niftern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈnɪftɐn]

Silbentrennung

niftern

Begriffsursprung

Bei dem Verb handelt es sich um eine seit 1735 bezeugte Entlehnung aus dem gleichlautend westjiddischen d=niftern, das ‚sterben, umkommen, abscheiden, verscheiden‘ bedeutet. Dieses entstammt dem mittelhebräischen b=im Nifʿal: 1. sich verabschieden; 2. verscheiden aus der Welt, scheiden, sterben, das sich seinerseits mit dem biblisch-hebräischen d=pāṭar vergleichen lässt.

Alternative Schreibweisen

  • nifgen (Nbf.)
  • nifgern (Nbf.)
  • nifken (Nbf.)
  • nifkern (Nbf.)
  • niftelen (Nbf.)
  • nifteln (Nbf.)
  • nifteren (Nbf.)

Konjugation

  • Präsens: ich niftere, du nifterst, er/sie/es niftert
  • Präteritum: ich nif­ter­te
  • Konjunktiv II: ich nif­ter­te
  • Imperativ: niftere! (Einzahl), niftert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­nif­tert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für nif­tern (Synonyme)

abfahren:
eine bestimmte Strecke entlangfahren
etwas (fahrend, bei der Fahrt, mit einem Fahrzeug) abtrennen
abkratzen:
durch Schaben (Kratzen) entfernen
sein Leben verlieren
ableben
abnibbeln:
salopp, regional (norddeutsch, besonders berlinerisch), intransitiv: aufhören zu leben
abscheiden:
intransitiv, veraltet, noch gehoben verhüllend (meist substantiviert), Hilfsverb sein: sterben
transitiv, Hilfsverb haben: von sich geben, absondern
abschnappen
abschrammen
abstinken
abtanzen
abtreten:
die Schuhe säubern
durch Gebrauch abnutzen
dahinfahren
dahingehen:
(von einer bestimmten Zeitspanne) durch Ablauf zu Ende gehen bzw. (in bestimmter Weise) verlaufen
aufhören zu leben
dahinscheiden:
aufhören zu leben und sterben
dahinsterben:
(allmählich, aber auch plötzlich) aufhören zu leben
aufhören zu bestehen
davongehen:
aufhören zu leben; sterben
sich zu Fuß von einem bestimmten Ort/vom Sprechenden entfernen
einschlafen:
bezogen auf Körperteile: durch gestörte Nervenleitungen taub, gefühllos werden
friedlich, ohne Qualen im Bett sterben
einschlummern:
einschlafen im Sinne von versterben/verscheiden
einschlafen, den Schlaf/Schlummer im Sinne von Nachtruhe/Erholung beginnen
entschlafen:
gehoben, verhüllend: sanft sterben, im Schlaf sterben
gehoben: langsam, allmählich einschlafen
entschlummern:
(im Bett nach Krankheit oder an Altersschwäche) sterben
einschlafen, in Schlaf versinken
erblassen:
blass, bleich werden (von Personen)
erbleichen:
seine Farbe verlieren, blass werden
veraltet: sterben
heimgehen:
nach Hause gehen
sterben
himmeln:
in den Himmel kommen, sterben
schwärmerisch schauen
hinfahren:
an einen bestimmten Ort fahren
etwas oder jemanden mit einem Gefährt (oder auch das Gefährt selbst) hinbringen
hingehen:
sich an einen bestimmten Ort begeben
hinscheiden:
aufhören zu leben und sterben
einen Ort verlassen, von dort weggehen; jemanden verlassen, sich von ihm trennen
hinübergehen:
aufhören zu leben
sich nach dort drüben, auf die gegenüberliegende Seite begeben
hinüberschlummern
hopsgehen
kapores gehen
krepieren:
bersten, zerbersten
zugrunde gehen, sterben
norddeutsch:
Steigerung selten: die Landschaft, die Sprache oder die Kultur Norddeutschlands betreffend
norddeutsch totgehen
sterben:
aufhören zu leben
über den Jordan gehen
umkommen:
auf ungewöhnliche Weise das Leben verlieren
schlecht werden
verbleichen:
im Laufe der Zeit immer heller, schwächer werden, die Farbe verlieren
sterben
verrecken:
sterben
verscheiden:
aufhören zu leben
versterben:
aus einem lebendigen in einen toten Zustand wechseln

Übersetzungen

  • Französisch:
    • calancher
    • callancher
    • calencher
    • claboter
    • clamser
    • clamecer
    • clamcer
    • clampser
    • clapser
    • crampser
    • cramser

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb nif­tern be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × E, 1 × F, 1 × I, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × F, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem F mög­lich.

Das Alphagramm von nif­tern lautet: EFINNRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Ingel­heim
  3. Frank­furt
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Ros­tock
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Ida
  3. Fried­rich
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Richard
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. India
  3. Fox­trot
  4. Tango
  5. Echo
  6. Romeo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

niftern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort nif­tern kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: niftern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: niftern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  1. Werner Weinberg: Die Reste des Jüdischdeutschen. 2., erweiterte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1973 (Studia Delitzschiana; Band 12), ISBN 3-17-001393-9, DNB 740067966
  2. Hans Peter Althaus: Kleines Lexikon deutscher Wörter jiddischer Herkunft – Originalausgabe. 3., durchgesehene Auflage. C.H. Beck, München 2010. ISBN 978-3-406-60677-9
  3. Jacob Levy: Wörterbuch über die Talmudim und Midraschim. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1963
  4. Walter Baumgartner ✝, Ludwig Koehler ✝; neu bearbeitet von Walter Baumgartner ✝ und Johann Jakob Stamm, unter Mitarbeit von Zeʾev Ben-Ḥayyim, Benedikt Hartmann, Philippe H. Reymond: Hebräisches und aramäisches Lexikon zum Alten Testament. 3. Auflage