schmusen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃmuːzn̩ ]

Silbentrennung

schmusen

Definition bzw. Bedeutung

Sich an jemanden zärtlich anschmiegen.

Begriffsursprung

Entlehnung von rotwelsch schmußen (schwatzen) im 18. Jahrhundert, das von westjiddisch schmues (Gerüchte) entlehnt ist.

Konjugation

  • Präsens: schmuse, du schmust, er/sie/es schmust
  • Präteritum: ich schmus­te
  • Konjunktiv II: ich schmus­te
  • Imperativ: schmuse! (Einzahl), schmust! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­schmust
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für schmu­sen (Synonyme)

an die Brust drücken
ei, ei machen (ugs.)
herumschmusen (ugs.)
herzen:
jemanden liebevoll umarmen
kraulen:
die leicht gekrümmten Finger auf der Haut oder im Haar bewegen, um angenehme Gefühle hervorzurufen
kuscheln:
sich an jemanden oder etwas anschmiegen
liebkosen:
streicheln, zu jemanden zärtlich sein
schmiegen:
den Konturen folgen, parallel verlaufen
seinen Körper (zärtlich, oder schutzsuchend) parallel mit einem anderen Körper in Kontakt bringen
streicheln:
etwas/jemanden streicheln; (meist mit der flachen Hand bzw. mit den Fingern) sanft über das Äußere eines Tieres, Menschen oder selten auch Gegenstandes fahren
tätscheln:
als Liebkosung mit der flachen Hand mehrmals sehr leicht schlagen
Zärtlichkeiten austauschen

Beispielsätze

  • Die zwei sind Hals über Kopf ineinander verliebt. Keine Nacht halten sie aus, ohne miteinander zu schmusen.

  • Die Katze kam, um zu schmusen.

  • Ich schmuse gern mit Katzen.

  • Wer über Probleme lachen kann, der schmust schon mit der Lösung.

  • Hast du schon einmal mit einer Schlange geschmust?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dick eingepackt in warme Jacken und Kuschel-Klamotten schmusen sie an der Straße vor ihrem Haus im Norden Londons.

  • Und dauernd will jemand mit ihr schmusen.

  • Auf dem Schnappschuss schmusen sich die beiden eng aneinander und lächeln sichtlich glücklich in die Kamera.

  • Es wird geschnäbelt, geschmust und gekuschelt: Die Tiere sind in bester Frühlingsstimmung - vom Hasen bis zum Papagei.

  • Wer Schweizer (sind zwar glaub Deutsche) mit Ausländerinnen schmusen sehen will schaut einfach Liebesglück im Osten!

  • Der will nur schmusen“, ruft Brigitte Koss einem Mann zu, der sich noch etwas zurückhält – offensichtlich aus Angst.

  • Mit einer Katze zu schmusen ist ihm scheinbar zu wenig, nun kuschelt er mit einem lebendigen Tiger.

  • Das wird bestimmt noch ein paar Filme dauern, bis die zwei schmusen, heiraten, Haus bauen, Kinder kriegen und so.

  • Sicher bis Weihnachten darf Sebi noch auf dem Sofa mit seinen Freunden schmusen.

  • So schmusen Sieger: Die Spieler des FC Chelsea feiern den Gewinn des Europa-League-Pokals.

  • Liebevoll reden sie mit dem Kleinen, schmusen, aber stehen auch klar zu ihrer Meinung, wenn der Junge einmal nicht so will, wie er soll.

  • Aber er liebt es auch zu spielen, zu schmusen und ganz ausführliche Spaziergänge zu machen.

  • Sie liebt es, zu schmusen und zu toben und himmelt ihre Menschen an.

  • Über ein Drittel der Frauen (38 Prozent) schmusen bei einem Seelentief lieber mit einer Katze als mit ihrem Partner.

  • Vorsicht Ansteckungsgefahr: wenn der Mensch verschnupft oder erkältet ist, sollte er nicht mit seinen Tieren schmusen.

  • Jeder zweite Deutsche würde aber niemals im Job schmusen.

  • Ich merkte: Ich war die Kleine, mit der man lachen und schmusen konnte, mit der man aber die wirklich wichtigen Dinge nicht besprach.

  • Oder schmusen, wie die Gattin daheim ergänzt.

  • Statt dessen zieht er sanft an meinen Haaren oder steckt den Kopf in mein Hemd, um zu schmusen.

  • Hier können sie endlich ungestört schmusen.

  • An den Lippen dieses Mannes beginnt die Posaune zu gurgeln und kichern, zu weinen, grunzen, lachen, prusten und schmusen.

Wortbildungen

  • Schmusekater
  • Schmusekatze
  • Schmusekurs
  • Schmuser
  • Schmuserei
  • schmusig

Untergeordnete Begriffe

  • anschmusen
  • herumschmusen

Übersetzungen

Was reimt sich auf schmu­sen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb schmu­sen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × M, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × C, 1 × H, 1 × M, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von schmu­sen lautet: CEHMNSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Mün­chen
  5. Unna
  6. Salz­wedel
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Martha
  5. Ulrich
  6. Samuel
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Mike
  5. Uni­form
  6. Sierra
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

schmusen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort schmu­sen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

pous­sie­ren:
jemanden umschmeicheln, jemandem den Hof machen, ernsthaft flirten, schmusen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: schmusen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: schmusen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10140029, 9841985, 6855714 & 4577369. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937
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  10. blick.ch, 15.12.2013
  11. stern.de, 16.05.2013
  12. schenefelder-tageblatt.de, 03.04.2010
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  14. wiesbadener-kurier.de, 10.10.2009
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  17. sueddeutsche.de, 11.03.2007
  18. Berliner Zeitung 2000
  19. Tagesspiegel 1999
  20. Berliner Zeitung 1997
  21. BILD 1996
  22. Stuttgarter Zeitung 1995