putschen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈpʊt͡ʃn̩ ]

Silbentrennung

putschen

Definition bzw. Bedeutung

versuchen, einen Umsturz herbeizuführen

Begriffsursprung

Ableitung des Verbs vom Substantiv Putsch durch Konversion Mitte des 19. Jahrhunderts; mit der Bedeutung „knallen“ schweizerisch bereits im 16. Jahrhundert

Konjugation

  • Präsens: putsche, du putschst, er/sie/es putscht
  • Präteritum: ich putsch­te
  • Konjunktiv II: ich putsch­te
  • Imperativ: putsch/​putsche! (Einzahl), putscht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­putscht
  • Hilfsverb: haben

Sinnverwandte Wörter

re­vol­tie­ren:
einen Aufstand machen; sich an einer Revolte beteiligen; gegen jemanden/etwas aufbegehren, sich auflehnen

Beispielsätze (Medien)

  • Das Militär im Sudan hat geputscht.

  • Hör noch den Molterer, wie er geputscht hat gegen Gusenbauer!

  • Auch in Deutschland war die Wirtschafts- Arbeitslage im Arsch als Hitler sich an die Macht geputscht hat.

  • In anderen Ländern würde die Regierung bei solchen Rechtsbrüchen geputscht.

  • Compaoré hatte sich 1987 an die Macht geputscht, seit 1991 war er offiziell Präsident des Landes.

  • Die Hamas hat sich dort vor sechs Jahren an die Macht geputscht.

  • In Aachen erhielt er 1993 sogar den Friedenspreis, aber da war er schon ins Exil geputscht worden.

  • Das ist ein gewaltiger Fortschritt in einem Land, in dem das Militär seit 1960 drei Mal geputscht hat.

  • Im Sommer 2001 lud er Musharraf, der sich inzwischen an die Macht geputscht hatte, nach Agra ein.

  • Der General dementierte, dass er putschen wolle, gestand jedoch ein, dass die Meuterer ihn vorab kontaktiert hätten.

  • Der ehemalige Luftwaffen-Offizier, der sich gleich zweimal an die Macht geputscht hat, tritt im Dezember nach 18-jähriger Regentschaft ab.

  • Die Militärführung hat am Wochenende den bisherigen Vizepräsidenten Gustavo Noboa an die Macht geputscht.

  • Bei der Gerichtsverhandlung wurde deutlich, daß Denard mit stillschweigender Billigung von Paris geputscht hatte.

  • Er war ein Onkel Bokassas, gegen den Bokassa 1965 geputscht hatte.

Übersetzungen

Was reimt sich auf put­schen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm put­schen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × N, 1 × P, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × P, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem T mög­lich.

Das Alphagramm von put­schen lautet: CEHNPSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Unna
  3. Tü­bin­gen
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Ulrich
  3. Theo­dor
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Uni­form
  3. Tango
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

putschen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort put­schen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: putschen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. nd-aktuell.de, 21.11.2021
  3. kleinezeitung.at, 17.04.2019
  4. tagesspiegel.de, 16.03.2017
  5. zeit.de, 17.11.2015
  6. tagesspiegel.feedsportal.com, 02.11.2014
  7. rp-online.de, 22.10.2013
  8. Die Zeit (04/2004)
  9. archiv.tagesspiegel.de, 02.08.2003
  10. sz, 14.02.2002
  11. bz, 05.06.2001
  12. Tagesspiegel 2000
  13. Berliner Zeitung 2000
  14. Welt 1999
  15. Süddeutsche Zeitung 1996