radebrechen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʁaːdəˌbʁɛçn̩]

Silbentrennung

radebrechen

Definition bzw. Bedeutung

Eine Sprache nur recht fehlerhaft sprechen; eine Sprache nur lückenhaft bzw. unvollständig beherrschen; gebrochen sprechen.

Begriffsursprung

Von mittelhochdeutsch radebrechen: „auf dem Rade brechen“, „rädern“; später im übertragenen Sinne: „eine Sprache gebrochen sprechen“. Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.

Konjugation

  • Präsens: radebreche, du radebrechst, er/sie/es radebrecht
  • Präteritum: ich ra­de­brech­te
  • Konjunktiv II: ich ra­de­brech­te
  • Imperativ: radebreche/​radebrech! (Einzahl), radebrecht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­ra­de­brecht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ra­de­bre­chen (Synonyme)

(etwas) daherbrabeln (ugs.)
(sich etwas) in den Bart brabbeln (ugs.)
(sich etwas) in den Bart murmeln (ugs.)
(sich etwas) in den Bart nuscheln (ugs.)
(sich etwas) zusammennuscheln
brabbeln:
undeutlich vor sich hin reden, unverständlich plappern
die Zähne nicht auseinander bekommen (ugs.)
ein (seltsames) Kauderwelsch sprechen
etwas daherbrabbeln (von) (ugs.)
Kauderwelsch reden
kauderwelschen:
schwer- oder unverständlich sprechen
kaum zu verstehen sein
nuscheln:
undeutlich, unartikuliert sprechen
unverständlich sein

Gegenteil von ra­de­bre­chen (Antonyme)

par­lie­ren:
sich unterhalten, Konversation führen
veraltet: in einer Fremdsprache reden

Beispielsätze

  • Ich konnte ihn nicht verstehen, denn er radebrechte das Deutsche lediglich.

  • Ich radebreche fließend Englisch.

  • Er radebrecht die englische Sprache.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Trump ist nicht nicht im Amt, wir radebrechen über Hypothesen, was sein könnte.

  • Lass Sie doch radebrechen.

  • Ich kann gut Englisch und in vielen Sprachen radebrechen.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb ra­de­bre­chen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × R, 1 × A, 1 × B, 1 × C, 1 × D, 1 × H & 1 × N

  • Vokale: 3 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × B, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem A, ers­ten E und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von ra­de­bre­chen lautet: ABCDEEEHNRR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Aachen
  3. Düssel­dorf
  4. Essen
  5. Ber­lin
  6. Ros­tock
  7. Essen
  8. Chem­nitz
  9. Ham­burg
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Anton
  3. Dora
  4. Emil
  5. Berta
  6. Richard
  7. Emil
  8. Cäsar
  9. Hein­reich
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Alfa
  3. Delta
  4. Echo
  5. Bravo
  6. Romeo
  7. Echo
  8. Char­lie
  9. Hotel
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

radebrechen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ra­de­bre­chen ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: radebrechen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: radebrechen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5926387 & 1602239. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. t-online.de, 29.11.2016
  3. derstandard.at, 05.01.2014
  4. Die Zeit (15/2001)