piercen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈpiːɐ̯sn̩]

Silbentrennung

piercen

Definition bzw. Bedeutung

Eine Körperstelle durchstechen, um dort ein Schmuckstück anzubringen.

Begriffsursprung

Das Verb piercen geht auf das englische pierce ‚durchbohren, durchstechen‘ zurück und ist seit Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts im Deutschen in Gebrauch.

Konjugation

  • Präsens: ich pierce, du pierct, er/sie/es pierct
  • Präteritum: ich pierc­te
  • Konjunktiv II: ich pierc­te
  • Imperativ: pierce! (Einzahl), pierct! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­pierct
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für pier­cen (Synonyme)

ausstechen:
aus einem ausgerollten Teig für Kekse oder Plätzchen Figuren (beispielsweise Sterne, Monde, Rentiere) mit speziellen Formen (Ausstechformen) bilden
den Puck durch eine schnelle Bewegung vom Gegner wegtreiben
durchlöchern:
(durch viele kleine Handlungen) angreifen und so auf Dauer beschädigen/schwächen
Löcher machen
durchstechen:
mit einem Stich durchdringen, durchbohren
einstechen:
ein Muster schaffen, indem Stich an Stich gesetzt wird
eine Trumpfkarte spielen
lochen:
etwas mit einem Loch oder mehreren Löchern versehen
piken (ugs.):
punktuell mit einer Spitze leichten Schmerz zufügen
piksen (ugs.):
die Spitze eines Gegenstands in etwas stechen
schmerzen, wobei der Schmerz durch Piksen verursacht wurde oder an einen solchen Schmerz erinnert
stanzen:
durch Druck aufprägen
eine Form durch Pressen, Stoßen, Schlagen herausschneiden, herstellen
stechen:
als brennende Sonne unangenehm für die Haut und das Wohlbefinden sein
als Tier (Biene) oder auch Pflanze (Dornen, Nadeln) Personen mit stechenden Werkzeugen verletzen
stoßen:
an etwas angrenzen
auch übertragen benutzt: etwas durch einen Stoß zu einer anderen Stelle bewegen

Beispielsätze

  • Wenn Onkel Sigismund piercte, war er in seinem Element.

  • In seinem Piercingstudio hat Herr Ott schon viele Prominente gepierct.

  • Sören will sich im Intimbereich piercen lassen.

  • Wie hast du dich gefühlt, als du zum ersten Mal jemanden pierctest?

  • Silvana hat sich die Zunge piercen lassen.

  • Bevor du dich piercen lässt, solltest du dich gründlich über Risiken informieren.

  • George ist im ganzen Gesicht gepierct.

  • Sie hat sich die Zunge piercen lassen.

  • Tom erschrak, als er gewahr wurde, dass sich seine Tochter die Zunge hatte piercen lassen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Mutter sagte, sie wisse nicht, ob der Laden überhaupt offiziell piercen dürfe.

  • Tatsächlich haben seit Kurzem sowohl ihre Nasen gepierct.

  • Er trägt die britische Frühachtziger-Wave-Uniform: Hose knapp unterm Bauchnabel, eingestecktes graues Hemd, beide Ohren gepierct.

  • Sie sind tätowiert oder kreidebleich, gepierct oder schmuckbehangen.

  • Wahrscheinlich, aber wir wollen die Sache nicht mit Fragen der Art komplizieren, ob zum Beispiel das Büsi gepierct sein darf.

  • Oder danach, ob sie gepierct sind.

  • Doch nach kurzer Zeit flog sie von der Talentschmiede Sylvia Young Theatre School, weil sie sich der Legende nach die Nase gepierct hatte.

  • Dort hat er Deutsch, Kunst und Geschichte studiert und sich 17-mal die Ohren piercen lassen.

  • Sollte das Studio all diese Punkte erfüllen, kannst du dich piercen lassen.

  • Wenn du dich auch piercen lassen willst, überleg dir vorher gute Argumente.

  • Unter- und Oberlippe sind gepierct.

  • Früher hat sich die Altersgruppe zwischen 17 und 25 Jahren piercen lassen.

  • Sie hat lange schwarze Rastalocken, ist gepierct und geschminkt und trägt kurze Lederhosen und Netzstrümpfe.

  • Einer wurde aus der Stadt gejagt, bloß weil es ihm gefallen hatte, sich einen Knopf ins Ohr zu "piercen".

Häufige Wortkombinationen

  • sich piercen lassen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb pier­cen be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × C, 1 × I, 1 × N, 1 × P & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × N, 1 × P, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich.

Das Alphagramm von pier­cen lautet: CEEINPR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Ingel­heim
  3. Essen
  4. Ros­tock
  5. Chem­nitz
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Ida
  3. Emil
  4. Richard
  5. Cäsar
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. India
  3. Echo
  4. Romeo
  5. Char­lie
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

piercen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort pier­cen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: piercen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: piercen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10102602 & 3549781. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden Online
  2. Dieter Herberg, Michael Kinne, Doris Steffens; unter Mitarbeit von Elke Tellenbach, Doris al-Wadi: Neuer Wortschatz. Neologismen der 90er Jahre im Deutschen. In: Ludwig M. Eichinger, Peter Wiesinger (Herausgeber): Schriften des Instituts für Deutsche Sprache. Band 11, Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/New York 2004, ISBN 3-11-017750-1, DNB 971679088
  3. bild.de, 13.07.2022
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  11. abendblatt.de, 09.01.2004
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  16. Die Zeit 1996