sinnfällig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈzɪnˌfɛlɪç]

Silbentrennung

sinnfällig

Definition bzw. Bedeutung

Deutlich erkennbar, anschaulich, sinnlich wahrnehmbar.

Steigerung (Komparation)

  1. sinnfällig (Positiv)
  2. sinnfälliger (Komparativ)
  3. am sinnfälligsten (Superlativ)

Anderes Wort für sinn­fäl­lig (Synonyme)

anschaulich:
allgemein verständlich (zum Beispiel bei Weitergabe von Informationen)
in bildlicher, plastischer Art und Weise
augenfällig:
ins Auge fallend, auffällig
begreiflich
bildhaft:
sich so ausdrücken oder so denken, dass ein Bild vor den Augen des Hörers oder Denkenden entsteht
eingängig:
leicht im Gedächtnis zu behalten
leicht zu verstehen
einleuchtend
einsichtig:
leicht nachvollziehbar, logisch schlüssig
verständnisvoll, dem Umfeld entsprechend reagierend
einsichtsvoll
erklärlich:
verständlich, einleuchtend
ersichtlich:
so, dass man es wahrnehmen und nachvollziehen kann
evident (geh.):
gehoben: überzeugend, offensichtlich oder klar ersichtlich
farbenfroh (fig.):
mit vielen verschiedenen Farben
farbig:
auf Menschen bezogen: nicht weißhäutig
den Zuhörer ansprechend
fassbar:
geistig, mit dem Verstand wahrzunehmen; begreiflich, verständlich
körperlich greifbar, mit den Sinnen wahrzunehmen
fasslich:
für den Verstand nachvollziehbar
glaubhaft:
so dargestellt, dass es für wahr gehalten werden kann
gut (ugs.):
eine Schulnote
für besonders feierliche Anlässe gedacht
illustrativ
intelligibel (fachspr., Philosophie):
Philosophie: nur durch den Intellekt erkennbar, nicht sinnlich wahrnehmbar
klar:
frei von Unreinheiten oder generell Störendem
leicht nachzuvollziehen
lebendig:
(noch) existent, fortwährend
lebend, am Leben, nicht tot
lebensnah:
so, dass etwas der Wirklichkeit sehr ähnelt; sich am wirklichen Leben orientierend
nachvollziehbar:
so, dass man die Gründe oder den Werdegang verstehen kann
nachzuvollziehen
noetisch (fachspr., Philosophie, griechisch):
die Noesis, die geistigen Tätigkeiten und das Denken, betreffend
die Noetik, die Lehre vom Denken und Erkennen geistiger Gegenstände, betreffend
plastisch:
anschaulich, bildhaft, bildlich
körperlich bildend und gestaltend (ursprünglich in der Kunst, aber auch in Technik und Medizin) im Gegensatz zur flächenhaften Gestaltung
plausibel:
als nachvollziehbar, glaubwürdig aufgefasst
schlüssig:
logisch und überzeugend, folgerichtig (eine Argumentation, ein Beweis)
triftig:
für treibende, herrenlose Gegenstände im oder auf dem Wasser, insbesondere auch Eisschollen, Treibholz
meist für Verallgemeinerungen: treffend, zutreffend; zwingend, schlüssig; (sehr) überzeugend, schwerwiegend, stichhaltig, wichtig
überzeugend:
so, dass jemand glaubt, dass etwas wahr ist: einleuchtend, glaubhaft
verständlich:
(auch) emotional gut nachzuvollziehen, wenn man sich in die Situation hineinversetzt
mit dem Verstand gut nachzuvollziehen
verstehbar

Beispielsätze

Manche Eindeutschung ist sinnfälliger als das entsprechende Fremdwort.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Sehr viel sinnfälliger ist Ayrson Heráclitos Video „Bucht aller weiblichen Heiligen“, ein nächtliches Cruising durch Salvador da Bahia.

  • So sind die unterschiedlichen Ausstellungskonzepte an den beiden Orten sofort augen- und sinnfällig.

  • Weshalb gerade die Kammermusik Faurés bis heute zu den Rennern des Repertoires gehört, macht das Duo beeindruckend sinnfällig.

  • Bernd Schneider hat eine Bühne gebaut, die sinnfällig von einem großen Bett dominiert wird.

  • Umso mehr gab es beispielsweise bei den Zahntechnikern zu sehen, die so sinnfällige Firmennamen tragen wie "Al Dente" und "Von A Biss Z".

  • So auffällig diese Lokalisierung und zeitliche Fixierung ist – so sinnfällig ist auch das Fehlen der Signatur.

  • Denn wo die Vorlage mühsam Orte und Zeiten wechseln muss, finden sich die Puppen an einem Schauplatz, wie er sinnfälliger kaum sein kann.

  • Wie im Film machen Überblend- und Gegenschnitttechniken sinnfällig, wie der Verfolgungswahn die gesamte Gesellschaft erfasst.

  • Was durchaus sinnfällig ist.

  • Der etwas flauen Handlungsebene hat Regisseur Mustafa Avkiran mit einem sinnfälligen Kunstgriff einen doppelten Boden eingezogen.

  • Wielers Theater ist eines, das sinnfällig sein will, ohne banal zu werden.

  • Weil Gorris die Leidenschaften, zwischen denen Lushin zerrissen wird, auch optisch so sinnfällig und aufregend engführt.

  • Mit dem Mikrochip ist ein Gegenstand in die Produktpalette eingezogen, der durch Design nicht mehr sinnfällig auszudrücken ist.

  • So ist es sinnfällig, dass zum zweiten großen, ausufernden Tanzfest in Wuppertal einer wie Ek geladen wird.

  • Nicht zuletzt weil Azzolini jede Phrase zur Geste werden ließ, jeden Ton gestaltete und immer sinnfällig artikulierte.

  • Auf der Bühne wie im Saal macht es den jungen Leute merkbar Spaß, das Phänomen Zeit so sinnfällig problematisiert zu erleben.

  • Nirgenwo als in der Lipperheideschen Kostümbibliothek wird besser sinnfällig, dass jede Kleidung immer auch Verkleidung ist.

  • Es zeigt sich, daß die formalen Möglichkeiten dieser Medien nicht nur ausgeschöpft, sondern auch sinnfällig eingesetzt werden.

  • Mit immer neuen, überraschenden Auftrittsorten im ganzen Raum machen die sechs Darsteller das Ende der Guckkastenbühne sinnfällig.

  • Das ist wirklich mal ein sinnfälliger Titel für einen Restaurantführer.

  • Auf besonders schöne und sinnfällige Weise traten nicht zuletzt die musikalischen Botschafter Israels in Aktion.

  • Die Richter betonten, die Grenze in Berlin sei zwar "sinnfälliger Ausdruck des Unrechtsregimes in der früheren DDR" gewesen sei.

  • Zitate müßten eindeutiger erkennbar, schlagender sinnfällig sein.

  • Violetta in ihrer Misere, das Bild ist einfach sinnfällig.

Wortbildungen

Was reimt sich auf sinn­fäl­lig?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv sinn­fäl­lig be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × L, 2 × N, 1 × Ä, 1 × F, 1 × G & 1 × S

  • Vokale: 2 × I, 1 × Ä
  • Konsonanten: 2 × L, 2 × N, 1 × F, 1 × G, 1 × S
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten N und ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von sinn­fäl­lig lautet: ÄFGIILLNNS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Nürn­berg
  5. Frank­furt
  6. Umlaut-Aachen
  7. Leip­zig
  8. Leip­zig
  9. Ingel­heim
  10. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Nord­pol
  5. Fried­rich
  6. Ärger
  7. Lud­wig
  8. Lud­wig
  9. Ida
  10. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Novem­ber
  5. Fox­trot
  6. Alfa
  7. Echo
  8. Lima
  9. Lima
  10. India
  11. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort.

sinnfällig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort sinn­fäl­lig kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Krip­pen­kunst:
religiöse Volkskunst, die das Geheimnis der Geburt Christi sinnfällig und fromm darstellt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: sinnfällig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: sinnfällig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. tagesspiegel.de, 28.10.2019
  2. vol.at, 11.07.2017
  3. spiegel.de, 16.10.2016
  4. mz-web.de, 21.04.2015
  5. rssfeed.sueddeutsche.de, 13.04.2013
  6. zeit.de, 08.08.2010
  7. mz-web.de, 12.10.2007
  8. sueddeutsche.de, 11.01.2003
  9. spiegel.de, 07.04.2003
  10. sueddeutsche.de, 18.06.2002
  11. Die Zeit (43/2002)
  12. welt.de, 05.09.2002
  13. Die Welt 2001
  14. sz, 15.12.2001
  15. DIE WELT 2000
  16. Tagesspiegel 1999
  17. Berliner Zeitung 1998
  18. Tagesspiegel 1998
  19. Stuttgarter Zeitung 1995
  20. Süddeutsche Zeitung 1995