mittragen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈmɪtˌtʁaːɡn̩ ]

Silbentrennung

mittragen

Definition bzw. Bedeutung

  • auch einen Teil vom Gewicht eines Transportgutes auf sich nehmen (tragen)

  • Verantwortung gemeinsam mit anderen übernehmen; für eine Sache geradestehen oder auch: mit jemandem dessen Last teilen.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb tragen mit dem Derivatem mit-.

Konjugation

  • Präsens: trage mit, du trägst mit, er/sie/es trägt mit
  • Präteritum: ich trug mit
  • Konjunktiv II: ich trüge mit
  • Imperativ: trage mit! (Einzahl), tragt mit! (Mehrzahl)
  • Partizip II: mit­ge­tra­gen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für mit­tra­gen (Synonyme)

abstützen:
etwas physisch gegen Herabfallen oder Umfallen sichern
mit Hilfe einer Person oder einer Sache die Erreichung eines Zieles unterstützen, absichern
katalysieren
stützen:
auf etwas beruhen, zurückgehen
die Wahrheit oder Richtigkeit von etwas zeigen
tragen:
bei weiblichen Säugetieren: trächtig sein
einen Namen tragen: benannt sein nach etwas/jemandem
unterstützen:
etwas gutheißen, dafür sein und es gut finden
jemandem bei etwas helfen, entweder durch tatkräftige Hilfe oder auch durch einen finanziellen Beitrag
gemeinsam vertreten (gegenüber jemandem)
(einen) Anteil (von / an etwas) übernehmen
sich (an Kosten) beteiligen

Sinnverwandte Wörter

gut­hei­ßen:
etwas für richtig halten, etwas als angebracht befinden
mit­ma­chen:
etwas erleiden, durchstehen müssen
etwas zusätzlich zu etwas anderem erledigen
mit­schlep­pen:
eine andere Person widerwillig zu einer Veranstaltung oder Ähnlichem mitnehmen
Gegenstände persönlich oder mit eigenem Transportmittel (häufig tragend) zu einem anderen Ort bringen
mit­ver­ant­wor­ten:
auch einen Teil der Verantwortung tragen, auch gemeinsam mit anderen für Folgen einstehen
zu­stim­men:
erklären, dass man mit einer schriftlich oder mündlich gemachten Aussage in Übereinstimmung steht, dass man den Inhalt anerkennt

Gegenteil von mit­tra­gen (Antonyme)

los­las­sen:
den Griff um etwas lösen, etwas nicht mehr festhalten
jemanden oder etwas nicht mehr zurückhalten
un­ter­lau­fen:
aus Unachtsamkeit geschehen
mit Blut gefüllt, das bläulich durchscheint

Beispielsätze

  • Gut, wenn auch Sie die Entscheidung mittragen, dann setzen wir das so um.

  • Trag seinen Kummer mit ihm und es wird leichter für ihn werden.

  • Alle Männer des Dorfes mussten reihum mittragen, um bei der Prozession den schweren Reliquienschrein bis zum Marktplatz zu transportieren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch steigt auf die Barrikaden, nachdem er bisher jeden grünen Unsinn mitgetragen hat, und will einen „gedeckelten“ Strompreis.

  • Bisher hatte der 59-Jährige die Sanktionen mitgetragen - aber nur unter Murren.

  • Am Anfang war die Performance sehr gut und es hat auch jeder mitgetragen.

  • Dann wirst du als 19-Jähriger quasi mitgetragen.

  • Das Problem: Die Forderungen sollen europaweit gelten und von allen Teilnehmern mitgetragen werden.

  • Alle, die "Me Too" mittragen, müssen sich hingegen vorwerfen lassen, sie zögen in den Krieg gegen die Freiheit der Kunst.

  • Dafür sind wir alle ihm und seiner Lebenspartnerin, die die aus dem hohen Amt erwachsenen Belastung mitgetragen hat, zu Dank verpflichtet.

  • Andernfalls würden sie bald "unentschuldbare Fehler" mittragen müssen.

  • Auch wir hätten Themen in dem Papier mittragen müssen, die wir in alleiniger Verantwortung der SPD sicher anders entschieden hätten.

  • Alle Parteien, die bislang an der Regierung waren, haben auch diese Politik mitgetragen.

  • Auch Kunden, Lieferanten und die Kreditschutzverbände als Gläubigervertreter würden die Lösung mittragen.

  • Zudem würde die Sozialkompetenz gestärkt, wenn gute Schüler die Schwächeren mittragen.

  • Aber dieser Weg wird von manchen Vereinen in der tatsächlichen Abgrenzung zu Gewalt-Fans nicht mitgetragen.

  • Beide Fraktionen erklärten allerdings gestern, dass sie den Haushalt mittragen würden.

  • Daher bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass ich einen personellen Neuanfang der MAN mittragen werde", sagte Anton Weinmann.

  • "Das würde von uns nicht mitgetragen", sagte er.

  • "Das ist ein Kompromiss, den ich mittragen kann", meinte Gemeinderat Erwin Hefler.

  • Es sollte im Sinne der Bürger endlich eine Entscheidung geben, die auch von Stoiber und Oettinger mitgetragen wird.

  • Ein Karussell der Veranstaltungs-Orte wäre etwas gewesen, das wir hätten mittragen und ertragen können.

  • Neu Wulmstorf: Die Liberalen wollen Pläne der CDU nicht mittragen, zwei Gebiete aus dem Landschaftsschutz zu nehmen.

Häufige Wortkombinationen

  • eine Entscheidung, Folgen, die Verantwortung mittragen; Leid/Kummer mittragen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb mit­tra­gen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × A, 1 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × M, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × G, 1 × M, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten T und A mög­lich.

Das Alphagramm von mit­tra­gen lautet: AEGIMNRTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Ingel­heim
  3. Tü­bin­gen
  4. Tü­bin­gen
  5. Ros­tock
  6. Aachen
  7. Gos­lar
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Ida
  3. Theo­dor
  4. Theo­dor
  5. Richard
  6. Anton
  7. Gus­tav
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. India
  3. Tango
  4. Tango
  5. Romeo
  6. Alfa
  7. Golf
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

mittragen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort mit­tra­gen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aus­sche­ren:
die gemeinsame Auffassung oder Handlungsweise nicht länger mittragen, seinen eigenen Weg gehen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: mittragen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: mittragen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  28. Süddeutsche Zeitung 1995