1 × D, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, ers­ten R und D mög­lich.

Das Alphagramm von un­ter­ord­nen lautet: DEENNNORRTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Offen­bach
  7. Ros­tock
  8. Düssel­dorf
  9. Nürn­berg
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Theo­dor
  4. Emil
  5. Richard
  6. Otto
  7. Richard
  8. Dora
  9. Nord­pol
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Tango
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Oscar
  7. Romeo
  8. Delta
  9. Novem­ber
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

unterordnen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort un­ter­ord­nen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

die­nern:
sich unterordnen und jemand anderen mit vorgetäuschtem Respekt behandeln
ex­ten­si­o­na­le De­fi­ni­ti­on:
Definition, bei der alle Begriffe aufgezählt werden, die dem Begriff nach demselben Kriterium untergeordnet sind. (nach ISO 1087-1:2000)
Ge­sell­schafts­ver­trag:
freiwillige Übereinkunft, durch die der Wille des Einzelnen dem der Mehrheit untergeordnet wird.
hint­an­stel­len:
unterordnen
Hy­p­o­ny­mie:
semantische Beziehung zwischen Wörtern, bei denen eines, das Hyponym, dem anderen (dem Hyperonym) untergeordnet ist, weil es eine speziellere Bedeutung hat
kom­mer­zi­a­li­sie­ren:
etwas dem Kommerz, den rein geschäftlichen Interessen unterordnen; ein finanziell einträgliches Geschäft aus etwas machen
Ober­herr­schaft:
Regierungsgewalt, der alle anderen Instanzen untergeordnet sind
Sturm­bann:
Gliederung der Kampfverbände, 250 bis 600 Mann stark, mehrere Stürme umfassend, einer Standarte untergeordnet
Un­ter­sei­te:
Website, die Teil einer anderen Website ist, einer Website untergeordnet ist
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: unterordnen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: unterordnen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7019851, 4242405, 4242398 & 3433481. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  26. Berliner Zeitung 1997
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  28. Süddeutsche Zeitung 1995